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Funkelnde Leidenschaft

Funkelnde Leidenschaft

Titel: Funkelnde Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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jetzt einen Eimer Wasser vom Bach holen?« bat er, weil er Blaze ansah, wie mühsam sie sich beherrschte. Jeden Augenblick würde sie einen Wutanfall bekommen.
    »Natürlich, Mr. Hazard, sofort!« rief Jimmy und sprang dienstbeflissen auf. »Gleich bin ich wieder da.«
    Kaum hatte er die Schwelle überquert, als Blaze auch schon herausplatzte: »Verdammt, was bildet sich diese Frau eigentlich ein?«
    »Mach dir deshalb keine Sorgen«, erwiderte Hazard besänftigend.
    »Warum sollte ich mir auch Sorgen wegen einer Wäscherin machen, die irgendwelchen Unsinn über mich erzählt?«
    »Sei nicht so snobistisch.«
    »Ich bin snobistisch? Und wie nennst du dann die Leute in diesem gräßlichen Provinznest?«
    »In so einer kleinen Stadt wird nun mal geklatscht. Jeder kennt jeden, nichts bleibt verborgen.«
    »Aber warum zum Teufel behauptet Jimmys Mutter, ich sei ein ›ordinäres Flittchen‹?« fragte sie – jetzt eher verwirrt als entrüstet. »Um Himmels willen, ich bin eine Geisel! Und ich wohne gewiß nicht freiwillig bei dir.« Hier ging es nicht um ihre Beziehung zu Hazard, die einzig und allein ihre Sache war. Sie hatte immer getan, was ihr beliebte, und sich nie gefragt, welchen Eindruck andere von ihr gewinnen mochten. Aber daß sich eine Wäscherin in einem lasterhaften Goldgräbercamp zur Moralpredigerin aufschwang, das erschien ihr einfach ungeheuerlich. »Wahrscheinlich will sie dich für sich selbst haben!« zischte sie.
    »Mag sein.«
    »Hast du mit ihr geschlafen?«
    »Ich glaube, das geht dich nichts an«, antwortete er und aß weiter.
    Wütend riß sie ihm die Gabel aus der Hand. »Nun, hast du's getan?« Warum ihr das so wichtig war, wußte sie selber nicht.
    Seine Augen verengten sich, aber dann begann ihn dieses Verhör zu amüsieren. »Nein. Kann ich jetzt meine Gabel wiederhaben?«
    In diesem Augenblick öffnete sich die Tür. Keuchend schleppte Jimmy einen Eimer Wasser herein. Blaze warf die Gabel zu Hazard hinüber, und er fing wieder zu essen an.
    Im weiteren Verlauf der Mahlzeit entschied der kleine Junge, daß es noch viel netter war, von zwei Erwachsenen umsorgt zu werden statt nur von einem.

14
    Bevor die Abenddämmerung herabsank, ging der Junge nach Hause. Hazard reinigte sein Gewehr, legte es aufs Gestell über der Tür und verließ die Hütte. Als Blaze hörte, wie der Riegel vorgeschoben wurde, fragte sie sich beklommen: Geht er in die Stadt? Kommt er heute nacht zurück? Wird er überhaupt zurückkommen? O Gott, wenn er für immer verschwand und ihr Vater nicht rechtzeitig auftauchte, würde sie womöglich verhungern …
    Aber da schwang die Tür schon wieder auf, und Hazard schleppte eine große Kiste herein.
    »Ah, da bist du ja wieder«, seufzte sie erleichtert.
    »Ich war doch nur zwei Minuten weg«, entgegnete er grinsend und stellte die Kiste auf den Boden. »Hätte ich früher nach dir sehen sollen?«
    »Leider hast du mir nicht verraten, wohin du gehst. Das tust du nie. Und wenn kein Mond scheint, ist es so dunkel … Oh, verdammt …«
    Ihre Verwirrung entzückte ihn, weil sie einen sonderbaren, bezaubernden Kontrast zu Blazes sonstiger Unabhängigkeit und ihrem fast unerschütterlichen Selbstvertrauen bildete.
    »Vielleicht verzeihst du mir mein unhöfliches Benehmen, sobald du siehst, was ich dir mitgebracht habe«, bemerkte er und bedeutete ihr, die Kiste zu öffnen.
    »Für mich?« Ihre atemlose Spannung erinnerte ihn wieder einmal daran, wie jung sie war. Abgesehen von gelegentlichen Wutanfällen, schien sie ihre Geiselhaft für ein reizvolles Abenteuer zu halten.
    »Ja, für dich«, bestätigte er.
    Anmutig erhob sie sich aus dem Lehnstuhl, und im Licht des Herdfeuers bewunderte er ihre schlanke Figur in der engen dunklen Hose und der dünnen Bluse. Wie lange würde er sein Verlangen nach ihrem schönen Körper noch bezähmen können? Ein Freudenschrei unterbrach seine Gedanken. Lächelnd erwiderte er ihren strahlenden Blick. »Ich hatte gehofft, es würde dir gefallen.«
    »Wie bist du nur auf diese Idee gekommen?« rief sie und strich über den glänzenden Rand einer Badewanne aus Kupfer. »Und wo hast du diesen Luxusartikel gefunden?«
    »Da du nur ungern in meinem Teich badest, mußte ich mir was einfallen lassen.«
    »Wo hat Jimmy die Wanne aufgetrieben?«
    »Er kennt alle Lagergehilfen in der Stadt, und wie diskrete Nachforschungen ergaben, waren neulich einige Toilettenartikel bei Klein's abgeliefert worden. Offenbar überredete er seinen Freund, uns die Wanne

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