Funkelnde Leidenschaft
sie hinzu: »Wenn du einen Schuldschein von mir annehmen würdest … Im Augenblick kann ich nicht zur Bank gehen.«
»Gewiß, das wäre schwierig«, entgegnete er belustigt. »Aber du mußt unserem kleinen Freund nichts bezahlen.«
»Ich habe genug Geld.«
»Daran zweifle ich nicht.«
»Und bedenk doch, wieviel Plackerei mir der Junge erspart.«
»Da wir gerade von Plackerei reden … Ich zögere, das Thema anzuschneiden.«
»Nur zu!« ermunterte sie ihn.
»Meine Büffelfelle müßten endlich wieder gewaschen werden.« Unwillkürlich wappnete er sich gegen die Antwort.
»Ist das alles?« erwiderte sie in beiläufigem Ton, ohne zu ahnen, daß es viel mühsamer war, Büffelfelle zu waschen als ein paar schmutzige Taschentücher.
Erleichtert nickte er.
»Warum schickst du die Felle nicht einfach zu Jimmys tüchtiger Mutter?« fragte Blaze honigsüß.
»Leider weiß sie nicht, wie man so etwas macht.«
»Und wer erledigt diese problematische Aufgabe normalerweise?«
»Eine der Frauen aus meinem Clan, die gelegentlich herkommen.«
Nur zu gut konnte sie sich diese Frauen vorstellen. Jung, schön und willig … Wahrscheinlich stritten sie sich um das Privileg, für Hazard arbeiten zu dürfen. Und sie würden ihm noch andere Dienste erweisen.
»Wie lange bleiben sie meist hier?« fragte sie argwöhnisch.
Voller Genugtuung musterte er ihre pikierte Miene. »Über Nacht.«
»Ach, was interessiert mich das überhaupt!« fauchte sie.
»Keine Ahnung. Jedenfalls habe ich niemals vorgegeben, ich wäre ein Mönch.«
»Natürlich, deine Enthaltsamkeit gilt ja nur mir.«
»Aus mehreren stichhaltigen Gründen.«
»Ich finde, das ist Ansichtssache«, bemerkte Blaze und warf ihm einen ironischen Blick zu.
»Möchtest du lernen, Büffelfelle zu waschen?« schlug er vor, um das Gespräch in unverfänglichere Bahnen zu lenken.
»Habe ich denn eine Wahl?« seufzte sie sarkastisch.
»Sicher.«
»Und wenn ich mich weigere, wird ein weiblicher Gast bei uns übernachten?«
»So war's bisher üblich.«
»Ha!« Blaze sprang auf. Als sie ihre Arme in die Hüften stemmte, rutschte das Baumwollhemd bedrohlich nach oben und entblößte ihre Schenkel. »Also soll ich mit anhören, wie du eine andere Frau liebst – fünf Schritte von mir entfernt?«
»Heißt das vielleicht, du willst die Felle doch waschen?«
Blaze holte tief Atem, und ihre Brüste zeichneten sich verführerisch unter dem dünnen, fadenscheinigen Hemd ab. »Zum Teufel mit dir, Hazard!«
Erwartungsvoll schaute er sie an und wagte nicht zu sprechen, aus Angst, seine Stimme könnte verraten, was er empfand . War es verrückt, immer wieder nein zu sagen? Würde er seine Pflichten tatsächlich verletzen, wenn er sich einfach nahm, was Blaze ihm so verlockend anbot?
»Ich dulde keine andere Frau in dieser Hütte!« zischte sie.
»Wunderbar! Dann wäre ja alles geklärt.«
Geduldig zeigte er ihr, wie man die gegerbten Felle im klaren Wasser des Teichs einweichte und wie man sie mit der milden Yucca-Seife schrubbte, die er den Schoschonen abgekauft hatte. Nachdem die Lauge herausgespült war, mußten die Felle auf dem Gras ausgebreitet werden, um in der Sonne zu trocknen.
Während Hazard an der Goldwaschrinne arbeitete, beobachtete er, wie Blaze unermüdlich Büffelfelle einweichte und schrubbte und spülte und trocknen ließ – nur damit er keine andere Frau in sein Bett holte.
An diesem Tag kam Jimmy nicht zur Hütte herauf. Beunruhigt fragte Blaze, was ihn ferngehalten habe. Hazard erwiderte, manchmal müsse der Junge daheim und bei Mr. McTaggert andere Pflichten erfüllen.
Trotz ihrer Sorge fühlte sie sich zu müde, um genauere Erklärungen zu verlangen. Sie wollte nicht einmal baden. »Das würde ich nicht mehr verkraften. Außerdem war ich ohnehin den ganzen Tag im Wasser, um dein verdammtes Zeug zu waschen.«
»Nochmals vielen Dank. Das hast du großartig gemacht.«
»Allerdings, und ich erwarte die übliche Bezahlung«, murmelte sie gähnend. »Verstehst du, was ich meine? Du sollst mich genauso liebevoll entlohnen wie deine anderen Wäscherinnen …«
Hazard öffnete den Mund, um zu antworten, und schloß ihn wieder, als er sah, daß sie im Lehnstuhl eingeschlafen war, zusammengerollt wie ein kleines Kind.
Lächelnd betrachtete er ihr schönes Gesicht. An diesem Tag hatte sie vermutlich zum ersten Mal in ihrem Leben hart gearbeitet.
16
Eine halbe Stunde später nahm er sie behutsam auf die Arme, legte sie ins Bett und gestattete sich einen
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