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Funkelnde Leidenschaft

Funkelnde Leidenschaft

Titel: Funkelnde Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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sanften Kuß. »Danke, bia «, flüsterte er. »Du bist eine zauberhafte Wäscherin.«
    In ihrem Traum hörte sie das Kompliment und lächelte.
    Nachdem er die Hüttentür verschlossen hatte, ging er zum elegantesten Bordell von Confederate Gulch und spähte die finstere Hintertreppe hinauf. Doch die Nacht barg keine Geheimnisse, und so stieg er nach oben. Im ersten Stock betrat er einen Flur mit rotem Teppich. Es roch nach Bohnerwachs, Zigarren- und Weihrauch. Ohne Zögern folgte er einem Korridor an der linken Seite und öffnete die zweite Tür zur Rechten, als würde man ihn erwarten.
    Obwohl er nicht eingeladen war, wurde er mit offenen Armen empfangen. »O Hazard, Liebling!« rief eine dunkelhaarige Schönheit, sprang aus ihrem Plüschsessel auf und fiel ihm um den Hals. Die Duftwolke eines teuren Parfüms hüllte ihn ein. »Nun haben wir uns schon seit einer Ewigkeit nicht gesehen.« In ihren hochhackigen Sa-tinschühchen war sie fast so groß wie er. Lächelnd schmiegte sie sich an ihn und begrüßte ihn mit einem freundschaftlichen Kuß.
    Dann schob er sie auf Armeslänge von sich. »Du siehst großartig aus.«
    »Im Gegensatz zu dir.« Prüfend musterte Rose Condieu den Mann und Bettgefährten, den sie nach seinem blutigen Trauerritual gesundgepflegt hatte. Der Abschied war ihr schwergefallen, als er zu seinen Goldadern aufgebrochen war. »Liegt's an dieser Frau?«
    »Nein, an der harten Arbeit.«
    »Schläfst du zu wenig?« Forschend suchten die violetten Augen, die an exotische Orchideen erinnerten, nach verräterischen Spuren in seinem Gesicht, entdeckten aber nur die Anzeichen normaler Müdigkeit.
    »Kein Problem«, log er.
    »In dieser Stadt reden alle Leute darüber.«
    Hazard ließ ihre Arme los und sank in einen Sessel vor den geschlossenen Fenstervorhängen. »Damit habe ich gerechnet.«
    »Angeblich ist sie deine Geliebte.«
    »Nur meine Geisel. Die Gentlemen wußten, was sie taten, als sie Miss Braddock zu mir schickten. Nun schmieden sie vermutlich Pläne, um das Mädchen zu befreien.«
    Beschwörend schaute sie ihn an. »Das sind einflußreiche Männer.«
    »Aber die Frau ist in meiner Gewalt. Und ich kann besser bluffen.« Wenn er ihre Fürsorge auch schätzte, trotzdem fand er die Warnung überflüssig. Er kannte die Gefahr, in der er schwebte.
    »Vor kurzem ist der Colonel in die Berge geritten. Hast du's schon gehört?«
    Langsam schüttelte er den Kopf.
    »Er sucht einen Unterhändler aus deinem Clan«, fügte sie hinzu und trat einen Schritt näher. Im Licht der Tischlampe sah sie die Schatten unter seinen Augen noch deutlicher.
    »Gut, dann wird er mir bald ein Angebot unterbreiten.«
    »Du siehst erschöpft aus, Jon.«
    Seufzend lehnte er sich im Polstersessel zurück und umklammerte die Armstützen aus Rosenholz, dann entspannte er seine verkrampften Hände. »Weil ich wie ein Kuli schufte, härter als je zuvor in meinem ganzen Leben. Und die Zeit läuft mir davon. Was glaubst du, wie viele Pioniere diesen Monat in mein Land gekommen sind?« Welch ein bitterer Gedanke …
    Unbehaglich wich sie seinem zynischen Blick aus. »Wirst du's schaffen?«
    »Sogar meine Seele würde ich verkaufen, um das Ziel zu erreichen, Rose. Aber wir wollen nicht über so ernste Dinge reden.« Grinsend streckte er die langen Beine aus. »Erzähl mir lieber die neuesten Skandalgeschichten von Diamond City. Wer treibt's mit wem?«
    »Oh, darüber kann ich dich in allen Einzelheiten informieren.« Bereitwillig ging sie auf seinen Stimmungsumschwung ein. »Warte, ich hole uns nur was zu trinken.«
    Fünf Minuten später servierte sie ihren schwarzen Spezialtee mit Milch und Zucker.
    »Wunderbar, Rose! Vielen Dank. Weißt du eigentlich, wie lange ich auf frische Milch verzichten mußte?«
    Das wußte sie, aber sie schwieg, in wehmütige Erinnerungen versunken. So erfreulich ihre Liaison mit Hazard auch gewesen war, sie hatten nie über Gefühle gesprochen.
    »Wenn diese Frau mit einer Kuh umgehen könnte, würde ich eine kaufen«, fuhr er fort.
    »Kümmert sie sich nicht um deinen Haushalt?«
    Für ihn würde sie alles tun, obwohl ihr diese Art von Arbeit schon seit Jahren erspart blieb. Doch das erwähnte sie nicht. Sie hatte auf die harte Tour gelernt, sich vor ihrer eigenen Naivität zu schützen. Und sie wußte nur zu gut, daß Hazard Black keinen Wert auf konstante weibliche Gesellschaft legte.
    Er nahm einen Schluck Tee. »Da sie ständig von Dienstboten umringt war, versteht sie nichts von der

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