Funkelnde Leidenschaft
gestorben. Also fang zu essen an, Prinzessin! Du solltest dich stärken, denn ich habe den Leuten gesagt, sie dürfen uns bis morgen früh nicht stören.«
»Dann sind das also gewissermaßen unsere Flitterwochen?«
»Genau. Komm, laß dich füttern.« Grinsend schob er ihr ein Stück gebratenes Fleisch in den Mund.
Der restliche Nachmittag verging mit leidenschaftlichen und zärtlichen Liebesspielen. Abends sprang Hazard plötzlich von den Pelzdecken auf. »Oh, die Kleider!« Er öffnete die Zeltklappe und rief ein paar Worte in der Absarokee-Sprache, die mit weiblichem Gekicher beantwortet wurden.
»Wer ist da draußen?« fragte Blaze, als er zu ihr zurückkehrte. »Dein Harem?«
»Seit ich dich kenne, habe ich keine Zeit für einen Harem. Diese Ladies wollen nur die Kleider für dich abliefern. Das hatte ich ganz vergessen. Nun warten sie schon stundenlang, und ich habe mich höflich entschuldigt. Du solltest die Sachen anprobieren.«
»Wem gehören die Kleider?« Mißtrauisch runzelte sie die Stirn. Konnte man in so kurzer Zeit eine Garderobe anfertigen? Das erschien ihr unglaublich.
»Keine Bange, sie sind funkelnagelneu. Die Frauen nähen Kleidungsstücke und Mokassins, um sie zu verkaufen. Gestern erwähnte ich, daß ich etwas für dich brauche. Und das ist mir eben erst wieder eingefallen.« Hazard schlüpfte in seine Lederhose. »Jetzt werde ich die Frauen hereinbitten.«
»Nein!«
»Ich dachte, du willst deine eigenen Sachen haben.«
»Ja, natürlich, aber … Sag ihnen sie sollen alles dalassen. Später probiere ich es an.«
»Schätzchen, die Kleider müssen angepaßt werden«, erklärte er und schob seinen Gürtel in die Schlaufen am Hosenbund.
»Das mache ich selber.«
»Kannst du nähen?«
Verlegen biß sie in ihre Unterlippe. »Nein«, gab sie zu.
»Also brauchen wir jemanden, der nähen kann.«
»Es muß eine Frau sein, die ich nicht kenne«, verlangte sie und erinnerte sich an Little Moons Besuch.
»Meine Süße, du kennst niemanden.«
»Und eine, die du nicht kennst.«
»Ich kenne sie alle.«
»Hol wenigstens eine ältere Frau herein.«
»Mal sehen, was ich tun kann«, versprach er grinsend und trat vors Zelt. Er erklärte, seine Frau sei sehr scheu, deshalb könne sie eine so große Gästeschar nicht empfangen. Um niemanden zu kränken, kaufte er alle Kleider und schickte die Frauen höflich weg, bis auf eine ältere.
Inzwischen hatte Blaze eines seiner Lederhemden übergestreift. Sie postierte sich neben dem Bett und wartete in wachsendem Unbehagen, bis er mit einer Indianerin hereinkam.
»Darf ich dir Willow vorstellen, meine Liebe? Sie ist in der ganzen Prärie für ihre exquisite Federnstickerei berühmt.« Dann trug er einen großen Packen reichverzierter, mit Fransen besetzter Kleider ins Zelt, während sich die beiden Frauen unsicher zulächelten. »Zieh das alles mal an, Blaze.«
»Nur so wenig?« neckte sie ihn.
»Willst du noch mehr? Ich gebe sofort im Lager Bescheid.«
»O Hazard, du bist viel zu extravagant.«
»Nun, ich muß ja auch eine extravagante Frau zufriedenstellen.«
»Du willst mich zufriedenstellen?« fragte sie leise.
»So oft du willst bia-cara «, flüsterte er, »nachdem du die Kleider anprobiert hast.«
»Vor Willow?« erwiderte sie zögernd.
»Ziehst du dich daheim immer allein an?«
»Manchmal schon.«
»Aber nicht immer«, entschied Hazard, denn er bezweifelte nicht, daß sie stets von einer Zofe bedient worden war. »Tu mir den Gefallen.«
Seufzend schnitt sie eine Grimasse. »Wenn du drauf bestehst …«
»Allerdings.«
Obwohl Willow nicht englisch sprach, erriet sie, worum es bei diesem Gespräch ging. Dit-chilajash bedrängte seine Frau, und sie versuchte, sich zu widersetzen. Als er schließlich das letzte Wort behielt, lächelte Willow wissend und trat vor. »Nur die Frau eines Häuptlings darf das Sternenmuster tragen, Hazard. Sag ihr, sie soll dieses Kleid zuerst anziehen.«
Er übersetzte für Blaze, was Willow erklärt hatte, und zeigte ihr ein hellbraunes Kleid mit einem kunstvoll aufgestickten Sternenmuster aus winzigen bunten Federn. »Wenn du das trägst, wird's dir Glück bringen, bia.«
Immer noch widerstrebend, schlüpfte Blaze aus dem Hemd, und Willow half ihr in das Kleid. »Deine Frau ist sehr schön«, bemerkte die Indianerin und markierte eine Schulternaht mit einem Stückchen Kalkstein.
»Danke.« Lächelnd wiederholte Hazard das Kompliment in englischer Sprache.
Ihr Leben lang war Blaze bewundert worden,
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