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Funkelnde Leidenschaft

Funkelnde Leidenschaft

Titel: Funkelnde Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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einfach vergessen – und was sie meiner antut? Können wir den nächsten Monat, das nächste Jahr nicht vergessen?« Noch nie war ihm der Gedanke an die Zukunft schmerzlicher erschienen. Und manchmal halfen ihm seine spirituellen Kräfte nicht. Doch im Augenblick wollte er sich nicht mit Fragen belasten, auf die es keine Antworten gab, und sich nur seines Lebens freuen. »Bitte …«
    Seine flehende Stimme rührte Blazes Herz. Im Gegensatz zu ihr, die stets verwöhnt worden war, hatte Hazard schon in jungen Jahren eine große Verantwortung für sein Volk übernommen, das von den Weißen bedroht wurde. Um zu lernen, mit den Waffen der Gegner zu kämpfen und die Verluste der Absarokee möglichst gering zu halten, war er in den Osten gegangen. Seit Jahren sah er sich mit ernsten Problemen konfrontiert, während sie immer nur ihr Leben genossen hatte. Natürlich verstand sie seinen Wunsch, dies alles zu vergessen, wenigstens für kurze Zeit.
    »Was trägt eine pflichtbewußte Ehefrau auf dem Weg zum Badeplatz?« fragte sie lächelnd, und seine dunklen Augen begannen zu strahlen.
    »Irgendwas. Wickle dich einfach in eine Pelzdecke, und ich trage dich zum Fluß.«
    »Wäre das nicht unschicklich?« neckte sie ihn.
    »Zum Teufel mit den anderen!«
    Sie hüllte sich in einen Pelz, und Hazard trug sie durch das Lager, vorbei an grinsenden Gesichtern und vielsagenden Blicken, zu einem Weg im Schatten tiefhängender Weidenzweige.
    An einem sonnigen, moosbewachsenen Ufer, von Pyramidenpappeln abgeschirmt, stellte er Blaze auf die Füße.
    Sie planschten im Wasser, das so warm war, wie er es versprochen hatte, wuschen einander mit duftender Yucca-Seife, und als die erhitzten jungen Körper danach verlangten, liebten sie sich unter den dichten Zweigen. In ihr lustvolles Stöhnen mischte sich der Gesang der Grasmücken.
    Glücklich erwiderte Blaze die Leidenschaft des geliebten Mannes. Und er beteuerte in seiner melodischen Muttersprache, sie sei so schön wie die Abendsonne hinter den Bergen, ihre Stimme erinnere ihn an die sanfte Musik des Windes zwischen den Kiefern, ihre Augen würden dem grenzenlosen Blau seines heimatlichen Himmels gleichen.
    Müde und zufrieden lagen sie im weichen Moos. »Ich gehöre dir«, wisperte sie. »Und du gehörst mir. Das Land der Absarokee und Boston – das alles spielt keine Rolle. Wohin du auch gehst, ich folge dir.«
    Statt zu antworten, drückte er sie lächelnd an sich. »Nun, wie gefällt dir die Sommerjagd?«
    »Hat dir schon jemand gesagt, daß du der beste Gastgeber der Welt bist?«
    »Willst du die Wahrheit hören? Oder eine diplomatische Floskel?«
    »Schurke!« fauchte sie und boxte ihn in die Rippen.
    »In diesem Fall sage ich lieber nein.«
    Mit aufreizenden Zärtlichkeiten besänftigte er seine empörte Gefährtin, was zu einer neuen stürmischen Umarmung führte. Immer wieder provozierten sie einander und genossen das Spiel.
    »Bist du hungrig?« fragte Hazard sehr viel später, als bereits die Nachmittagssonne zwischen den Blättern hindurchschien.
    »Ein bißchen.«
    »Dann lasse ich uns was zu essen bringen.«
    »Hierher?« Nervös schaute sie sich um, sah aber nur grüngoldene Schatten.
    »Wahrscheinlich denken sie: Er muß sie sehr lieben, sonst würde er früher Hunger bekommen.«
    »Wie peinlich …«
    »Daß ich hungrig bin?«
    »Oh, du weißt sehr gut, was ich meine.«
    »Jedenfalls müssen wir irgendwann essen, und das wußte ich schon vorher. Hier darf ich natürlich nicht kochen. Das würde meinem Ansehen schaden. Und auf deine Kochkünste können wir uns nicht verlassen – wenn du mir diesen Hinweis gestattest.«
    Bestürzt stützte sie sich auf einen Ellbogen. »Hast du tatsächlich irgendwem erklärt, du würdest den ganzen Tag mit mir am Flußufer schlafen und später eine Stärkung brauchen?«
    »Nicht irgendwem. Und wir nennen das bewußte Vergnügen nicht ›schlafen‹, sondern ah-x-abaw.«
    »Wem genau hast du's gesagt?«
    »Den Ladies, die gestern für uns gekocht haben«, erwiderte er im Konversationston, als würden sie sich über das Wetter unterhalten. »Und meinen Freunden, die heute mit mir ausreiten und die Büffelherde auskundschaften wollten.«
    »Oh, mein Gott!« stöhnte Blaze. »Dann wissen alle Bescheid.«
    Belustigt beobachtete er, wie ihr das Blut in die Wangen stieg, und strich mit einem Grashalm über ihren sonnenwarmen Körper. »Deshalb mußt du dich nicht schämen, meine Süße. Du bist meine Frau. Und wenn man dich ansieht, errät man

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