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Funkelnde Leidenschaft

Funkelnde Leidenschaft

Titel: Funkelnde Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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ein passendes Kleid für Blaze gefunden, und zusammen mit anderen privilegierten Ehefrauen und Geliebten – alle in farbenfrohen Ledergewändern – ritt sie zu den Jagdgründen. Sie saßen auf kostbaren Büffelponys. Auf solche Pferde schwangen sich die Männer erst, wenn die eigentliche Jagd begann, aber die leichtgewichtigen Frauen würde die Tiere nicht vorzeitig ermüden.
    Zunächst folgten sie dem Arrow Creek, im Schatten der Pyramidenpappeln. Noch war es kühl, denn die Sonne hatte ihre Reise über den Himmel eben erst begonnen. Die Büffelherde graste im Süden des sogenannten ›Felsens ohne Durchkommen‹, eine Reitstunde entfernt.
    Hinter Rising Wolf und seiner derzeitigen Liebsten ritten Hazard und Blaze. In einigem Abstand bildeten die anderen eine lange Kolonne.
    Immer wieder sprengten junge Krieger entlang der Prozession vor und zurück, um ihre Reitkünste zu zeigen und die Frauen zu beeindrucken. Blaze hatte nie zuvor so dramatische Darbietungen gesehen. Blitzschnell sprangen die Indianer von den galoppierenden Ponys herunter und wieder hinauf, geschmeidig wie Akrobaten. Oder sie standen auf den Pferderücken und hingen gleich darauf unter den Bäuchen, dicht neben den trommelnden Hufen.
    Ein schlanker, muskulöser Krieger schlug auf dem Rücken seines Ponys einen Salto, ehe er an Peta heranritt und Hazard zurief: »Be-se-che-waak (sie gefällt mir), Dit-chilajash!« Lachend raste er davon, und Rising Wolfs Freundin kicherte.
    »Wie ich sehe, ist Spirit Eagle wieder einmal in Hochform«, bemerkte Rising Wolf in der Absarokee-Sprache und drehte sich halb zu Hazard um.
    »Irgend jemand muß ihm eines Tages eine Lektion erteilen.«
    »Vielleicht früher, als du denkst.« Dainty Shield kicherte wieder und flüsterte ihrem Freund etwas zu, der sich erneut an Hazard wandte. »Little Moon sagt …«
    »Das habe ich schon gehört.«
    »Eine ganz neue Situation für dich. Nun, wie fühlt man sich, wenn …«
    »Was bedeutet das alles?« mischte Blaze sich ein und ersparte Hazard die unangenehme Aufgabe, seine ungewohnten Emotionen zu erklären.
    So wie Spirit Eagle hatte er stets in aller Offenheit schöne Frauen umworben. Jetzt wurde zum ersten Mal seine Frau begehrt, und er sah sich in die Defensive gedrängt. »Ach, es geht nur um alberne Streiche«, erwiderte er beiläufig. »Die jungen Krieger machen sich gern wichtig.«
    »So wie du – vor nicht allzu langer Zeit?« hänselte ihn Rising Wolf im gedehnten Absarokee-Dialekt.
    »Du redest zuviel«, entgegnete Hazard. Aber er lächelte, um Blaze nicht zu beunruhigen. Da er sie nicht in Gefahr bringen wollte, gab er ihr einige Anweisungen. »Sobald die Herde in Bewegung geraten ist, läßt sie sich nicht mehr aufhalten; wer sich ihr in den Weg stellt, ist verloren. Also bleib hinter den anderen Frauen. Peta ist zuverlässig. Sei nicht albern und geh kein Risiko ein.«
    »Glaubst du, ich würde in eine Büffelherde hineinreiten?« fragte sie ärgerlich.
    »Nach meiner Erfahrung bist zu allem fähig, was du dir in den Kopf gesetzt hast, Prinzessin.«
    »Mag sein, aber ich bin nicht lebensmüde, und deshalb werde ich sicher nichts riskieren.«
    »Das freut mich.«
    »Ich werde auch keinen Büffel häuten.«
    »Vielleicht solltest du's versuchen, Liebling«, schlug er lachend vor. »Dann wärst du bald die Sensation von Boston.« Als er ihrem vernichtenden Blick begegnete, fügte er hinzu: »Aber keine Bange, bei den Absarokee ist es Männersache, die Büffel zu häuten, im Gegensatz zu anderen Stämmen. Erst wenn ich den Büffel vors Zelt werfe, ist er dein Problem.«
    »Wo gibt's denn eine Bratpfanne, die groß genug wäre?«
    »Irgendeine Lösung wird sich schon finden.«
    »Da bin ich aber sehr erleichtert«, erwiderte Blaze lächelnd.
    Als die Reiter bis auf eine Meile an die Herde herangekommen waren, verständigten sie sich nur mehr in der Zeichensprache. Wie die meisten Wildtiere vertrauten die Büffel ihrer Witterung, aber sie besaßen auch ein ausgezeichnetes Gehör. So lautlos wie möglich tappten die Ponys durch das weiche Gras. Nach einer weiteren halben Meile sahen die Reiter den Späher auf einem Felsblock stehen und mit seinem Hemd winken – zum Zeichen, daß die Herde in der Nähe war.
    Sofort zerstreuten sich die Jäger. Hazard stieg ab und zog sein Lederhemd aus. Schweigend tauschte er mit Blaze die Pferde und küßte sie. Dann schwang er sich auf sein Büffelpony.
    Der Späher auf dem Felsblock ließ sein Hemd zweimal über dem Kopf

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