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Funkelnde Leidenschaft

Funkelnde Leidenschaft

Titel: Funkelnde Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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Virginia City hast du doch auch getanzt.«
    »Das war was anderes.«
    »So schwierig ist es gar nicht. Ich zeig's dir.«
    Wie eine goldene Scheibe hing der Vollmond am Sommerhimmel. Blaze legte die Hände auf die Schultern ihres Liebsten, und er umfaßte ihre Taille. Zunächst etwas unsicher, paßte sie sich den langsamen, gleitenden Schritten des po'pate disú a (Eulentanz) an.
    Über ihren Kopf hinweg sah er Spirit Eagle im Schatten der Bäume stehen. Der junge Krieger ließ Blaze nicht aus den Augen. Nur zu gut wußte Hazard, daß die Jugend manche Männer zu gefährlichem Ungestüm verleitete. Außerdem wollte ihm Spirit Eagle die Häuptlingswürde streitig machen und ihn übertrumpfen.
    Diesen Burschen muß ich aufmerksam beobachten, beschloß Hazard, falls er Blaze tatsächlich entführen will.
    Nun beschleunigten die Trommler den Rhythmus, um einen neuen Tanz anzukündigen, den die Hidatsa erst kürzlich eingeführt hatten. Die River Absarokee hatten ihn während ihres Besuchs in einem Hidatsa-Dorf bereits kennengelemt und waren überrascht gewesen, weil sich Männer und Frauen dabei küßten.
    Doch den Mädchen im Sommerlager gefiel der Tanz, denn hier hatten sich viele attraktive junge Männer eingefunden, die es zu betören galt.
    Die bi ra i gyé disú-Prozession der Frauen begann sich zu formieren, angeführt von zwei unberührten Mädchen.
    »Was geschieht jetzt?« fragte Blaze.
    »Nun fängt ein anderer Tanz an«, erklärte Hazard. »Bleib bei mir.«
    »Aber alle Frauen …«
    »Du kennst die Tanzschritte nicht.« Besitzergreifend legte er einen Arm um ihre Schultern und wandte sich an Rising Wolf, der neben ihm stand. »Paß auf Spirit Eagle auf«, murmelte er in der Absarokee-Sprache. »Sobald er hierherkommt, versperr ihm den Weg.« Sein Bruder nickte wortlos.
    Inzwischen hatten die Frauen einen Kreis gebildet, in dessen Mitte eine Männergruppe wartete, und tanzte im Uhrzeigersinn um sie herum.
    »Junge Krieger!« rief ein Herold und trat zu den Männern. »Bringt den Frauen, die ihr bewundert, Geschenke dar und küßt sie! Wenn es euren Herzen beliebt und ihr sie heiraten wollt, gebt ihnen Pferde, und keine wird davonreiten.«
    Ein Indianer im kostbar bestickten Lendenschurz war der erste, der eine schöne junge Frau umarmte. Nachdem er ihr eine Decke mit Perlenschmuck verehrt hatte, küßte er sie. Bald folgten die anderen seinem Beispiel. Einige überreichten den Mädchen bemalte Stöcke, die Pferde symbolisierten. Wenn diese Gaben angenommen wurden, war das Ehebündnis geschlossen. Aber manche Mädchen wiesen das Angebot zurück und warteten auf die Männer, die ihnen gefielen.
    Mittlerweile scheuchten ältere Frauen die jungen Leute auf, die sich nicht am Tanz beteiligten. Zum Vergnügen der Zuschauer ließen sie sich nicht lange bitten.
    Dit-chilajash, der attraktive Häuptling, wurde begehrlich gemustert. Auch Blaze zog viele Blicke auf sich. Aber der Arm, der ihre Schultern umschlang, hielt die Krieger von kühnen Annäherungsversuchen ab. Schließlich gingen zwei alte Medizinfrauen zu Hazard, sprachen ihn an, und er hob abwehrend eine Hand.
    Obwohl Blaze die Worte nicht verstand, ahnte sie, was die drohenden Gesten der alten Frauen und Hazards Weigerung bedeuteten. Dann mischte sich Rising Wolf in die Diskussion ein. Entschieden schüttelte Hazard den Kopf.
    »Geh doch!« drängte Blaze und lächelte die Indianerinnen an, die aufgeregt durcheinanderredeten. »Es ist deine Pflicht.«
    »Macht's dir nichts aus?«
    »Nein, wirklich nicht«, beteuerte sie, immer noch von der Erinnerung an den wunderbaren Nachmittag am Ufer des Teichs erfüllt. »Das erwartet man von dir.«
    Nun hatte sich eine dritte Frau hinzugesellt; die Stimmen klangen immer zorniger und schriller.
    »Bist du sicher?« fragte Hazard zögernd.
    »Geh nur.«
    Nach einem kurzen Wortwechsel mit Rising Wolf fügte er sich in sein Schicksal, und die alten Indianerinnen führten ihn davon.
    »Was soll das alles?« wandte sich Blaze an Rising Wolf.
    »Ich empfahl ihm, seinen einstigen – eh – Freundinnen aus dem Weg zu gehen. Und er kündigte an, er würde eine Jungfrau küssen, in aller Unschuld.« Verlegen zuckte er die Achseln. »Er will Sie gewiß nicht kränken. Aber er ist nun mal sehr beliebt.«
    »Oh, das kränkt mich keineswegs, und Sie müssen mir auch nichts mehr erklären.«
    Großmütig beobachtete sie, wie Hazard seine Kette aus Bärenkrallen abnahm und einem hübschen Mädchen umhängte, das ihn bewundernd und

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