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Funkelnde Leidenschaft

Funkelnde Leidenschaft

Titel: Funkelnde Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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nach Norden treiben. Am nächsten Morgen wollten die Absarokee aufbrechen.
    Nach der Besprechung berührte Bold Ax, Raven Wings Vater, Hazards Arm. »Komm mit mir.« Sie wanderten am Fluß entlang und erzählten sich von gemeinsamen Freunden – die Einleitung einer Diskussion, die Hazard lieber vermieden hätte. Doch es wäre unhöflich gewesen, ihr auszuweichen. Schließlich bemerkte Bold Ax: »Du kennst Blue Flower seit ihrer Kindheit.«
    »Ja, sie war die Lieblingsschwester meiner Frau.«
    »Nun hat sie schon zwei Heiratsanträge abgelehnt. Wie du weißt, gestatten unsere Sitten einem Mann, die Schwester seiner Frau zu ehelichen.«
    »Sie ist noch jung. Vielleicht findet sie in diesem Lager jemanden …«
    »Neuerdings spricht sie nur von dir.«
    Hazard zeigte zum grasbewachsenen Ufer. »Setzen wir uns.« Eine Zeitlang betrachteten sie schweigend das fließende Wasser, dann beteuerte er: »Dein Vorschlag ehrt mich, Bold Ax. Und die Schwester deiner Tochter hat mich sehr glücklich gemacht. In deiner Familie war ich stets willkommen. Trotzdem wäre es nicht richtig, wenn ich Blue Flowers Angebot annehmen würde. Die weiße Frau bedeutet mir sehr viel. Bitte, versuch deiner Tochter zu erklären, was ich empfinde.«
    »Aber du kannst mehrere Frauen haben.« »Nicht in meinem Herzen.«
    »Die weiße Frau könnte dir Schwierigkeiten bereiten. Und manchmal ändert sich das, was man im Herzen fühlt.«
    »In meinem Fall nicht. Sag Blue Flower, ich wäre dankbar für ihre Gefühle.«
    »Sicher ist sie bitter enttäuscht.«
    »Da sie noch so jung ist, wird sie mich in wenigen Tagen vergessen«, meinte Hazard lächelnd.
    »Du hast wahrscheinlich recht. Nun, dann wünsche ich dir viel Glück beim morgigen Krieg.« Bold Ax stand auf.
    »Inzwischen müßten die Blackfeet müde sein. Also wird es keine Probleme geben.«
    Nachdem Bold Ax gegangen war, blieb Hazard noch eine Weile am Flußufer sitzen. Gedankenverloren starrte er ins Wasser. Vor sechs Monaten hätte er Blue Flower geheiratet. Folgte er einem Weg, der ihn ins Unglück führen würde? War es sträflicher Leichtsinn gewesen, Blaze zur Frau zu nehmen und sich gegen die mächtige Buhl Mining Company zu stellen? Aber das Liebesglück, das er genoß, verdrängte alle Bedenken.
    Bevor Hazard und Blaze einschliefen, erwähnte er den geplanten Kriegszug.
    »Willst du mich zur Witwe machen?« Erschrocken richtete sie sich auf. Ihre makellose, zarte Haut schimmerte im Mondlicht, das durch die Öffnung in der Zeltspitze hereinfiel. »Bitte, bleib hier – mir zuliebe!«
    »Liebling, wir unternehmen keinen Rachefeldzug, wir wollen nur einige Pferde erbeuten«, erwiderte er beruhigend.
    »Ist es wirklich nicht gefährlich?«
    »Nein.«
    »Wie weit mußt du reiten?«
    »Nicht allzu weit. Auf ihrer Heimreise durchqueren die Blackfeet den nördlichen Teil unseres Landes. Vielleicht zweihundert Meilen.«
    »Das nennst du nicht weit …?«
    »Oh, wir schneiden ihnen in diagonaler Richtung den Weg ab.«
    »Nehmen auch Frauen an solchen Raubzügen teil?« fragte Blaze.
    Hazard zögerte. Wenn sie ihn begleitete, könnte es ärger geben, weil auch Spirit Eagle dem Kriegertrupp angehören würde. Manchmal nahmen sie Frauen mit, die für ihre Männer kochten und die Ponys versorgten. Aber er bezweifelte, daß Blaze dieser Aufgabe gewachsen wäre. Doch wenn er sie darauf hinwiese, würde sie sich der Herausforderung sofort stellen. Und so entschloß er sich zu einer Ausrede. »Nur wenn keine Gefahr besteht.«
    »Vorhin sagtest du, dieser Kriegszug sei ungefährlich.«
    »Das ist er auch, von gewissen Sitten der Blackfeet abgesehen, die leidenschaftlich gern Skalps 24 sammeln. Und deine Haare sollen nicht an einer Blackfeet-Zeltstange hängen.«
    »Was ist mit deinen Haaren?«
    »Auf mich selber kann ich aufpassen. Aber falls ich dich beschützen müßte, würden sich unsere Chancen erheblich verringern. Glaub mir, bia, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Red Plume wird dir Gesellschaft leisten. Und ich bringe dir ein Geschenk mit.«
    »Versuch mich nicht zu bestechen!« Seufzend legte sie den Kopf auf seine Brust. »Bleib am Leben – ein anderes Geschenk will ich gar nicht haben.«
    »Keine Bange. Immerhin habe ich das Überleben sechsundzwanzig Jahre lang trainiert. Und verglichen mit Vicksburg ist dieser Raubzug ein Kinderspiel. Und nun sag mir – wirst du mich vermissen?«
    »Das weißt du doch. Hoffentlich nicht für immer …«
    »Würde ich davonreiten, wenn ich nicht sicher

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