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Funkelnde Leidenschaft

Funkelnde Leidenschaft

Titel: Funkelnde Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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und das Glück im Leben erinnerst. Und jetzt küß mich.«
    Als sie einen Wunsch erfüllte, schmeckte sie Tränen auf seinen Wangen.
    In diesen stillen Sommernächten lernte sie Hazards Stolz auf sein Erbe und die tiefe Liebe zu seinem Land verstehen.
    Da er sich niemals von ihr trennen mochte, nahm er sie sogar zu den Ratsversammlungen mit. Ihr zuliebe mißachtete er die traditionellen Regeln. Aber er warnte sie. »Einige Männer werden die Stirn runzeln. Andererseits bist du nicht die erste Frau, die an solchen Besprechungen teilnimmt. In unserer Geschichte gab es auch Kriegerinnen, die im Rat die gleichen Rechte hatten wie die Männer. Allerdings kam es während des letzten Jahrzehnts nicht vor. Und die Menschen vergessen solche Dinge sehr schnell. Außerdem wirst du nicht als Kriegerin bei uns sitzen, sondern als meine Frau. Also laß dich nicht beirren.«
    »Du darfst sie nicht mitbringen«, erklärte Rising Wolf entschieden, nachdem er von Hazards Plan erfahren hatte.
    »Nun, sie möchte mich begleiten, und deshalb kommt sie mit.«
    »Hast du den Verstand verloren? Verdammt, Hazard, sie ist eine Frau!«
    »Heute abend wird sie neben mir sitzen. Sag das den anderen.«
    »Bist du auch sicher, daß es richtig ist?« fragte Blaze ein letztes Mal, als sie am Abend das Zelt verließen.
    »Natürlich«, erwiderte Hazard. »Ein Häuptling wird nicht nur wegen seiner Heldentaten 22 anerkannt, sondern auch wegen seiner Vision und den Diensten, die er seinem Clan erwiesen hat. Zudem muß er auf dem Schlachtfeld und in gefährlichen Situationen seinen Mut beweisen. Theoretisch ist die Häuptlingswürde nicht erblich, und die Clans sind demokratisch organisiert. Trotzdem ist die Familie wichtig. Ein großer, reicher Clan sichert allen seinen Mitgliedern Wohlstand und Ansehen. 23 Und es gehört zu den schlimmsten Beleidigungen, wenn man jemanden akiri' hawe nennt, eine Person ohne Familie. Letztes Jahr starben meine Eltern, aber ich habe immer noch viele Verwandte. Außerdem hat mir meine Vision zu großen Erfolgen bei Kriegszügen verholfen. Und meine Goldadern werden unser Überleben sichern. Man bezeichnet mich als kon-ning, einen Mann, der viel weiß und kann. Deshalb darf ich in der Aristokratie der batse' tse, der Häuptlinge, so ziemlich alles tun, was ich will, und sogar meine Frau zur Ratsversammlung mitnehmen.
    Wenn du mich während unserer Debatte nicht herumkommandierst, bleibt meine Würde sicher unangetastet.«
    »Meinst du, ich kann dich nicht entführen, wenn ich plötzlich den unwiderstehlichen Drang verspüre, mit dir zu schlafen?«
    »Das wäre etwas peinlich. Während einer Ratsversammlung erwartet man von uns Kriegern, daß wir solche frivolen Gefühle bezähmen.«
    »Und das schaffst du?«
    »Leider nicht«, gestand er grinsend. »Aber ich versuche wenigstens, den Schein zu wahren.«
    »Ich werde mich bemühen, dich nicht in Verlegenheit zu bringen.«
    »Oh, das erleichtert mich maßlos. Aber wenn sich gewisse Wünsche in dir regen, brauchst du mir nur zuzuzwinkern, und ich werde eine Krise erfinden, die meine unmittelbare Aufmerksamkeit erfordert.«
    »Wie raffiniert du bist …«
    In der nächsten Woche begleitete Blaze ihren Mann zu zwei Versammlungen, doch sie verstand nur wenig von den Diskussionen. Am dritten Sitzungsabend zog sie es vor, im Zelt zu bleiben. Red Plume, Hazards junger Neffe, sollte sie bewachen.
    Da auch Spirit Eagle an der Besprechung teilnehmen würde, glaubte Hazard, er könnte Blaze unbesorgt allein lassen. Aber er wollte nichts riskieren. Außerdem würde ihr der Junge die Zeit vertreiben und ihr zeigen, wie man mit Pfeil und Bogen umging.
    An diesem Abend fragte Hazard die Häuptlinge, ob Colonel Braddock ihnen selbst oder Mitgliedern ihrer Clans begegnet sei, und erklärte, was den Mann in die Berge geführt hatte. Aufgrund mehrere Antworten ließ sich Braddocks Spur bis zu einem Treffen mit dem Sore Lip Clan am Dog Creek verfolgen. Danach war er nicht mehr gesehen worden.
    »Wo ist sein Führer?« fragte Hazard.
    »Der besucht gerade die Schoschonen-Verwandten seiner Frau.«
    »Wann ist er zu ihnen geritten?«
    »Vor etwa zehn Tagen.«
    Vor kurzem hatte Hazard vom angeblichen Tod des Colonels nördlich der Clearwater Mountains erfahren. »Wenn jemand irgend etwas über Braddock hört, gebt mir Bescheid.«
    Nun wurde wieder der geplante Kriegszug erörtert. Ein Späher hatte berichtet, die Blackfeet würden eine Ponyherde – den Lakota südlich vom Yellowstone entwendet –

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