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Funkelnde Leidenschaft

Funkelnde Leidenschaft

Titel: Funkelnde Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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erklang ein leises Wiehern, und sie entdeckte andere Pferde, an mehreren Pfosten festgebunden.
    »Gefallen sie dir?« fragte eine vertraute Stimme hinter ihr.
    Lächelnd drehte sie sich um. Das Bild, das er an diesem Morgen bot, würde sie niemals vergessen – hoch aufgerichtet, mit nackter Brust, das Haar noch feucht von seinem Bad im nahen Fluß. Über der goldbraunen Brust hing eine Kette aus Astern.
    Blaze rannte über das taufeuchte Gras zu ihm, und er preßte sie an sich. Glücklich atmete sie den würzigen Blumenduft ein.
    »Du hast mir so gefehlt«, flüsterte er in ihr Haar. Als er Tränen auf seiner Haut spürte, hob er ihr Gesicht hoch. »Jetzt mußt du nicht mehr weinen, bia. Es war ein sehr lukratives Unternehmen.«
    »Für mich zählt nur eins – daß du wieder da bist.«
    »Freust du dich über dein Geschenk?«
    »Die Pferde sind einfach himmlisch.«
    »Nun gehörst du zu den reichsten Frauen in unserem Clan.« Hazard erwähnte mit keinem einzigen Wort, daß er sein Leben riskiert hatte, um den hochbeinigen goldgelben Hengst zu erbeuten.
    »Fantastisch! Bekomme ich auch einen Pferdeknecht?«
    »Natürlich. Häuptlingsfrauen müssen sich nicht selber um ihre Pferde kümmern.«
    »Da bin ich aber sehr erleichtert«, erwiderte sie lachend und küßte ihn.
    Hazard schlief den halben Tag, und Blaze saß an seiner Seite. Liebevoll betrachtete sie ihn und zwang sich, ihn nicht zu berühren. Immerhin hatte er zwei Tage lang keine Ruhe gefunden, und sie wollte ihn nicht stören.
    Als er endlich erwachte, nahm er sie in die Arme. »Erzähl mir, wie es war«, bat sie, und er erfüllte ihren Wunsch.
    Wohlweislich verschwieg er die Gefahr, in die er mit seinen Kriegern geraten war. Am späten Abend hatten die Blackfeet ein Dorf innerhalb ihrer Landesgrenzen erreicht. Sie fühlten sich sicher und feierten den erfolgreichen Beutezug. Während die Trommeln dröhnten, fielen die Absarokee über ihre Feinde her. Hazard entdeckte den goldgelben Hengst, der vor einem Zelt stand, etwas abseits von der übrigen Herde. Sofort beschloß er, ihn seiner Frau zu schenken.
    Das Pferd graste friedlich, und das Ende des Lederriemens um seinen Hals verlor sich im Zelt. Offensichtlich wurde es von jemandem festgehalten, der darin schlief. Das konnte Hazard verstehen, denn das Tier war wirklich bildschön. Vorsichtig kroch er näher heran und zückte gerade das Messer, um den Riemen zu durchschneiden, als er eine Bewegung im Zelt wahrnahm. Trotz der Trommelschläge, die fast alle Geräusche übertönten, durfte er sich nicht allzulange aufhalten. Selbst wenn ihn der Blackfoot im Zelt nicht bemerkte, wurde womöglich ein anderer Absarokee entdeckt und das ganze Dorf alarmiert.
    Plötzlich krachte ein Schuß, dann noch einer. Er durchschnitt den Riemen, sprang auf den Hengst und galoppierte aus dem Dorf. Ungeduldig erwartete ihn sein Freund Rising Wolf, auf dem Rücken eines soeben erbeuteten Braunen. Mehrere Schüsse krachten.
    »Was ist geschehen?« rief Hazard.
    »Spirit Eagle hat versehentlich die Pferde aufgescheucht, die nicht festgebunden waren.«
    Schnell wie der Wind ritten sie zu der Stelle, wo sie ihre Kleider und zwei Bewacher zurückgelassen hatten. Hazard sprang vom Pferd und schlüpfte in seine Lederhose. Noch während er den geflochtenen Gürtel schloß, hörte er Hufschläge. Sie stiegen wieder auf und bahnten sich einen Weg durch die Herde, die in wilder Panik dahinsprengte. Der Feind blieb ihnen dicht auf den Fersen. Im Mondlicht flammte Mündungsfeuer auf. Mit einem schrillen Kriegsschrei jagte Hazard den goldgelben Hengst über eine Schlucht hinweg, und Rising Wolf folgte ihm. Den anderen Absarokee gelang es, fast die gesamte Herde unversehrt über den Abgrund hinwegzutreiben. Und die verblüfften Blackfeet blieben am Rand der Schlucht zurück. Sobald Hazards Krieger außer Schußweite ihrer Gegner waren, hatten sie das Tempo gedrosselt und den Heimweg angetreten.
    Da er die Ereignisse beschönigte, klang der Bericht nicht besonders interessant, und Blaze lauschte nur mit halbem Ohr. Glücklich schmiegte sie sich an ihn.
    »Hast du mich vermißt?« fragte er leise.
    »Für mich waren diese beiden Tage eine halbe Ewigkeit – ich fühlte mich wie im arktischen Winter.«
    Abends feierten die Bewohner des Lagers den gelungenen Raubzug. Ohne ein einziges Menschenleben zu verlieren, hatten die Absarokee zweihundert Pferde erbeutet. Hazard wurde überschwenglich beglückwünscht und empfing zahlreiche Besucher in seinem

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