Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Furchtlos in High Heels

Furchtlos in High Heels

Titel: Furchtlos in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
Vom Netzwerk:
Freundin anschaute. „Was wollen Sie über Alexa wissen?“
    „Nun, für den Anfang, in welcher Beziehung standen Sie zu Alexa?“
    „Sie war eine meiner Angestellten.“
    „Als was?“, wollte Dana wissen.
    „Sie war Schauspielerin.“
    „Also sind Sie Produzent?“, fragte ich.
    Die Verwirrung in meiner Stimme war nicht zu überhören, und er wandte sich wieder mir zu. Das halbe Lächeln spielte wiederum um seine Lippen. „In gewisser Weise schon. Ich produziere, wenn man so will, Events. Partys könnte man es vermutlich nennen. Besondere Partys für eine besondere Kundengruppe.“
    „Das ist recht vage“, warf ich ein.
    Sebastians Lächeln wurde breiter, entblößte wieder die Reißzähne zur Gänze. „Ja. Stimmt.“
    Wieder begann mein Kindergarten-Ich unruhig zu werden.
    „Über was für Partys reden wir hier?“, schaltete sich Dana erneut ein.
    „Oh“, meldete sich Marco zu Wort. „Sind es etwa …“ Er beugte sich vor und flüsterte laut: „Sexpartys?“
    Sebastian schüttelte den Kopf, und die Belustigung stand ihm in den hellen Augen. „Nein, Fantasy-Partys.“
    „Wie beispielsweise Vampir-Fantasy?“, fragte ich nach, als die Puzzlestücke plötzlich an ihren Platz rückten und ein zusammenhängendes Bild ergaben.
    Er nickte. „Ja.“
    „Und was passiert auf diesen Partys?“, wollte Marco wissen. Seine Augen leuchteten auf eine Weise, die deutlich machte, dass er eine Einladung zu ergattern hoffte.
    Sebastian blickte zu Marco und hielt den Kopf schief. „Das Übliche: Essen, Trinken, Tanzen."
    „Trinken …?“ Ich ließ die Frage bewusst in der Luft hängen.
    Er lächelte mich an, ein schiefes Grinsen voller Belustigung. „Cocktails. Wie ich schon sagte, bei den Partys geht es um Phantasien. Sie sind eine Flucht aus dem Alltag. Eine Chance, in einer anderen Welt zu leben, wenn auch nur für einen Abend. Eine Welt, in der die Phantasie der Unsterblichkeit regiert. Alle bleiben jung, und es gibt weder Tod noch Krankheiten. Keinen Kater“, fügte er mit einem Zwinkern zu mir hinzu.
    „Und es gibt Leute, die bereit sind, für solche Phantasien zu zahlen?“, erkundigte sich Dana.
    „Oh ja“, antwortete er. „Über die Gästeliste würden Sie sich wundern. Ärzte, Anwälte, Politiker. Leute, die das alltäglichste, aufrechteste Leben führen, sind die, die am meisten zu entfliehen wünschen.“
    Seine Augen richteten sich bei diesem letzten Satz auf mich, und er verzog seine Lippen wieder zu diesem Halblächeln, als teilten wir ein Geheimnis.
    Ich rutschte auf meinem Platz umher und wich seinem Blick aus.
    „Und Alexa hat auf diesen Partys als was gearbeitet?“, fragte ich und lenkte die Unterhaltung wieder auf den Grund, weswegen wir hergekommen waren.
    „Als Vampir natürlich.“
    Natürlich.
    „Also ist alles nur Schein“, sagte ich und sah aus dem Augenwinkel, wie Marco enttäuscht die Schultern hängen ließ. „Die Reißzähne sind auch nicht echt?“
    Sebastians Augen richteten sich wieder auf mich. „Meine? Nein, die sind echt.“
    Ich hielt inne. Ich war mir nicht sicher, ob der Typ sich über mich oder sich selbst lustig machte.
    „Wann haben Sie Alexa das letzte Mal gesehen?“, schaltete sich Dana ein.
    Sebastian sank in seinen Stuhl zurück, und ein leises Stirnrunzeln verunzierte seine sonst glatten Züge. Unglaublich glatt sogar, fiel mir auf. Plötzlich fragte ich mich, wie alt er wohl war. Sein Auftreten legte nahe, ihn irgendwo in Nähe meiner Anfang dreißig anzusiedeln, vielleicht etwas älter, aber wenn er nicht irgendeine wirklich fabelhafte Nachtcreme verwendete, deutete sein faltenloses Gesicht auf jemanden, der deutlich jünger war.
    „Alexa hat vor zwei Tagen bei einer Privatparty für mich gearbeitet“, antwortete er. „Das war das letzte Mal, dass ich sie gesehen habe.“
    „Ist sie allein gegangen?“, wollte ich wissen.
    Sebastian machte eine Pause, und ich konnte erkennen, dass er sich seine Antwort sorgfältig überlegte. „Meine Schauspielerinnen gehen immer allein. Was sie allerdings tun, nachdem sie gegangen sind, kann ich nicht sagen. Das entzieht sich meiner Kontrolle als Arbeitgeber.“
    Ich hob eine Augenbraue. Warum hatte ich nur das Gefühl, dass er wieder absichtlich vage blieb?
    „Hatte Alexa irgendwelche Feinde?“, warf Marco ein. „Irgendjemanden, der sich ihren Tod gewünscht hat?“
    Sebastian schüttelte den Kopf. „Nicht, dass ich wüsste. Allerdings war unsere Beziehung nicht besonders eng. Sie war schließlich eine

Weitere Kostenlose Bücher