Furchtlos in High Heels
Angestellte.“
„Wie lange hat sie schon für Sie gearbeitet?“, fragte Dana.
„Ein paar Wochen.“
„Und wie sehr war sie von Vampirphantasien fasziniert?“, wollte ich wissen.
Er zuckte die Achseln. „Sie war sehr gut in ihrem Job. Was darüber hinausgeht, kann ich Ihnen nichts sagen. Ich weiß nicht, welche Vorlieben sie hatte, oder ob sie auch außerhalb der Arbeit diesen Lebensstil bevorzugte.“
Ob sie sich nun entschieden hatte, mit oder ohne zu leben, es hatte auf jeden Fall bei ihrem Tod eine entscheidende Rolle gespielt. Was mich zu meiner nächsten Frage brachte …
„Was wissen Sie über Hämatophilie?“, erkundigte ich mich, wobei ich auf den Begriff zurückgriff, den ich aus Moonlight gelernt hatte.
Sebastian drehte sich zu mir um, und das belustigte Funkeln erschien wieder in seinen unnatürlich hellen Augen. „Sie meinen Blut trinken? Vampirismus?“
Ich nickte. „Ja.“
„Okay.“ Er ließ einen Moment verstreichen, bevor er weitersprach: „Hämatophil ist der Fachausdruck für jemanden, der ein angeborenes Verlangen oder das körperliche Bedürfnis hat, Blut zu trinken, wobei das nichts mit Erotik oder Fetisch zu tun hat. Los Angeles hat die höchste bekannte Zahl Hämatophiler in den Vereinigten Staaten. Gemäß der Zahlen des Zensus von 2010 leben mehr als zweihundertfünfundsiebzigtausend in Südkalifornien. Ist es das, was Sie wissen wollten?“
Ich biss mir auf die Lippen und nickte langsam. Obwohl mir auffiel, dass er von Bluttrinkern als „ihnen“ sprach, nicht „uns“. Ich fragte mich, ob das Absicht war oder ein Versprecher.
„Hatte Alexa auf Ihren Partys mit jemandem zu tun, der hämatophil war?“
Sebastian runzelte die Stirn. „Darf ich fragen, warum Sie das wissen wollen?“
„Weil sie gestern Nacht umgebracht wurde“, sagte Dana.
Ich konnte praktisch sehen, wie sich hinter Sebastians Stirn die Gedanken überschlugen, aber seine Miene blieb ausdruckslos. „Und das hat mit meinen Partys zu tun, weil …?“
„Sie verblutet ist. Aus zwei Bisswunden am Hals.“
„Das muss eine ziemliche Schweinerei gegeben haben.“ Sein Gesicht blieb unergründlich.
„Das sollte man meinen. Aber genau genommen war da gar nicht so viel Blut am Tatort.“
„Was wollen Sie damit sagen?“
„Ich will damit sagen, dass …“ Ich hielt inne. Ich war nicht wirklich sicher, was ich damit sagen wollte. Laut ausgesprochen klang unsere Theorie albern.
„Dass ein Vampir sie gebissen, ihr Blut getrunken und sie damit getötet hat“, beendete Marco meine Äußerung, der offensichtlich nicht zu den Leuten gehörte, die sich Sorgen machten, albern zu wirken.
Sebastian schaute von Marco zu mir, dann zu Dana und wieder zu mir. „Und Sie sind hier, um mich der Tat zu beschuldigen?“
„Wem die Reißzähne passen“, sagte Marco mit wesentlich mehr Unerschrockenheit, als ich im Moment empfand, durch den stechenden Blick aus hellen Augen auf meinen Platz gebannt.
Aber während ich vielleicht erwartet hatte, dass Sebastian in die Defensive geraten würde, wenn man ihn beschuldigte, einem Menschen das Lebensblut ausgesaugt zu haben, wirkte er jetzt und hier so cool und gelassen wie seit dem Moment, da wir seine moderne Höhle betreten hatten.
„Es tut mir leid, aber Sie liegen weit daneben“, teilte er Marco mit.
„Dann weisen Sie uns doch in die richtige Richtung“, schlug ich vor. „Wer hätte Alexa das antun können?“
Er schüttelte den Kopf. „Wie schon gesagt, ich kannte sie nicht so gut, dass ich Ihnen etwas über ihr Privatleben erzählen könnte.“
„Haben Sie eine Ahnung, wer etwas darüber weiß?“, fragte ich. „Gestern hatte sie eine Freundin bei sich, eine Rothaarige.“
„Becca?“, riet Sebastian.
Bingo. „Haben Sie auch einen vollständigen Namen für Becca?“
„Diamond. Sie hat ebenfalls für mich gearbeitet. Warum?“, fragte er.
Ich zögerte, ihm zu verraten, dass sie nun Verdächtige Nummer eins war. „Sie war mutmaßlich die Letzte, die Alexa vor ihrem Tod gesehen hat.“
Sebastian runzelte die Stirn. „Das ist verstörend.“
Was Sie nicht sagen.
„Also ist Becca auch eine Ihrer Vampire?“, vergewisserte sich Dana.
„Schauspielerin. Aber ja, sie spielt die Rolle.“
Vielleicht eine, die Becca zu ernst nahm. Hatte sie sich wegen irgendetwas mit Alexa gestritten? Hatte sie sie gebissen und – mein Magen hob sich bei der Vorstellung – ihre Freundin blutleer gesaugt? „Wissen Sie vielleicht, wo wir sie finden
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