Furchtlos in High Heels
nehmen.
„Ich bin Dana, und das hier sind Maddie und Marco“, erklärte Dana. „Wir repräsentieren die Besitzer des Nachtclubs, in dem Ihre Schwester getötet wurde.“
Bei dem Wort „getötet“ zuckte die Frau zusammen und presste ihre Lippen zu einer schmalen Linie zusammen. Der Mann legte ihr tröstend eine Hand auf die Schulter.
„Erst einmal möchten wir Ihnen unser tief empfundenes Beileid aussprechen“, warf ich rasch ein.
Sie nickte, gab sich, wie ich sehen konnte, Mühe, nicht zu weinen. „Danke.“
„Und wir sind entschlossen, den Mörder Ihrer Schwester zu finden und seiner gerechten Strafe zuzuführen“, fügte Marco hinzu. „Was der Grund ist, weswegen wir hoffen, dass wir Ihnen ein paar Fragen zu Alexa stellen dürfen.“
„Wie wir bereits der Polizei mitgeteilt haben, haben wir Alexa seit Monaten nicht mehr gesehen. Ich weiß nicht, was wir Ihnen über sie erzählen können“, wiederholte der Ehemann.
„Wann genau haben Sie sie das letzte Mal gesehen?“, fragte Dana.
Die Frau runzelte die Stirn. „Im Sommer vielleicht? Sie kam mit einer Freundin zu uns herunter gefahren.“
„Becca?“, erkundigte sich Dana.
Phoebe biss sich auf die Lippen, schüttelte dann den Kopf. „Es tut mir leid, aber ich erinnere mich wirklich nicht an den Namen der Freundin.“
„Können Sie sie vielleicht beschreiben?“
„Ungefähr in Alexandras Alter, schlank.“ Sie schüttelte wieder den Kopf. „Sie waren nur ein paar Minuten hier. Um ehrlich zu sein, ich denke nicht, dass ich überhaupt mit der Frau gesprochen habe.“
„Ein kurzer Besuch“, bemerkte ich.
„Sie waren stets kurz“, merkte ihr Ehemann an. „Alexa ist immer nur aus einem Grund hergekommen: Geld.“
Wieder legte sich ein gequälter Ausdruck über Phoebes Züge. „Alexa hatte in ihrem Leben viel Pech. Von Zeit zu Zeit brauchte sie Hilfe.“
„Eher die ganze Zeit“, entgegnete ihr Ehemann.
„Bill …“
„Du weißt doch, dass es stimmt“, sagte er mit leiserer Stimme.
Tränen traten der Frau in die Augen, aber sie widersprach ihm dieses Mal nicht.
Ihr Ehemann drehte sich wieder zu uns um und fuhr fort. „Alexa jagte dem Traum einer Hollywoodkarriere schon jahrelang nach. Ab und zu erhielt sie eine kleine Rolle und konnte ihre Miete selbst zahlen. Dazwischen erschien sie immer hier und hielt die Hand auf.“
„Aber in letzter Zeit ging es besser“, warf Phoebe ein, verteidigte ihre Schwester.
„Wie kam das?“, fragte ich.
„Vor ein paar Wochen habe ich sie angerufen, um zu fragen, ob sie Hilfe bei der Miete braucht“, sagte sie. „Aber sie sagte nein, sie habe genug Geld.“
„Weil sie Arbeit hatte?“, fragte ich und dachte an den Vampirjob.
Phoebe zog die Brauen zusammen und schüttelte den Kopf. „Das weiß ich nicht. Den Eindruck hatte ich auch nicht. Sie sagte, sie habe eine Glückssträhne und rechne damit, bald richtig Geld zu haben.“
Ehrlich? Phoebe hatte recht. So würde man schwerlich eine dauerhafte Anstellung beschreiben. Aber ich nahm mir dennoch im Geiste vor, Sebastian zu fragen, wie gut er eigentlich seine Vampir-Hostessen bezahlte.
„Sagte sie, was für eine Art Glückssträhne?“, hakte ich nach.
„Vermutlich was Illegales“, merkte der Ehemann an.
„Bill“, mahnte ihn seine Frau.
Aber ich ging darauf ein, kam zu dem Grund, weswegen wir hergekommen waren. „War Alexa in der Vergangenheit in illegale Aktivitäten verstrickt?“
Phoebe biss sich auf die Lippen, senkte den Blick auf den Kaffeerest in ihrer Tasse.
Aber ihr Ehemann nickte nachdrücklich. „Suchen Sie sich was aus – Alexa war bestimmt darin verwickelt. Als sie noch jünger war, waren es Vandalismus und Belästigung der Allgemeinheit. Danach kamen Trunkenheit und Ladendiebstahl. Egal, wie oft wir sie aus irgendetwas herausgeholt haben, sie wurde gleich wieder straffällig und ließ sich mit genau den falschen Leuten ein, tat lauter falsche Sachen.“
Mir stellte sich sofort die Frage, ob nicht einer dieser falschen Leute sie umgebracht hatte.
„Aber Alexa war nicht vorbestraft“, wandte ich ein, musste wieder an das Fehlen polizeilicher Aufzeichnungen über sie denken, was Ramirez mir gegenüber erwähnt hatte.
Er nickte. „Um das zu erreichen, haben wir auch wirklich hart gearbeitet. In den meisten Fällen haben wir Wiedergutmachung gezahlt, sodass niemand Anklage erhoben hat.“ Er schaute zu Phoebe, presste die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen. „Sehen Sie, wegen meiner Frau tut es
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