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Furchtlos in High Heels

Furchtlos in High Heels

Titel: Furchtlos in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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konnte nicht normal sein. Ich meine, in „Was einen erwartet, wenn man ein Baby erwartet“ stand nichts über Wehen von sechsunddreißig Stunden. Und „Was einen erwartet, wenn man ein Baby erwartet“ hätte es mir doch sicher gesagt, wenn mich sechsunddreißig Stunden erwarteten. Darin war die Rede von drei Arten von Wehen, aber ich war ziemlich sicher, dass ich jede längstens eine Stunde haben würde, zwei höchstens, und besonders, wenn ich entschlossen war.
    „… und dann … Maddie, hörst du zu?“
    Ich merkte, dass ich das nicht tat. Ich war zu sehr damit beschäftigt gewesen, Panik zu bekommen.
    „Entschuldige, wie bitte?“
    „Ich sagte gerade, wenn du die Epidural…“
    Ich hielt eine Hand hoch, um sie aufzuhalten. „Aufhören, genau hier. Ich habe nicht vor, eine Epiduralanästhesie zu haben.“
    Mom und Mrs. Rosenblatt drehten sich gleichzeitig zu mir um, und auf ihre Mienen malte sich Entsetzen, als hätte ich soeben erklärt, ich wolle auf Rollerskates und ohne Unterhosen die Strandpromenade von Venice entlangfahren.
    „Was soll das heißen, keine Epiduralanästhesie?“, fragte Mutter.
    „Ich möchte eine natürliche Geburt.“
    „Gütiger Himmel, warum das?“, wollte Mrs. Rosenblatt wissen.
    „Weil je weniger Medikamente ich nehme, desto sicherer ist es für das Baby. Außerdem hat mir meine Lamaze-Übungsleiterin erzählt, dass mit der richtigen Atemtechnik bei jeder Wehe Endorphine ausgeschüttet werden, was wie ein natürliches Schmerzmittel wirkt.“
    Mom starrte mich an, blinzelte. Dann brach sie in schallendes Gelächter aus. „Oh Herzchen, das ist das Lustigste, was ich je in meinem Leben gehört habe.“
    Okay, diese Unterhaltung ging rasend schnell den Bach hinunter. „Sieh mal, mir geht es super. Ramirez und ich haben mit unserer Lamaze-Kursleiterin einen natürlichen Geburtsplan erstellt. Wir können das Krankenhaus problemlos finden. Es wird alles bestens laufen. Danke für eure Hilfe“, sagte ich, während ich sie sanft, aber nachdrücklich aus dem Zimmer und zur Eingangstür schob.
    „Mein fünfter Ehemann Buck war auch ganz besessen davon, ganz natürlich zu leben“, erklärte Mrs. Rosenblatt und nickte bekräftigend. „Er ist mit vierzig gestorben. Hatte einen Darmverschluss von Weizengras.“
    „Schön, euch zu sehen, lieb, dass ihr vorbeigeschaut habt, man sieht sich“, sagte ich ohne Luft zu holen, während ich hinter ihnen die Tür schloss.
    Ich stieß einen langgezogenen Seufzer aus und drehte mich um, sah Ramirez immer noch in der Küche stehen und ihnen hinterher starren mit einer Miene, als sei soeben eine Granate neben ihm explodiert. „Ich weiß nicht, was ich mit diesem Tennisball tun soll.“
    Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, der große böse Polizist hatte tatsächlich Angst.

    Während Ramirez eine Tamale erhitzte, ein mexikanisches Gericht mit gefüllten Maisblättern, das wir meiner Schwiegermutter verdankten (ehrlich, ich weiß nicht, was die Leute immer mit Schwiegermüttern haben; ich war in letzter Zeit in meine fast verliebt), nahm ich an dem Laptop Platz und versuchte a) nicht an Wehen zu denken, welche Arten auch immer und b) wo mein Ehemann heute Nacht zu schlafen plante und c) nicht zu sehr darüber nachzugrübeln, wer Alexa den Tod gewünscht haben mochte.
    Ich begann den Begriff „Vampir“ zu googeln.
    Okay, es stimmte, Ramirez hatte in einer Sache recht – alles, was ich über Vampire wusste, hatte ich aus Moonlight gelernt. Was vielleicht nicht die zuverlässigste Quelle sein mochte. Und da so gut wie alles in diesem Fall auf sie zu verweisen schien, kam ich zu dem Schluss, dass es nicht verkehrt wäre, mich kundig zu machen.
    Eine Stunde und sechs Tamales später (he, wenn die Beule nur ein Pfund wog, musste ich sie aufpäppeln), hatte ich drei Sachen herausgefunden:
    1. Es gibt einen vergleichsweise hohen Anteil der Online-Bevölkerung, der sich tatsächlich für Blutsauger hält,
    2. alle Facebook-Nutzer können das Erscheinen der Moonlight -Fortsetzung gar nicht erwarten,
und
    3. es ist erheblich schwerer, als Hollywood einen glauben lässt, einem Menschen das Blut auszusaugen.
    Diese letzte Erkenntnis stammte von einer Frau, die sich selbst Dr. Vamp nannte und einen Blogeintrag hatte, in dem sie erklärte, was man brauchte, um einem Menschen alles Blut aus den Adern zu entfernen.
    Offenbar hing die Geschwindigkeit, mit der man verblutete, davon ab, welche Ader betroffen war. Ein gewöhnlicher Mensch

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