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Furchtlos in High Heels

Furchtlos in High Heels

Titel: Furchtlos in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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er hatte ein fabelhaftes Pokergesicht.
    „Sie kannten sie vielleicht auch nur unter ihrem Künstlernamen“, warf ich ein. „Sie war Willows Freundin. Langes schwarzes Haar, blasse Haut, superdünn.
    Goldstein nickte langsam. „Ich denke, ich kenne das Mädchen. Was ist mit ihr?“
    Ich biss mir auf die Lippen. Offenbar hatte er es noch nicht gehört. „Alexa wurde vor drei Nächten ermordet.“
    Ich konnte sehen, Goldstein war wie geschaffen für den Gerichtssaal. Sein Gesicht blieb vollkommen ausdruckslos, jegliches Gefühl, das er vielleicht angesichts des Todes der „unsterblichen“ Alexa empfand, war restlos verborgen. Eine Sekunde fragte ich mich sogar, ober er mich überhaupt gehört hatte.
    Schließlich sprach er wieder. „Es tut mir sehr leid, das zu hören“, erklärte er mit flacher, monotoner Stimme.
    „Wann haben Sie Alexa das letzte Mal gesehen?“, fragte ich in dem Versuch, ihm irgendeine Information zu entlocken.
    Er überlegte kurz, wählte seine Worte mit Bedacht. „Letzte Woche. Sebastian hatte eine Party, an der ich teilgenommen habe.“
    „Und beide, Alexa und Becca waren ebenfalls da?“
    Er nickte. „Ja.“
    „Wohin haben Sie Becca gestern Nacht gebracht?“, fragte Dana.
    Ich beobachtete, wie Goldstein im Geiste verschiedene Antworten testete, ehe er sich schließlich für: „Warum wollen Sie das wissen?“ entschied.
    „Becca war die Letzte, in deren Gesellschaft Alexa vor ihrer Ermordung gesehen wurde.“
    „Und wir denken, sie könnte etwas über Alexas Tod wissen“, fügte Dana hinzu.
    Goldstein schüttelte den Kopf. „Nein. Sie müssen sich irren. Becca ist nicht so.“
    „Also kennen Sie sie doch gut“, erwiderte ich.
    Er hielt inne, schaute von Dana zu mir, versuchte zu entscheiden, wie viel er uns sagen sollte. Schließlich nickte er. „Fein. Ja. Ich kenne Becca gut genug, um zu wissen, dass sie niemals jemanden umbringen würde. Sie ist ein liebes Mädchen.“
    Ich sah ihn aus schmalen Augen an. „Lieb“ war nicht unbedingt das Adjektiv, das ich erwarten würde, wenn jemand die beiden Mädchen beschreiben sollte, die ich im Crush getroffen hatte. Was mich auf die Frage brachte …
    „Haben Sie mit ihr geschlafen?“
    Goldsteins Wangen färbten sich augenblicklich grellrot. „Ich bin ein verheirateter Mann“, sagte er und hielt seine linke Hand hoch, deren Ringfinger ein breiter Goldreif schmückte.
    „Das beantwortet meine Frage nicht.“
    „Ich will, dass Sie wissen, ich liebe meine Frau sehr.“
    Ich nickte. „Aber Sie haben mit Becca geschlafen?“
    „Das ist absurd. Ich muss solche Fragen nicht beantworten“, erklärte er und schüttelte den Kopf, sodass sein Bulldoggengesicht wackelte wie Götterspeise.
    Ehrlich gesagt, seine nicht erfolgte Verneinung hatte das bereits irgendwie getan. „Okay, kehren wir wieder zu Alexa zurück“, lenkte ich ein und ließ dieses sensible Thema auf sich beruhen. „Was sagten Sie, wann Sie sie das letzte Mal gesehen haben?“
    Jetzt schien er froh, eine Frage beantworten zu können, und ging dankbar auf den Themenwechsel ein.
    „Letzte Woche. Alexa kam auf der Party zu mir, sagte, sie brauche juristischen Rat.“
    „Wozu?“, wollte ich wissen.
    Er schüttelte den Kopf. „Das habe ich nie erfahren. Ich habe ihr gesagt, sie solle in mein Büro kommen, aber sie behauptete, das sei zu riskant. Sie sagte, sie wolle mich lieber auf der Party gestern treffen. Ich war da, aber sie ist nicht erschienen.“
    „Aber dafür Becca“, warf ich ein.
    Er nickte. „Sie kam zu mir und sagte, sie müsse sofort gehen.“
    „Warum? Wovor ist sie denn weggerannt?“, fragte ich, obwohl ich, wenn ich raten müsste, eine Mordanklage weit oben auf meiner Liste wahrscheinlicher Antworten stehen hätte.
    Goldstein zuckte die Achseln. „Das hat sie nicht gesagt. Aber sie war ziemlich aufgewühlt, daher habe ich eingewilligt, sie nach Hause zu fahren.“
    „Also haben Sie sie zu ihrer Wohnung gebracht?“
    Goldstein machte wieder eine Pause, befeuchtete sich die Lippen. Ich konnte sehen, dass er zu der Sorte Leute gehörte, die nichts sagten, bevor sie nicht gründlich darüber nachgedacht hatten. Eine großartige Eigenschaft im Gerichtssaal, aber überaus lästig bei einer Befragung.
    „Nicht genau“, antwortete er schließlich.
    „Was meinen Sie damit?“
    „Nun, sie war unruhig. Schaute immer wieder durch die Heckscheibe, als glaubte sie, jemand würde ihr folgen.“
    „Wer?“
    „Das hat sie nicht gesagt.“
    „Und was

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