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Furchtlos in High Heels

Furchtlos in High Heels

Titel: Furchtlos in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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Kopf wäre oder ein Schuss, würde ich verstehen, wie sich jemand unbemerkt an sie heranschleichen könnte. Aber sie in eine Toilettenkabine ziehen, sie in den Hals zu beißen und dann zu warten, bis sie alles Blut verloren hat? Das würde doch dauern. Warum hat sich Alexa nicht gewehrt?“
    „Guter Einwand. Vielleicht ist sie vorher betäubt worden?“, schlug Dana vor.
    Ich nickte. „Das ist natürlich möglich. Aber dann, wie soll Becca sie in die Toilette geschafft haben? Alexa war dünn, aber das ist Becca auch. Irgendwie bezweifle ich, dass sie imstande gewesen wäre, sie hineinzuschleifen, ohne aufzufallen.“
    „Also hätte sie Hilfe gebraucht. Jemand, der größer und stärker ist“, sagte Dana, folgte meinen Überlegungen.
    „Richtig. Aber wer?“, fragte ich.
    Ehe Dana darauf antworten konnte, erklang von der Trailertür eine Stimme. „Was ist mit dem Freund?“
    Wir drehten uns praktisch synchron um und entdeckten Ava in der Türöffnung, die heute in einem eng anliegenden roten Kleid steckte. Sie hatte einem Kaugummi im Mund (Melonengeschmack, wenn ich mich nicht irrte), mit dem sie Blasen machte. Ihre rot geschminkten Lippen verrieten, dass sie den Besuch in der Maske heute Morgen bereits hinter sich hatte.
    Dana kniff die Augen zusammen. „Was wollen Sie?“, fragte sie.
    Ava zuckte die schmalen Schultern, schaute uns aus großen Unschuldsaugen an. „Nichts. Ich ging nur gerade vorbei und habe euch über den Mord reden hören. Ricky hat mir alles darüber erzählt.“
    „Darauf will ich wetten“, murmelte Dana halblaut.
    „Wie auch immer, ich sagte gerade, wenn Sie nach demjenigen suchen, der sie umgebracht haben könnte, was ist da mit ihrem Freund?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, dass sie derzeit einen hatte.“
    „Oh doch“, widersprach Ava. „Auf jeden Fall.“
    Ich hielt inne. „Einen Moment mal – kannten Sie Alexa?“
    Ava nickte. „Sicher. Vor ein paar Jahren haben wir zusammen einen Zahnpasta-Werbespot gedreht. Ich meine, das war damals, als ich noch ganz am Anfang meiner Karriere stand. Wir haben zwar keinen engen Kontakt gepflegt, aber wir sind noch Facebook-Freunde.“
    Am liebsten hätte ich mir die Hand vor die Stirn geschlagen.
    „Und sie hat Ihnen gesagt, sie hätte einen Freund?“
    Ava zuckte die Achseln. „Nun, ihr Status ist seit etwa sechs Monaten auf ‚in einer Beziehung‘.“
    Plötzlich kam ich mir wie ein Amateur vor. Jeder CSI-Fan wusste, dass der Freund immer der Erste war, den man überprüfte, wenn man einen Mörder suchte. Aber mit all dem Vampirzeug war ich so abgelenkt gewesen, dass ich gar nicht daran gedacht hatte, herauszufinden, ob sie sich mit jemandem traf. „Wissen Sie zufällig den Namen des Freundes?“, fragte ich und drückte im Geiste die Daumen.
    Ava rümpfte die Nase, und ihre Augen richteten sich auf die Decke, als suchte sie dort nach der Antwort. „Ähm, Devin oder Darin oder so ähnlich. Da bin ich mir nicht sicher. Aber ich weiß, dass er in diesem neuen Club am Sunset arbeitet.“
    Und ich kannte ihn auch, fiel mir auf. Darwin. Der Barkeeper im Crush in der Nacht, als Alexa starb.

Kapitel 15

    „Augenblick“, sagte Dana und hielt eine Hand in die Höhe. „Wollen Sie mir etwa weismachen, dass Alexas Freund in der Nacht in dem Club war, in der sie dort starb?“
    Ava schaute sie ausdruckslos an. „Das weiß ich nicht. Alles, was ich weiß, ist, dass der Freund doch immer der erste Verdächtige ist, richtig?“
    Leider hatte die Dumpfbacke recht. Das stimmte. Und wenn man bedachte, dass soeben für den Barkeeper auch das Schild mit der Aufschrift „Gelegenheit“ aufgeleuchtet war, mussten wir eindeutig noch sowohl Tatwaffe als auch Motiv ermitteln.

    Eine halbe Stunde später (was nur zwanzig Minuten gewesen wären, wenn nicht ein Toilettenstopp unterwegs in La Brea notwendig gewesen wäre) waren wir im Crush . Einmal drinnen gingen wir geradewegs zur Bar, wo Darwin damit beschäftigt war, Limetten in Scheiben zu schneiden. Er schaute auf, als wir eintraten, und ich hätte schwören können, dass sich flüchtig Verärgerung über seine Züge legte, bevor er seine „Freundin des Bosses“-Miene aufsetzte.
    „Was kann ich heute für Sie tun?“, fragte er mit einem falschen Lächeln, bei dem er seine unnatürlich weißen Zähne zeigte.
    „Sie können uns die Wahrheit sagen“, erklärte Dana, kam ohne Umschweife auf den Kern unseres Anliegens.
    Darwin hielt inne, zog eine Braue hoch. „Die Wahrheit? Ich

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