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Furchtlos

Furchtlos

Titel: Furchtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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sein wird? Aber wie soll ich in jeder Hinsicht außergewöhnlich sein?«
»Ich fürchte, in diesem Punkt kann ich Ihnen nicht helfen, Captain Geary.« Rione neigte den Kopf, dann verließ sie das Quartier.
Geary sah ihr nach und ließ sich in den nächstbesten Sessel fallen. Zwei Gedanken stürmten dabei auf ihn ein: Was ist, wenn sie recht hat? Und womit zum Teufel habe ich das alles eigentlich verdient?
    »Alle Einheiten in Formation Sigma rollen bei Zeit drei vier zwanzig Grad nach Backbord.« Geary wartete, dann vergrub er das Gesicht in den Händen, als er sah, wie die eine Hälfte sich an ihren Platz rollte, während die andere Hälfte sich bewegte, als ob die gesamte Formation sich um zwanzig Grad nach Backbord drehte. Hört doch zu, was ich euch sage! Hört doch bitte einfach nur zu! Es ist ja nicht so, als ob ihr keine Zeit hättet, um vor der Ausführung meiner Befehle darüber nachzudenken!
    Nach außen hin gab sich Geary so ruhig, wie er nur konnte. »An alle Einheiten: Achten Sie darauf, die Befehle so auszuführen, wie sie gegeben werden.« Er sah auf die Uhr, rieb sich die Augen und fügte dann an: »An alle Einheiten: Das reicht für heute. Danke für Ihren harten Einsatz.« Ich hoffe nur, dass sie auch etwas daraus lernen. Und zwar nicht nur, wie man eine Formation beibehält. Wenn sie darauf achten, wie ich die Manöver nenne, um den zeitverzögerten Eingang der Daten zu berücksichtigen, dann sollten sie davon auch das eine oder andere aufschnappen.
    Auch Captain Desjani machte einen müden Eindruck, dennoch lächelte sie ihn aufmunternd an. »Ich habe noch nie erlebt, dass unsere Einheiten unter Gefechtsbedingungen so manövrieren können.«
    »Das haben Sie tatsächlich noch nie erlebt«, betonte Geary, der sich Mühe gab, nicht so mürrisch zu klingen, wie ihm zumute war. »Das hier ist alles nur simuliert. Bei einem tatsächlichen Gefecht würde das alles unter extremem Stress ablaufen.«
    »Trotzdem finde ich, dass bereits viele Verbesserungen festzustellen sind.«
Geary überlegte kurz, dann nickte er. »Ja, Sie haben recht. Es gibt Verbesserungen. Wenn man bedenkt, dass wir das erst seit Kurzem machen, haben alle Beteiligten sehr schnell große Fortschritte erkennen lassen.« Er warf einen Blick auf die endgültigen Positionen der Schiffe in der angehaltenen Simulation. »Zwei Wochen Manöverübungen haben eine Menge bewirkt, aber in dieser Flotte gibt es auch etliche Captains, die ihr Schiff gut im Griff haben.« Er nickte erneut, diesmal in Desjanis Richtung. »Anwesende eingeschlossen.«
»Danke, Sir.« Sein Lob schien Desjani zu freuen und gleichzeitig zu verunsichern.
»Das ist mein Ernst. Sie können wirklich gut mit Ihrem Schiff umgehen. Es gibt Leute, denen kann man ewig predigen, wie man ein Schiff handhabt, und trotzdem gehen sie damit um wie mit einem Sack Blei. Sie dagegen besitzen Talent. Sie haben ein Gefühl für das Schiff und arbeiten mit dessen Bewegungen.« Er stand von seinem Platz auf. »Ich werde erst mal eine Pause machen, bevor ich mich mit dem nächsten Simulationsszenario befasse. Was ist mit Ihnen?«
Desjani schüttelte den Kopf. »Als befehlshabender Offizier der Dauntless gibt es noch einige Dinge, um die ich mich kümmern muss. Den Gottlosen ist keine Ruhepause gegönnt, wie man so schön sagt.«
»Ich weiß nicht, inwieweit das etwas mit Gottlosigkeit zu tun hat, Tanya, aber ich weiß, dass einem Captain nie viel Erholung vergönnt ist. Danke für alles, was Sie in letzter Zeit für mich getan haben.«
»War mir ein Vergnügen, Sir.« Sie deutete einen formlosen Salut an, dann zog sie sich zurück.
Geary nahm wieder Platz, und nachdem er das Verlangen nach etwas Ruhe und Erholung erfolgreich niedergerungen hatte, rief er die aktuellen Statusberichte der Flotte auf. In den vormaligen SyndikMinen auf drei Asteroiden war die Förderung angelaufen, und eine erfreulich große Menge an reinen Metallen war bereits zu den Hilfsschiffen transportiert worden, sodass deren Werkstätten auf Hochtouren arbeiteten, um dringend benötigte Ersatzteile herzustellen und neue Waffen zu produzieren. Außerdem war man auf Lebensmittelvorräte gestoßen, die in den verlassenen Städten durch die Kälte konserviert worden waren. Zurückgelassen hatte man diese Bestände zweifellos nur deshalb, weil es unwirtschaftlich gewesen wäre, sie aus dem System zu transportieren, als die Syndiks Kaliban verließen. Mein Gefühl sagt mir, dass wir lange vor unserer Heimkehr von Syndik-Essen die

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