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Furchtlos

Furchtlos

Titel: Furchtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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Nase voll haben werden. Vor allem, weil sie ganz sicher zuerst das gegessen haben, was am besten schmeckte, während das liegen geblieben ist, was sowieso keiner haben wollte. Eine Notiz in einem der Berichte besagte, die Scouts seien auf ein Lager mit elektronischen Bauteilen gestoßen. Ein Teil davon ließ sich problemlos so umarbeiten, dass sie den Anforderungen der Allianz entsprachen. Alles in allem hatte die Flotte ihre Zeit im Kaliban-System mehr als sinnvoll genutzt.
Plötzlich ertönte der Signalton einer internen Kommunikationsleitung. »Captain Geary, hier spricht Captain Desjani.«
»Roger. Was ist los?«
»Sie sind da.«
Geary eilte auf die Brücke der Dauntless, so schnell er konnte. Es war eigentlich unsinnig, sich so abzuhetzen, weil der nächste Sprungpunkt zwei Lichtstunden entfernt war. Er hatte sich noch nicht ganz hingesetzt, da lieferte ihm Desjani bereits einen ersten Bericht. »Die ersten Sichtungen deuten darauf hin, dass diese Streitmacht in etwa der entspricht, die uns durch das Corvus-System folgte.«
Mit einem Nicken nahm er ihre Meldung zur Kenntnis und verkniff sich einen Kommentar zu etwas, das ihm aufgefallen war. Alle Matrosen der Allianz an Bord der Dauntless hatten aufgehört davon zu reden, die Syndik-Streitmacht habe die Allianz-Flotte durch das Corvus-System »gejagt«. Stattdessen war nun immer die Rede davon, die Syndiks seien ihnen »gefolgt«. Noch ein paar Wochen mehr, und dann würde man sich wohl erzählen, die Allianz-Flotte habe irgendwie die Syndiks aus dem Corvus-System vertrieben. Solange es den Leuten half, ihren Stolz zu wahren, würde Geary niemanden berichtigen. »Es könnte sich sogar um die gleiche Streitmacht handeln. Falls das stimmt, haben sie Kaliban über einen Umweg erreicht, und sie dürften wohl über uns ein wenig verärgert sein.«
Desjani grinste. »Ihren Befehlen entsprechend haben wir bereits alle Shuttles und sämtliches Personal zurück auf die Schiffe beordert.«
»Gut. Haben sie auch die Selbstzerstörung aller Anlagen in die Wege geleitet, die wir reaktivieren konnten?«
»Jawohl, Sir.« Desjanis Zustimmung zur Taktik der »verbrannten Erde« war nicht zu überhören. »Diese Ausrüstung wird niemand mehr benutzen können.«
»So soll es auch sein.« An sich war es ja eine Schande, doch er konnte keine industriellen Anlagen in einem Zustand zurücklassen, der es den Syndiks erlaubte, sie wieder für ihre Zwecke zu nutzen. Geary studierte gründlich die aktuelle Situation. »Wenn sie den Sprungraum durch diesen Punkt dort verlassen, dann müssen sie von Saxon oder Pullien kommen, und beide Sterne hätten sie von Yuon aus erreichen können, richtig?«
Desjani sah auf ihr Display. »Pullien würde einen zusätzlichen Sprung bedeuten, aber grundsätzlich stimmt das. So oder so kommen sie durch den Sprungpunkt ins System, der uns am nächsten liegt.«
So pervers, wie das Universum meiner Erfahrung nach ist, musste das ja so kommen. Die Syndiks sind uns durch den Sprungpunkt gefolgt, der der Allianz-Flotte am nächsten liegt und nur zwei Lichtstunden entfernt ist. Wir haben sie gerade erst entdeckt, aber das bedeutet, dass sie bereits vor zwei Stunden im System eingetroffen sind. Die Allianz-Flotte konnte die plötzlich auftauchenden Syndik-Schiffe erst sehen, nachdem das Licht den Weg bis zu ihr zurückgelegt hatte, während die Syndiks die Flotte sofort in der Position entdeckten, in der sie sich vor zwei Stunden befunden hatte. Nach der Blauverschiebung des Lichts von den Syndik-Schiffen zu urteilen, kamen die mit 0,1 Licht aus dem Sprung. Wenn sie diese Geschwindigkeit beibehalten haben, dann sind sie bereits 0,2 Lichtstunden näher als in dem Moment, da wir sie eintreffen sahen. Trotzdem sind sie damit immer noch achtzehn Stunden von unserer Position entfernt, wenn sie im gleichen Tempo weiterfliegen.
Würden wir sofort beschleunigen, könnten wir problemlos das System verlassen und einem Konflikt aus dem Weg gehen. Das wäre ein Leichtes.
Und es würde den Gerüchten viel neue Nahrung geben, dass ich nicht geeignet bin, diese Flotte zu befehligen. Die letzten Wochen habe ich überlegt, was ich tun soll, wenn die Syndiks eintreffen. Ich konnte mich einfach nicht entscheiden, weil ich nicht wusste, wie groß diese Syndik-Streitmacht sein würde. Jetzt weiß ich es. Sie fällt bedeutend kleiner aus als unsere Flotte, aber sie ist dennoch schlagkräftig und könnte eine Menge Schaden anrichten.
Als Geary zu Captain Desjani sah, nahm er wahr,

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