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Furious love

Furious love

Titel: Furious love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Sam u Schoenberger Kashner
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Juwelen kaufen.«
    Nach 42 Filmen und der Schmach, bei der Besetzung von Königin für tausend Tage übergangen worden zu sein, schien auch Elizabeth bereit, »alles hinzuschmeißen«. Vielleicht hatte sie auch Angst vor einer Zukunft, in der Richard weiter arbeitete, während sie nach und nach zur Randfigur würde, bis sie nur noch die Frau eines international gefragten Schauspielers wäre. Deshalb träumten sie von einem anderen gemeinsamen Leben, in dem sie ihre Zeit in Gstaad, in Puerto Vallarta und auf der Kalizma verbrachten. Burton fantasierte in seinem Tagebuch: »Ab und zu können wir rüber nach Paris flitzen und eine Party für die Rothschilds schmeißen. Wir fahren mit der Transsibirischen Eisenbahn einmal quer durch Russland, von Moskau nach Wladiwostok. Und zu den Hill Stations in Kaschmir. Wir vertreiben uns die Zeit auf den griechischen Inseln … Und besuchen noch einmal Dahomey«, wo sie auf den staubigen
Straßen unerkannt und ungestört herumlaufen »und die Wäscheleine im Präsidentenpalast bestaunen« konnten. Die Vorstellung, immer auf Reisen und endlich nur noch der Schriftsteller zu sein, der er sein wollte, gefiel Richard: Ref 495
    Wir könnten auf der Kalizma dort die Küste entlangschippern. Danach Spanien. Dann die Karibik. Paraguay. Patagonien. Den Amazonas hinauf. Wir nehmen uns einen Monat Zeit und reisen nach dem Guide Michelin durch Frankreich. Woanders gibt es noch viele Welten, [sagt] Coriolan. Ich könnte hübsche Bücher schreiben und E. die Fotos dazu machen.
    Was würden sie schon verlieren, wenn sie aufhörten, Filme zu drehen? Sie würden endlich »Dick and Liz« hinter sich lassen und »Richard und Elizabeth« werden. Das wurde ihnen klar, als Liza Todd sich, wahrscheinlich zum ersten Mal, für den Beruf ihrer Eltern interessierte. Sie hatte gerade erst Becket gesehen und fragte sie nun nach ihren anderen Filmen. Waren die auch alle so gut? Elizabeth war in den Augen ihrer Kinder kein Filmstar. Sie nahmen ihren Eltern die Berühmtheit nie übel und fanden es nicht schlimm, dass sie im Filmbusiness ihr Geld verdienten. Doch Lizas Nachfrage veranlasste die Burtons, über die lange Liste ihrer Filme nachzudenken.
    Richard sagte seiner Stieftochter, die meisten ihrer Filme seien »nicht sehenswerter Schrott«, Liza solle lieber ein Buch lesen. Doch Elizabeth meinte, auf einige sei sie verdammt stolz. Sie kam auf die Idee, dass sie sich wie Kinder bei einer Klassenarbeit hinsetzen und aufschreiben sollten, was sie für ihre beste Leistung auf der Leinwand hielten. Diese Bilanz war längst fällig und nun, da Aaron Frosch ihnen gerade auseinandergesetzt hatte, wie sie ohne dauernde Arbeit leben könnten, war dafür ein guter Zeitpunkt. Also holten sie tief Luft und werteten aus, was sie in den letzten sechs Jahre nahezu ununterbrochener Arbeit und auch in den Jahrzehnten davor, als sie noch nicht zusammen waren, erreicht hatten.

    Als sie fertig war, händigte Elizabeth Professor Burton ihr Ergebnis aus: Die Liste begann mit Kleines Mädchen, großes Herz , es folgten Ein Platz an der Sonne, Die Katze auf dem heißen Blechdach , das früher verhasste Telefon Butterfield 8 , dann kamen Plötzlich im letzten Sommer , Wer hat Angst vor Virginia Woolf? , Brandung , Die Frau aus dem Nichts , Der Widerspenstigen Zähmung und Doktor Faustus . Burtons Liste wurde angeführt von Becket , gefolgt von Wer hat Angst vor Virginia Woolf? , Der Spion, der aus der Kälte kam , Der Widerspenstigen Zähmung , Brandung , Die Nacht des Leguan , Doktor Faustus und dem noch nicht veröffentlichten Unter der Treppe .
    Dabei ging ihnen auf, dass sie ihre besten Filme außerhalb der Studios, an die sie vertraglich gebunden waren, gemacht hatten. Richard tippte die Listen ab und klebte sie in sein Tagebuch. Sein Kommentar: » … nicht schlecht für zwei Menschen, die zufällig ineinander verliebt sind, aber auch miteinander in Konkurrenz stehen … Ich glaube, wir sollten jetzt lieber wieder großartige Amateure werden.«
    Diese Listen öffneten ihnen die Augen, und sie sahen, dass der Spaß und der Wagemut aus ihrer Arbeit verschwunden waren. Irgendwie war es besser gewesen, als ihr Können noch ihre skandalöse Liebesaffäre legitimieren musste. Elizabeth und Richard waren Künstler, »Liz and Dick« hingegen Filmstars. Die besseren Filme drehten sie als Elizabeth und Richard. Doch leider bekamen sie nicht mehr viele Gelegenheiten, zusammen vor die Kamera zu treten. Nach ihrem kurzen Auftritt als

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