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Furious love

Furious love

Titel: Furious love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Sam u Schoenberger Kashner
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um. Faye Dunaway, Dustin Hoffman, Al Pacino, Robert De Niro, Jack Nicholson, Dennis Hopper und Jane Fonda ersetzten die Gesichter, die den Burtons aus drei Jahrzehnten in diesem Geschäft vertraut waren. Neuerdings erkannten Richard und Elizabeth auf Hollywood-Partys und in Restaurants wie dem Chasen’s nicht mehr jeden Gast. Vielleicht waren sie zu lange fort gewesen, hatten während der Dreharbeiten in Europa zu lange auf der Kalizma gelebt. Ref 524
    »Die Welt hat sich verändert«, schrieb Burton in sein Tagebuch. »Unsere Welt, meine ich. Niemand, aber auch niemand wird uns in nächster Zukunft noch einmal eine Million Dollar für einen Film bezahlen. Unter der Treppe und Brandung waren meine, Brandung und Die Frau aus dem Nichts Elizabeths finanzielle Desaster. Ich fürchte, wir gehen nun erst einmal leer aus. Unser Stern ist gesunken. Immerhin stand er bemerkenswert lange am Firmament.« Ref 525
    Als wolle er sie vor dem neuen Wind, der da wehte, schützen, kaufte Richard Elizabeth einen 125 000 Dollar teuren Pelzmantel. Er war aus dem Fell von 42 eigens gezüchteten Kojah-Nerzen genäht, die dreimal so groß sind wie ein gewöhnlicher Nerz. Wegen dieses Pelzes stampfte das Magazin LOOK – das früher bewundernde Artikel und glamouröse Fotografien
der Burtons veröffentlicht hatte – die beiden nun in Grund und Boden. Der Pelz wurde als »der teuerste Mantel der Welt für eine welke Leinwandkönigin, die alles hat und noch mehr will« beschrieben – dazu ein Foto von Elizabeth, die ihren neuen Nerz über einem Bikini trägt, der Pazifik im Hintergrund glitzert wie mit Diamanten bestückt. Die ätzende Kritik ruinierte das ohnehin schon angekratzte Image der Burtons noch mehr – in Hollywood trug man nun Bluejeans statt Bulgari. Ref 526
    Die Oscar-Woche begann mit der Verleihung der Golden Globes, bei der Geneviève Bujold ihre Auszeichung als Beste Hauptdarstellerin für die Rolle der Anne Boleyn mit den Worten entgegennahm: »Meine Leistung verdanke ich Richard Burton, seiner Großzügigkeit, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Originalität. Die Großzügigkeit war die wichtigste Eigenschaft.« (Sie war auch für den Oscar als Beste Hauptdarstellerin nominiert, gewann ihn aber nicht. Königin für tausend Tage insgesamt war in der Kategorie Bester Film nominiert, ging jedoch ebenfalls leer aus.) Wenn dieser Kommentar Elizabeth vielleicht auch beunruhigte – schließlich mussten ihr Ehemann und Bujold vor der Kamera miteinander ins Bett gehen –, so konnte sie zumindest hoffen, Bujolds Auszeichnung deute darauf hin, dass auch Burton gewinnen würde. Er selbst vermied es, viel darüber nachzudenken, lenkte sich mit Golfturnieren im Fernsehen, Billardspielen und Spanischlernen ab. Alles Versuche, sich von der Flasche fernzuhalten. Die Abende ohne Alkohol zu überstehen war das Einzige, was ihn von der Preisverleihung ablenkte. Ref 527
    »Alle machen sich darüber lustig, aber als Schauspieler willst du nun einmal gewinnen.« Das drohende Ende im Blick schrieb er: »Das ist es, was in jedem Schauspielernachruf erwähnt wird … der Gipfel aller Erfolge.« Obwohl er angeblich nicht über seine Gewinnchancen nachdenken wollte, taxierte Richard das Feld der Nominierten wie einer, der sich im Wettbüro orientiert. John Wayne war, wie er wusste, der allgemeine Wunschkandidat mit seiner Rolle des bärbeißigen, abgehalfterten Revolverhelden in Der Marshal . Ebenfalls im Rennen waren Jon Voight und Dustin Hoffman mit Asphalt-Cowboy und Peter O’Toole mit Auf Wiedersehen, Mr. Chips – und
natürlich er selbst, Richard Burton. Fünf Männer im Kampf um den Oscar als Bester Hauptdarsteller. Ihm war bewusst, dass Emotionales eine große Rolle spielte bei der endgültigen Entscheidung der Jury. Liza Minnelli zum Beispiel würde vermutlich einen Oscar für The Sterile Cuckoo bekommen, weil ihre Mutter, die legendäre Judy Garland, im Jahr zuvor gestorben war, schrieb Burton. »Meine einzige Chance ist, dass ich als ›Taube‹ mit Kennedy und Adlai Stevenson verbunden werde, Wayne dagegen ist Republikaner, ein nationalistischer Falke – und die ›künstlerische‹ Hollywood-Gemeinde ist gewöhnlich ziemlich liberal.« Der langjährige PR-Berater der Burtons, John Springer, hatte seine Fühler ausgestreckt und berichtete, es könne gut ausgehen für Richard: Viele hatten den Eindruck, er wäre im Vorjahr um den Oscar betrogen worden. Ref 528 Ref 529
    Und dann war der große Tag endlich da.
    Richard sah rank und

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