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Fußball-Gangster

Fußball-Gangster

Titel: Fußball-Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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Jimboy auch das Fußballtalent geerbt.«
    Die beiden abwechselnd blinkenden Lampen an der Informationstafel signalisierten, dass die Maschine gelandet war. Justus merkte plötzlich, dass er ziemlich gespannt war auf den Ankömmling. Immerhin sollte er ein halbes Jahr lang das Zimmer mit ihm teilen.
    Die ersten Reisenden verließen das Gate. Im Getümmel der Wartenden reckte sich Justus, um besser sehen zu können. Ein Blondschopf mit Kleidersack und Cowboystiefeln kam an die sich selbstständig öffnende Milchglastür. Er lachte einer alten Dame zu, die neben ihm ging, und war Justus auf Anhieb sympathisch. Allerdings würdigte er Onkel Titus keines Blickes, und Jimboy, das wusste Justus, hatte ein Foto von Onkel Titus bei sich, damit er ihn auch ganz bestimmt nicht verfehlte. Als Nächstes trottete ein rothaariger Junge im Jogginganzug mit Sporttasche heran. Justus musterte ihn und beobachtete, wie er mit ernstem Blick die Wartenden in Augenschein nahm. Aber auch er reagierte nicht auf Onkel Titus.
    »Hey«, sagte plötzlich eine dunkle Stimme von rechts, »ich bin James Jonas.«
    Überrascht sah sich Justus um. Er hatte den hoch gewachsenen Typ mit dem langen Zopf durchaus gesehen, ihn aber nie und nimmer für seinen sportbegeisterten Cousin gehalten, eher für einen Musiker oder einen Maler.
    »Ich bin Titus Jonas«, sagte Onkel Titus, »und das ist dein Cousin Justus.«
    »Hallo, Jimboy.« Justus streckte seinem Gegenüber die Hand entgegen. Der nahm sie und lächelte.
    »Jimboy?«, wiederholte er. »In Chicago sagt niemand mehr Jimboy zu mir.«
    »Wir hier nennen dich immer so, wenn wir von dir reden. Was dagegen?«, wollte Justus wissen, während sie eingekeilt zwischen anderen Passagieren zur Gepäckausgabe gingen.
    James schüttelte den Kopf. »Eigentlich nicht«, antwortete er. »Ist vielleicht gar nicht so schlecht, sich von James zu verabschieden.«
    Obwohl Jimboy nur fünf Monate älter war als Justus, überragte er ihn um gut einen Kopf. Er trug helle, weite Hosen und einen saloppen Sweater. Trotzdem sah man, wie durchtrainiert er war.
    Sie holten Jimboys Seesack und kämpften sich zum Ausgang durch. Dank des strategisch günstigen Parkplatzes kamen sie schnell aus dem Flughafengelände heraus.
    »Warst du schon einmal an der Westküste?«, fragte Justus, während sie auf den Freeway einbogen. Jimboy verneinte. »Warst du schon mal im Osten?« Jetzt war es an Justus, den Kopf zu schütteln.
    Jimboy wollte mindestens ein halbes Jahr lang in Rocky Beach bleiben, um auf die Tamilton High School zu gehen, die eine der berühmtesten Jugend-Fußballmannschaften bis hinunter zur mexikanischen Grenze beherbergte. Am nächsten Wochenende sollte ein Turnier mit den größten Soccer-Talenten aus allen Bundesstaaten stattfinden, um für die neue Profi-Liga zu werben. Jimboy war aus einigen hundert Anwärtern in Chicago ausgewählt worden.
    »Ich will Berufsfußballer werden«, sagte er. »Ich glaube ziemlich sicher, dass ich das kann.«
    Justus gefiel die selbstbewusste Art seines Cousins. Er hegte keinen Zweifel, dass sie gut miteinander auskommen würden.
    »Habt ihr euch wegen des Zimmers schon geeinigt?«, fragte Onkel Titus, als er die Küstenstraße in Richtung Rocky Beach verließ.
    »Wir schlafen beide bei mir«, sagte Justus, »und er kann meinen Schreibtisch benutzen. Ich geh’ zum Arbeiten einfach in den Campingwagen.« Dann weihte er seinen Cousin ein, dass er mit zwei Freunden ein erfolgreiches Detektivbüro betrieb.
    »Peter dürfte allerdings einige Tage ausfallen«, fuhr er fort, »der ist heute Nachmittag böse gefoult worden.«
    »Ihr spielt auch Fußball?«, fragte Jimboy erfreut.
    Justus nickte. »Peter sogar mit ziemlichem Erfolg. Aber mit dir kann er sich bestimmt nicht messen.«
    »Dafür kann ich keine Kriminalfälle lösen«, meinte Jimboy und wollte mehr über die drei ??? wissen.
    Justus berichtete über ihre Zentrale in dem alten, umgebauten Campingwagen. Er stand an einer abgeschiedenen Stelle des Schrottplatzes, den Onkel Titus seit vielen Jahren mit großem Erfolg in Rocky Beach betrieb. Sein Gebrauchtwaren-Center hatte sich unter Kennern und Liebhabern von Raritäten seit vielen Jahren einen guten Namen gemacht. Der Campingwagen bot alles, was ein professionelles Detektivteam brauchte – vom Fotolabor bis zum Anrufbeantworter. Seit wenigen Tagen gab es außerdem zwei neue Errungenschaften. Die drei ??? hatten sich ein Faxgerät und ein tragbares Telefon besorgt. Letzteres wollten

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