Fußball-Gangster
Terrassentür stieß Cotta beinahe mit Lys zusammen. In der Hand hielt sie ein tragbares Telefon. Hinter ihr drängelten Elizabeth und Kelly herein. Sie kannten Cotta nicht, und da er sich rasch an ihnen vorbeidrückte, sah Justus auch keinen Grund, sie einander vorzustellen. Justus presste die Lippen aufeinander. Lys bemerkte es und verstand sofort. Sie wartete, bis sie die Eingangstür ins Schloss fallen hörten.
»Ihr habt das Handy bei mir vergessen«, sagte Lys. »Vor einer Stunde hat Jimboy angerufen. Er will sich noch heute Abend mit euch auf dem Schrottplatz treffen.«
»Jimboy!«, riefen die drei ??? fast im Chor.
»Er war niedergeschlagen, wollte aber nicht reden«, erzählte Lys weiter. Dann berichtete Peter den Mädchen von Cottas Besuch.
»Werdet ihr euch daran halten?«, wollte Elizabeth wissen.
»Natürlich. Bleibt uns nichts anderes übrig«, brummte Bob.
»Außerdem haben wir uns bisher immer auf den Inspektor verlassen können«, stimmte der Erste Detektiv zu. »Und er sich auf uns. Schade ist es trotzdem, überhaupt nach Bobs großem Auftritt.«
Noch einmal begann Bob von seinen Erlebnissen als Sax Sendler jr. zu erzählen. Allerdings deutlich zurückhaltender als vorher. Die Mädchen gratulierten ihm trotzdem heftig. Aber er wehrte bescheiden ab und meinte, sie sollten Lys beglückwünschen zu ihrem Geschick als Maskenbildnerin. »Wenn ihr die Fotos seht, werdet ihr platzen vor Lachen.« Er brach den Satz ab und stützte den Kopf in beide Hände. »Schade. Jetzt war alles umsonst.«
Mit dieser Resignation war Peter gar nicht einverstanden. Er fuchtelte wieder mit seinen Krücken in der Luft herum. »Wir haben Cotta nicht versprochen, dass wir Jimboy aus dem Weg gehen!«, rief er.
»Na schön.« Bob zuckte die Schultern. »Aber was bringt’s jetzt noch?«
»Hin müsst ihr auf jeden Fall«, ermunterte Lys die drei ???. »Er verlässt sich darauf, dass ihr da seid.«
Die letzte Chance
Jimboy kam durch das Gemälde des Großen Feuers in San Francisco. Peter entdeckte als Erster, dass sich die Bretter im Zaun wie von Geisterhand öffneten. Mit großen Schritten kam Justus’ Cousin auf den Campingwagen der drei ??? zu. Er sah blass aus und trug über der Schulter seinen Seesack. Justus musste an ihre erste Begegnung auf dem Flughafen denken. Wie damals trug Jimboy helle, weite Hosen und einen saloppen Sweater. Als ob er eine größere Reise vor sich hätte, dachte Justus, aber wohin und warum?
Sie begrüßten sich und Jimboy erkundigte sich nach Peters Bein. Dann ließ er den Seesack fallen und setzte sich daneben ins Gras.
»Ich habe aufgehört«, sagte er. Es klang gar nicht traurig, sondern eher erleichtert. »Ich wollte, dass ihr es als Erste erfahrt.«
Die drei bedrängten ihn mit Fragen. Er erzählte vom ausgezeichneten Training in dem Internat, von der guten medizinischen Versorgung, aber auch vom Drill und den vielen kleinen Versuchen, sie unter Druck zu setzen. »Nach deinem Anruf ist mir endgültig ein Licht aufgegangen.« Jimboy tippte Justus auf die Brust. »Ich wollte nicht wahrhaben, dass Hammer und ein paar seiner Lehrerkollegen Gauner sind. Unter solchen Bedingungen will ich aber nicht Karriere machen.« Er stocherte mit einem kleinen Hölzchen im Boden. Dann zog er einen Zeitungsausschnitt aus der Tasche. »Hab’ ich bei Hammer mitgehen lassen.« Auf einem Foto war ein dunkelhaariger junger Mann im Zeugenstand zu sehen. »Eindeutig unser Taktiktrainer. Nur um ein paar Jahre jünger.« Jimboy sah auf. »Habt eigentlich ihr diese Spezialkassette gestohlen?«, fragte er plötzlich.
Justus nickte. »Peter war der Bösewicht«, versuchte er einen lockeren Ton anzuschlagen und deutete auf das eingegipste Knie seines Freundes. »Die Strafe folgte auf dem Fuß.«
»Was war auf dem Video?«, erkundigte sich Jimboy, und Justus bot an, es abzuspielen. Aber sein Cousin winkte ab. »Erzählt’s mir lieber!«
Nach Peters kurzem Bericht von den gespielt schmerzhaften Zusammenstößen und den fiesen Fouls wollte Jimboy wissen, wie sie in das so streng abgeschirmte Internat hineingekommen waren. Am Ende hatte er die ganze Geschichte aus den drei ??? herausgefragt, bis hin zu Cottas Auftritt wenige Stunden zuvor.
»Wieso habt ihr ihn informiert?«, fragte Justus’ Cousin.
»Nicht informiert«, korrigierte der Erste Detektiv. »Wir haben ihn gebraucht, wegen der Autonummer. Von dem kleinen blauen Ford.« Den hatten sie vergessen zu erwähnen. »Mineralwasserflaschenblau«, setzte
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