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Fußballfieber

Fußballfieber

Titel: Fußballfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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bitte!«
    Justus drehte den Zettel um, so dass ihn auch Peter und Bob lesen konnten.
    »AdM«, buchstabierte Peter und erschrak. »AdM! Aber das ist doch –«
    »Antonio de Mendoza!«, flüsterte Bob den Namen des spanischen Konquistadors.
    Justus blickte grimmig von einem zum anderen. »Kollegen, das ist entweder ein weiterer dieser geschmacklosen Scherze oder jemand will uns hier tatsächlich für dumm verkaufen.«
    Peter zögerte eine Sekunde und fragte dann vorsichtig: »Dann denkst du also nicht, dass Antonio, also ich meine, dass dieser Spanier –« Peter sah Justus’ missbilligenden Gesichtsausdruck, hielt kurz inne und meinte dann etwas kleinlaut: »Nein, wohl eher nicht.
    »Emiliano, hast du schon zu Hause angerufen?«, fragte Bob und biss sich besorgt auf die Lippen.
    »Da geht niemand ran«, antwortete Emiliano, »ich hab’s nach dem Spiel mehrmals versucht. Aber Grandpa ist im Krankenhaus, so viel ich weiß, und Pedro … Pedro war ja eigentlich mit Alessandro verabredet, seinem Freund. Dessen Eltern wollten sich auch das Spiel ansehen und die beiden mit ins Stadion nehmen. Alessandros Bruder Diego spielt auch in unserer Mannschaft. Bei Alessandro ist auch noch niemand zu Hause.«
    »Dann würde ich sagen, wir fahren jetzt erst einmal zu euch und zu diesem Alessandro«, schlug Justus vor und bemühte sich, möglichst zuversichtlich zu lächeln. »Vielleicht hat ja doch nur irgend so ein Witzbold versucht, dich auf diese üble Weise einzuschüchtern und aus dem Spiel zu nehmen. Bestimmt ist Pedro bei seinem Freund oder sogar schon längst wieder zu Hause.«
    Emiliano nickte, machte aber nicht den Eindruck, als würde er Justus’ Zuversicht teilen.
    Die vier Jungen liefen zu Peters MG und stiegen ein. Der Zweite Detektiv lenkte seinen Wagen vom Parkplatz hinaus auf den Tweedy Boulevard. Die ersten paar Minuten sagte niemand von ihnen etwas.
    Was das Spiel betraf, so lag es ja mittlerweile auf der Hand, warum Emiliano so neben sich gestanden hatte. Es war überhaupt ein Wunder, dass er sich nach dieser Hiobsbotschaft noch auf den Beinen halten konnte. Und mit ihren Überlegungen, was die veränderte Situation und den Fall als Ganzes anging, wollten die drei ??? Emiliano nicht behelligen; darüber könnte man später noch reden. Jetzt mussten sie erst einmal herausfinden, ob mit Pedro alles in Ordnung war.
    Doch nach ein paar Kilometern fing Emiliano plötzlich von sich aus an zu sprechen. »Ich hätte nie zu diesem Spiel fahren dürfen«, sagte er mit gepresster Stimme und schlug die Hände vors Gesicht. »Nie! Schon wegen Grandma! Ich wollte eigentlich mit ins Krankenhaus kommen, aber Pancho meinte, ich könnte meine Mannschaftskameraden nicht so einfach im Stich lassen. Grandma ginge es ohnehin schon wieder ausgezeichnet und wenn ich wollte, könnte ich sie ja nach dem Spiel noch besuchen. Aber wenn ich nicht gespielt hätte, hätte mich auch dieser verdammte Zettel nicht erreicht! Und Pedro wäre dann auch nicht zu Alessandro gefahren. Und dann –« Emiliano brach ab und stöhnte leidvoll. Er war den Tränen nahe und hatte sich nur noch mühsam unter Kontrolle.
    Die drei ??? schwiegen betreten. Schließlich gab sich Bob einen Ruck. »Mach dir mal keine Sorgen, Emiliano«, sagte er und klopfte ihm ungelenk auf den Rücken. »Es wird schon alles gut werden, ganz sicher.«
    Doch dem war nicht so.
    Da Alessandros Haus auf dem Weg lag, fuhren sie erst dorthin. Die Familie war bereits zurück von ihrem Ausflug und saß bei einer kühlen Limonade unter dem Vordach ihrer Veranda.
    Emiliano hielt es jedoch für besser, wenn nicht er hineinging, um nach Pedro zu fragen. »Diego prügelt mich höchstens aus dem Garten, wenn er mich sieht. Ich habe mir in der Kabine schon so einiges anhören müssen«, sagte er, als sie vor dem Haus parkten. Und außerdem könne er die Nachricht nicht verkraften, dass sie nichts von Pedro wüssten. Lieber wolle er im Wagen warten und hoffen und beten, dass alles in Ordnung sei.
    Also ging Justus hinein. Aber der Gesichtsausdruck, mit dem er zum Wagen zurückkehrte, verhieß nichts Gutes.
    »Pedro ist nie bei ihnen gewesen«, sagte er mit belegter Stimme, als er sich auf den Beifahrersitz fallen ließ. Es fiel ihm unsagbar schwer, sich nach hinten zu drehen und Emiliano überhaupt nur anzusehen. »Sie haben so lange auf ihn gewartet, wie es ging, und haben mehrmals bei euch angerufen. Leider vergebens. Dann sind sie sogar noch bei euch vorbeigefahren, bevor sie sich auf den Weg

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