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Fußballfieber

Fußballfieber

Titel: Fußballfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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Emiliano ließ sich nicht beirren. Grimmigen Blickes stapfte er zum Elfmeterpunkt, legte sich dort den Ball zurecht und trat einige Schritte zurück, um Anlauf zu nehmen.
    Das Stadion verstummte. Alle Augen waren auf den Schützen gerichtet. Der Schiedsrichter kontrollierte noch, ob alle anderen Spieler den Strafraum verlassen hatten, dann gab er mit einem lauten Pfiff den Ball frei.
    Emiliano zögerte noch eine Sekunde, dann lief er an. Die Augen abwechselnd auf den Ball und auf den Torhüter gerichtet, machte er dabei eine kleine Kurve. Hank, der wie ein lauerndes Tier auf der Torlinie stand, begann zu trippeln.
    Dann war Emiliano am Ball. Er holte mit dem rechten Bein aus, ließ es nach vorne schnellen – und trat mit voller Wucht in den Boden! Als triebe ein sanftes Lüftchen den Ball über den Rasen, kullerte er auf Hank zu, der ihn mit einer Hand aufnahm.

In der Hand des Geistes
    »Emiliano! Du bist El Torbellino? Du bist das?«
    »Sag mal, was war denn mit dir los?«
    »Ist dir nicht gut?«
    »Bist du verletzt?«
    Die drei ??? bestürmten den Jungen mit ihren Fragen. Sie hatten schon eine ganze Weile am Ausgang der Katakomben auf ihn gewartet, aber Emiliano hatte sich lange Zeit gelassen, bis er endlich als Letzter seiner Mannschaft den Spielertrakt verlassen hatte. Hinter ihm folgte nur noch der Stadionwart, der die große Stahltür jetzt unter lautem Schlüsselgeklimper zusperrte.
    Die drei Detektive hatten natürlich inzwischen bereits aufgeregt über das diskutiert, was sich in den letzten zwei Stunden ereignet hatte. Genau wie es Peter vermutet hatte, hatten Justus und Bob Emiliano sofort entdeckt, nachdem er das Stadion betreten hatte. Und schon da waren sie mehr als erstaunt gewesen. Doch als ihn dann der Stadionsprecher auch noch als El Torbellino vorgestellt hatte, war auch ihnen erst einmal die Spucke weggeblieben. Das war wirklich eine faustdicke Überraschung!
    Aber es war noch mehr als das, wie Justus sofort erkannt hatte. Die Tatsache, dass Emiliano dieses viel gepriesene Ausnahmetalent war, gab dem ganzen Fall auch eine völlig neue Wendung.
    Allerdings, und das hatten auch Justus und Bob mit Verwunderung zur Kenntnis genommen, war in diesem Spiel absolut nichts davon zu sehen gewesen, dass Emiliano ein begnadeter Fußballer war. Im Gegenteil. El Torbellino war der mit Abstand schlechteste Spieler auf dem ganzen Platz gewesen.
    Und dann noch die Sache mit dem Elfmeter! Warum, zum Teufel, hatte er den überhaupt geschossen? Und warum hatte er sich auch noch so offensichtlich vorgedrängt? Er musste doch selbst am besten gemerkt haben, wie es heute um seine Form stand!
    Aber eine Antwort auf all diese Fragen konnte ihnen nur Emiliano selbst geben. Und die drei ??? waren sich sicher, dass er ihnen einiges zu erzählen hätte.
    Doch Emiliano sagte gar nichts, als er die drei Detektive am Ausgang traf. Er wirkte äußerst niedergeschlagen und begrüßte sie nicht einmal. Stattdessen hielt er ihnen wortlos einen Zettel hin.
    »Was ist das?« Justus runzelte die Stirn und nahm Emiliano den Zettel aus der Hand.
    Der Junge blieb stumm und deutete nur auf das Papier.
    »Was steht da, Just?«
    »Hier steht … « Justus kniff die Augen zusammen und versuchte die kurze, handschriftliche Notiz zu entziffern. »Verliere das … Spiel, wenn dir das … Leben deines … Bruders lieb ist!«
    »Was?« Peter erbleichte.
    »Oh, mein Gott! Pedro? Wurde Pedro, entführt?«
    »Emiliano!« Justus fasste den Jungen am Arm und sah ihm erschrocken ins Gesicht. »Ist das wahr? Hat jemand deinen Bruder gekidnappt? Haben die Pedro?«
    Emiliano hob die Schultern wie unter einer schweren Last und sah zu Boden. »So muss man das doch verstehen, oder?«, sagte er mit tonloser Stimme.
    »Diese verdammten Mistkerle!«
    »Wer hat dir den Zettel gegeben? Von wem hast du den?« Justus schüttelte wütend den Fetzen Papier.
    »Ein Junge hat ihn mir kurz vor dem Spiel in die Kabine gebracht. Ich kenne ihn nicht, hab ihn noch nie gesehen. Er meinte, es sei eine Nachricht von euch.«
    »Von uns?«, fuhr Peter auf. »Ist der bekloppt oder was? Wir haben dir diese Nachricht nicht –«
    »Ich weiß, dass die nicht von euch ist«, unterbrach ihn Emiliano. »Seht euch die Unterschrift an, dann wisst ihr, von wem sie ist.«
    »Da ist eine Unterschrift drauf?« Justus schaute sich den Zettel noch einmal genauer an. »Tatsächlich!«, stieß er plötzlich hervor, »eine Unterschrift! Und zwar – nein! Das kann doch –«
    »Just,

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