Fußballschule am Meer Bd. 1 - Fiese Fouls
betreiben. Aber der Versuch ging komplett daneben.
«Also, nicht total übel, meine ich», stammelte sie.
Dani fing an zu kichern, Filip grinste frech, und Josh klopfte Finn auf die Schultern, als hätte er gerade einen Sieg errungen.
Finn war die Sache mindestens ebenso peinlich wie Brit, aber immerhin hatte er jetzt eine Ahnung, worüber sie und Dani sich in der vergangenen Nacht unterhalten haben könnten. Konnte es sein, dass Brit ihn mochte?!
Die Trillerpfeife von Didi beendete die Spekulationen.
«Hört bitte nochmal alle her!», rief der Techniktrainer. «Das war ein gutes Training! Torben und mir hat es Spaß gemacht, mit euch zu arbeiten, und wir freuen uns auf morgen. Die Trainingszeiten findet ihr auf dem Schwarzen Brett im Gemeinschaftszelt. So, und jetzt ab mit euch, eure Betreuer werden euch zur Fußballschule zurückbegleiten. Ab morgen treffen wir uns dann immer hier auf dem Platz. Tschüs, macht’s gut!»
«Tschüs», murmelte Finn. Trotz aller Gedanken, die schon wieder durch seinen Kopf wirbelten, war er plötzlich so müde, dass er sich danach sehnte, endlich schlafen zu können. Doch nach dem Mittagessen stand noch der Rundgang durch den Ort auf dem Plan. Finn hatte überhaupt keine Lust dazu.
Ich muss mir etwas einfallen lassen, dachte er, als er den anderen «Pappnasen» zur Umkleidebank folgte, wo Steffi bereits auf sie wartete.
Dennis erwies sich als sehr konsequent und schnell. Als die «Pappnasen» vom Training kamen, hatte er seine Sachen bereits gepackt und war aus dem Zelt ausgezogen. Finn war erleichtert, und mit der Aussicht auf eine störungsfreie Nacht stieg auch die Hoffnung, dass sich nun alles zum Guten wenden könnte. Vielleicht würden es ja doch noch richtig schöne und erfolgreiche Fußballferien werden!
Auch beim Mittagessen blieb Dennis’ Platz am Tisch frei. Zumindest bis Steffi aufkreuzte und die «Pappnasen» fragte, ob sie sich zu ihnen setzen dürfte.
«Keine Angst, nicht für immer», sagte sie lachend, als sie die unentschlossenen Gesichter der fünf sah. «Nur für heute, um euch noch besser kennenzulernen.»
«Kriegen wir denn keinen Ersatz?», fragte Dani. «Wenn Dennis mit jemandem tauscht, bekommt der doch Dennis’ Platz!»
Finn erschrak. Daran hatte er noch gar nicht gedacht. Doch Steffi beruhigte ihn gleich wieder.
«Dennis tauscht nicht», erklärte sie. «Ein Zelt der grünen Gruppe war nur mit fünf Jungs belegt, dort ist er eingezogen.»
«Die Armen!», sagte Filip.
«Vor allem derjenige, der sich mit ihm das Schlafzelt teilen muss!», sagte Finn und begann zu erzählen, warum er in der vergangenen Nacht kaum geschlafen hatte.
«Bitte nicht so ein Thema», unterbrach Steffi ihn. «Jedenfalls nicht beim Essen!»
Sie, Dani und auch Josh verzogen angeekelt ihre Gesichter, während Filip lachte und Brit plötzlich erleichtert aussah.
Ich muss unbedingt herausfinden, worüber sie und Dani in der Nacht gesprochen haben, dachte Finn – wobei er jedoch schon eine gewisse Ahnung hatte. Erstaunlicherweise machte ihm die Vorstellung, dass Brit ihn mögen könnte, gar nicht so viel aus. Der Auszug von Dennis hatte wirklich Erstaunliches bewirkt!
Vielleicht war das auch der Grund, weshalb Finn sich plötzlich entschloss, ganz offen und ehrlich zu Steffi zu sein. Eigentlich hatte er vorgehabt, sie wegen des Rundgangs auszutricksen. Er wollte eine Verletzung vortäuschen oder eine gefälschte Nachricht am Schwarzen Brett anbringen, dass der geplante Rundgang durch den Ort ausfiel. Doch auf einmal wusste er, dass er so etwas gar nicht nötig hatte.
«Keine Angst, ich fange nicht wieder mit Dennis’ Blähungen an», sagte er, wobei ihm schnell bewusst wurde, dass allein diese Äußerung schon ausreichte, um bei Steffi, Dani und Josh erneut Ekelgefühle auszulösen. Ihre Gesichter sprachen jedenfalls Bände.
Finn grinste.
«Tatsache ist aber, dass ich unheimlich müde bin», fuhr er fort. «Und dass ich deshalb zu dem Rundgang heute überhaupt keine Lust habe!»
Dani ließ mit einem lauten Klirren die Gabel auf den Teller fallen. Brit starrte Finn bewundernd an, während Filip und Josh zu Steffi schauten. Wie würde ihre Betreuerin reagieren?
Auch Finn war sich plötzlich nicht mehr sicher, ob sein mutiger Vorstoß wirklich so clever gewesen war. Durch den täglichen Stress zu Hause mit seinem Vater hatte er schließlich lernen müssen, dass es oftmals besser war, seinen Mund zu halten.
Steffi schien jedoch nicht dieser Ansicht zu sein. Sie
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