Fußballschule am Meer Bd. 1 - Fiese Fouls
wolkenlosen Himmel, und Finn, Filip, Josh, Brit und Dani wären viel lieber wieder an den Strand gegangen, aber noch einmal ließ ihre Betreuerin sich nicht überreden.
«Ich mache es kurz», versprach sie und führte die «Pappnasen» zuerst zum Deich, wo sie einen schönen Blick über das Wattenmeer hatten.
«Die Insel genau vor uns ist Norderney», erklärte Steffi. «Rechts daneben liegt Baltrum und daneben Langeoog.»
«Norderney? Das ist doch die Insel, wo Werder Bremen im Sommer die Saisonvorbereitung macht», sagte Finn. «In den letzten Jahren waren sie jedenfalls immer dort.»
«Was du alles weißt», staunte Filip. «Ich weiß noch nicht mal, wo mein Lieblingsklub im Sommer hinfährt. Bist du Bremen-Fan?»
Finn schüttelte den Kopf.
«Ich interessiere mich eben für Fußball», sagte er. «Könnt ihr euch noch an Ailton erinnern? Der hat jamal bei Bremen gespielt und ist jedes Jahr ein paar Tage zu spät aus dem Urlaub zurückgekommen. Einmal ist er der Mannschaft mit dem Taxi von Bremen nach Norderney hinterhergereist.»
«Das war bestimmt wahnsinnig teuer», sagte Dani.
«Ach, der hatte doch genug Kohle», meinte Filip.
«Im darauffolgenden Jahr kam Ailton wieder zu spät», erzählte Finn weiter. «Da hat der Trainer gesagt: ‹Diesmal kann er das Fahrrad nehmen. Vielleicht verfügt er dann bei der Ankunft über die nötige Kondition.›»
«Das war Thomas Schaaf, oder?», fragte Brit. «Den finde ich super!»
«Felix Magath ist besser», meinte Dani.
«Niemals!», rief Filip. «Am coolsten ist …»
Die fünf «Pappnasen» stritten sich eine Weile, welcher Trainer der beste in der Bundesliga ist, bis Steffi vorschlug, dass sie langsam mal weitergehen könnten.
«Wen findest du denn am besten?», fragte Dani sie. «Oder interessierst du dich nicht für Fußball?»
Steffi lachte.
«Dann würde ich die Semesterferien bestimmt nicht freiwillig in einer Fußballferienschule verbringen!»
«Du studierst?», fragte Brit.
«Ich habe vor einem Jahr angefangen.»
«Und was?»
«Deutsch und Sport. Ich will mal Lehrerin werden.»
Die fünf «Pappnasen» reagierten nicht gerade begeistert. Lehrer und Schule – das waren keine Themen für die Sommerferien.
«Und welchen Trainer findest du jetzt am besten?», hakte Dani nach.
«Meinst du als Trainer oder als Mann?»
«Beides, natürlich!»
«Hmm», machte Steffi, während sie nachdachte. «Gelten auch Teamchefs?»
«Klar, so lange du nicht Franz Beckenbauer sagst», sagte Filip und lachte.
«Spinnst du?» Steffi tippte sich an die Stirn. «Nein, ich nehme Jürgen Klinsmann!»
«Als Trainer oder als Mann?», wollte Dani wissen.
«Beides natürlich!»
«Den mag ich auch», sagte Brit.
«Frauen», stöhnte Josh. «Was die an Jürgen Klinsmann so toll finden, werde ich wohl nie verstehen!»
«Das war das Wort zum Montag», rief Filip. «Gesprochen von Josh Schweiger!»
Lachend setzten die fünf «Pappnasen» und ihre Betreuerin den Weg auf dem Deich fort. Von hier oben konnten sie den ganzen Strand überblicken. Einiges entdeckten Finn und die anderen erst jetzt: das Schwimmbad für alle, die nicht im Meer baden wollten, den Minigolfplatz, die Kioske, Strandrestaurants und eine Gruppe von Wattwanderern, die auf dem Weg nach Norderney waren.
«Das können wir auch mal machen», schlug Steffi vor. «Aber bitte, geht niemals allein ins Watt, okay?»
«Ist das wirklich so gefährlich?», fragte Finn.
«Nur für den, der sich nicht auskennt», sagte Steffi und erzählte von der Kraft des Wassers, das sich bei Ebbe kilometerweit zurückzieht, um bei Flut in einer kaum vorstellbaren Geschwindigkeit wieder zurückzufließen.
«Gibt es hier auch Sturmfluten?», fragte Filip.
«Klar, wir sind an der Küste. Aber keine Angst, der Deich wurde erst vor ein paar Jahren auf über sieben Meter erhöht, der ist sicher», sagte Steffi und führte die «Pappnasen» weiter. Zu der Brücke, einem Bootsanlegesteg, der hundert Meter weit in das Wattenmeer hineinragte, von wo aus einmal am Tag ein Schiff nach Norderney und Baltrum ablegte. Sie zeigte ihnen den kleinen Fischereihafen, in dem nur noch drei Fischerboote lagen, und ging mit ihnen durch den Ort, wo es neben einem Bäcker, einem Fischhändler, einem Optiker, einem Schlachter und einem Fahrradverleih nur noch einen eher kleinen Supermarkt gab.
«Das ist alles?», staunte Finn, als sie nach wenigen Minuten bereits am Ortsrand angekommen waren.
«Norderdünen ist nur vier Kilometer entfernt,
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