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Fußballschule am Meer Bd. 3 - Im Alleingang

Fußballschule am Meer Bd. 3 - Im Alleingang

Titel: Fußballschule am Meer Bd. 3 - Im Alleingang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schubert
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Filip aus seiner Schultasche und gab es ihm zurück.
    «Hast du ein paar Fehler eingebaut?», fragte Filip.
    «Einen», sagte Finn, der natürlich auch wusste, dass Herr Dittmer ihm fehlerfreie Hausaufgaben niemals abgekauft hätte. Andererseits wollte er dem Lehrer auch nicht zu viel Anlass geben, ihn zu kritisieren, wenn er denn schon mal die Hausaufgaben gemacht hatte. Ein Fehler war ein guter Kompromiss, fand Finn.
    «Und meine beiden Fehler?», fragte Filip.
    Es dauerte einen Moment, bis die vier Worte den Weg von Finns Ohr bis zu seinem Gehirn gefunden hatten.Aber dann lösten sie dort einen heftigen Katastrophenalarm aus! Finn fühlte sich plötzlich, als hätte er ein Eigentor geschossen, und zwar in der 4.   Minute der Nachspielzeit in der zweiten Halbzeit der Verlängerung des Endspiels der Champions League – zum entscheidenden 2   :   1 für den Gegner!
    «Seit wann machst du Fehler?», fragte Finn erst Filip – und dann sich selbst, ob er im Gesicht wohl so blass war, wie er sich im Magen auf einmal fühlte. Der signalisierte nämlich, dass mit der Salami wohl irgendetwas nicht in Ordnung gewesen war. Oder mit der Schokocreme.
    «Mann, Finn! Jetzt sag bloß nicht, dass du die Hausaufgaben mit den beiden Fehlern abgeschrieben hast!» Filip war sauer. «Ich habe dir die Seite mit den Korrekturen doch extra gezeigt!»
    Stimmt, dachte Finn. Aber als er mitten in der Nacht endlich bei den alten Hausaufgaben angekommen war, hatte schon längst die Müdigkeit das Kommando in seiner Denkzentrale übernommen. Finn hatte die Korrekturen schlicht und einfach vergessen!
    Der Bus hielt auf dem großen Platz vor der Schule, die tatsächlich in einem alten Schloss untergebracht war. Die Fußballschüler stiegen aus. Finn hielt sich sicherheitshalber an Brit fest, weil er Angst hatte, dass er vor lauter Übelkeit zusammensacken könnte.
    Doch wenn an seinem Körper etwas funktionierte, dann waren es die Beine! Finn verließ unfallfrei den Bus und überquerte die Zugbrücke, die über einen breiten Wassergraben zum Eingang der Schule führte.
    «Wieso hast du eigentlich so lange für die paar Aufgaben gebraucht?», fragte Filip. «Luca hat gesagt, dass du die ganze Nacht an deinem Schreibtisch gesessen hast.»
    «Die halbe», sagte Finn und überlegte, ob er Filip nicht gleich auch noch gestehen sollte, dass die Akkus seiner Spielekonsole, die er Finn vor ein paar Tagen geliehen hatte, fast leer waren. Nach beinahe jeder abgeschriebenen Aufgabe hatte er sich nämlich selbst mit einem Spiel belohnt!
    «Bei mir hat es gerade mal eine Stunde gedauert, und ich musste die Aufgaben auch noch selber lösen», sagte Filip und schüttelte verständnislos den Kopf. «Mann, eine halbe Nacht umsonst gearbeitet   …»
    «Wieso umsonst? Wie meinst du das?», fragte Finn irritiert.
    «Du kannst doch Herrn Dittmer deine Hausaufgaben nicht zeigen! Oder besser gesagt: meine Hausaufgaben!»
    «Vielleicht merkt er ja nicht, dass ich bei dir abgeschrieben habe», sagte Finn.
    «Das ist mir zu unsicher», entgegnete Filip. «Du darfst ihm deine Hausaufgaben nicht zeigen, sonst bekomme ich auch noch Ärger.»
    «Aber   …» Finn unterbrach sich selbst. Ihm fiel nichts ein, womit er Filip hätte überzeugen können. Herr Dittmer gehörte nämlich zu den Lehrern, die nichts für sich behalten konnten! Wenn der Mathelehrer die Übereinstimmungen zwischen Finns und Filips Hausaufgaben merkte, würde es bestimmt nicht mehr lange dauern, bisauch Pitt Fischer davon erfuhr. Und dann würde nicht nur Finn sich das Spiel gegen die Bremer von der nagelneuen Tribüne aus ansehen können, sondern auch Filip.
    Andererseits wäre es für Finn das sichere Aus, wenn er dem Mathelehrer an diesem Morgen keine Hausaufgaben zeigen würde!
    «Gib mir dein Heft, bitte», sagte Filip und streckte die Hand aus.
    Finn zögerte. Er war Filip dankbar, dass er ihm so selbstlos angeboten hatte, bei ihm abschreiben zu dürfen, und Finn wollte ihm auf keinen Fall schaden. Aber er wollte auch seine einzige Chance wahren, bei dem Spiel gegen die Bremer mitmachen zu dürfen.

    Die Entscheidung fiel ihm nicht leicht, aber schließlich stand Finns Entschluss fest.
    «Nein», sagte er, laut und deutlich.
    «Bitte, Finn!» Filip flehte fast.
    Doch Finn ließ sich nicht umstimmen. Entschieden schüttelte er den Kopf.
    «Mann, du Arsch!», fluchte Filip. «Ich schwör, wenn du die Hausaufgaben Herrn Dittmer zeigst, dann   …!»
    «Was dann?» Finns Mundwinkel verzogen sich

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