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Fußfall

Fußfall

Titel: Fußfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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mir dieser Augenblick eines Tages bevorstehen würde.«
    »Nun ja«, sagte Bondarew. Er sah auf die beiden an einer Wand seines unterirdischen Büros angebrachten Kommandokonsolen , auf denen Lichter in komplizierten Mustern hin und her liefen. An beiden befand sich rechts unten ein Schalter. Bondarew tastete nach dem Schlüssel, den er an einem Silberkettchen um den Hals trug. »Macht es das leichter?«
    »Man gewöhnt sich an alles. Der Mensch ist nun mal ein Gewohnheitstier – was war das?«
    Von draußen ertönten Geräusche. Bondarew ging zur Tür.
    »Nein! Nicht öffnen!« gebot Schawirin. Er nahm den Hörer seines Telefons ab. »Oberst! Wie ist die Lage?« Er lauschte einige Augenblicke. »Sie dürfen auf keinen Fall herein«, fuhr er ihn an. »Um keinen Preis. Unsere Befehle kommen direkt vom Vorsitzenden Petrowski! Tun Sie, was Sie können! Was Sie müssen!« fügte er hinzu. Er legte auf.
    Bondarew sah ihn fragend an.
    »Der KGB«, erklärte Schawirin, »hat seine SpetsnazTruppen geschickt. Meine Sicherheitskräfte leisten ihnen Widerstand.«
    »Aber …« Pawel nahm den Hörer ab. »Verbinden Sie mich mit dem Vorsitzenden Petrowski!«
    Schawirin schüttelte den Kopf. »Poliwanow hat mir gesagt, daß der KGB die Telefonleitungen bereits unterbrochen hat. Wir haben keine Verbindung mehr mit Moskau.«
    Bondarew blickte entsetzt auf. »Aber …«
    Bevor er etwas sagen konnte, öffnete sich die Tür zum Nebenzimmer . Lorena trat ein.
    »Was tun Sie hier?« fragte Bondarew scharf.
    Sie zögerte einen Augenblick und richtete dann eine kleine Automatikpistole auf sie. »Sie stehen beide unter Arrest, im Auftrag des Staatssicherheitsdienstes«, sagte sie.
    »Nein!« rief Bondarew. »Nicht Sie!«
    »Der KGB ist überall«, sagte Schawirin. Er griff nach dem Telefon.
    »Lassen Sie das!« schrie Lorena in hysterischem Ton.
    »Genossin, ich muß Kontakt mit den Raketenstreitkräften aufnehmen«, sagte Schawirin.
    »Und ihnen Befehl geben, den Amerikanern zu helfen«, sagte sie. »Kommt überhaupt nicht in Frage! Damit die Außerirdischen die Sowjetunion zerstören?«
    »Das werden sie ohnehin tun«, sagte Schawirin. »Verstehen Sie mich richtig. Die Amerikaner sollen …« – er warf einen Blick auf die Wanduhr – »sie stehen im Begriff, ihre PershingRaketen zu starten. Sie sind auf unser Land gerichtet. Das soll die Außerirdischen ablenken und uns die Möglichkeit geben, diese mit unseren Raketen zu treffen. Natürlich ist denkbar, daß die Amerikaner das als Gelegenheit ansehen, uns wirklich anzugreifen. Daher habe ich den Raketenstreitkräften den Auftrag erteilt, auf die Vereinigten Staaten zu feuern, wenn sie nichts von uns hören. Nicht etwa auf Kansas, sondern auf das gesamte Gebiet der Vereinigten Staaten!«
    »Von all dem weiß ich nichts«, kreischte sie. »Sie gehen jetzt auf der Stelle dort an die Wand, weg von Tisch und Telefonen!«
    »Lorena«, sagte Bondarew. »Lorena, das können Sie nicht tun.« Er ging auf sie zu. Sie wich zurück.
    »Halt! Ich schieße! Bestimmt!«
    Bondarew trat näher.
    Ein Feuerstrahl fuhr aus der kleinen Waffe, und ein scharfer Schmerz drang durch seine Brust. »Lorena!« rief er. Er taumelte gegen die Wand.
    Sie sah entsetzt zu ihm hin. »Pawel, Pawel …«
    Unterdessen griff sich Marschall Schawirin das Messingteleskop von Bondarews Schreibtisch, schwang es und ließ es so kräftig auf ihren Kopf niedersausen, daß sich der Tubus verbog und eine Linse des Objektivs auf den Boden kollerte.
    Sie brach zusammen. Schawirin ließ das Teleskop fallen und eilte zur Tür, um sie abzuschließen. Dann kümmerte er sich um Bondarew. »Genosse«, sagte er. »Pawel!«
    Pawel hörte ihn von ferne. Er versuchte, tief durchzuatmen, aber der Schmerz hinderte ihn daran. Er hörte Blut in seiner Lunge gurgeln. Im Korridor fielen Schüsse.
    »Ich … ich lebe«, sagte Bondarew. Jedes Wort kostete ihn große Mühe. Er sah auf die Uhr. »Es ist Zeit! Wir müssen wissen, ob die Amerikaner ihre Pershings abgefeuert haben.«
    Schawirin nahm den Hörer auf. »Poliwanow, hier Schawirin. Oberst, haben die Amerikaner ihre Pershings abgefeuert?«
    Eine lange Pause trat ein. »Aha«, sagte Schawirin. »Stehen wir in Verbindung mit den strategischen Streitkräften? Aha. Danke.« Er legte den Hörer auf. »Der KGB hat uns von allen Verbindungen mit dem Westen abgeschnitten«, sagte er nachdrücklich . »Ihre Leute waren so zahlreich, daß wir unser Hauptquartier nicht halten konnten. Meine

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