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Fußfall

Fußfall

Titel: Fußfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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man einen großen Asteroiden auf die Erde abwerfen?«
    Der Außerirdische spreizte seine Greifglieder.
    »Er meint, daß er davon nichts wissen kann«, dolmetschte Sherry.
    »Aber euer Raumschiff sollte – mit einem ›Fuß‹ verpaart werden?«
    »Ja.«
    Unruhig begann der Präsident im Raum auf und ab zu gehen . »Wir müssen so viele Menschen wie möglich warnen, auf der ganzen Welt. Gott im Himmel, hätten sie doch nur unser Nachrichtensystem nicht so zugerichtet! Was meinen Sie, Admiral?«
    »Ich glaube, wir dürfen es nicht wagen.«
    »Was nicht wagen? Die Welt zu warnen? Wir würden Millionen in den sicheren Untergang schicken! Gezeitenwellen, Stürme, Erdbeben, Vulkanausbrüche – die Vorstellung gleicht einem Katastrophenfilm, der eine ganze Woche dauert!«
    »Und falls wir eine Warnung herausschicken, verurteilen wir mit Sicherheit Tausende oder Zehntausende zum Untergang«, sagte Admiral Carrell.
    »Aber es ist doch besser, als die Hände in den Schoß zu legen .«
    »Wenn Sie eine Warnung herausgehen lassen, Mr. President, werden alle Küstenbewohner fliehen. Und Bellingham ist auch eine Küstenstadt«, gab Robert Anson zu bedenken.
    »Aber …«
    »Wir haben keine Möglichkeit, dafür zu sorgen, daß die Leute zwar alle Städte verlassen, nur ausgerechnet Bellingham nicht«, sagte Anson.
    »Stimmt«, bestätigte Admiral Carrell. »Wenn sie eine Warnung ergehen lassen, gefährden Sie damit unser Projekt, und zwar möglicherweise nachhaltig.«
    »Und es ist unsere einzige verdammte Chance«, knurrte Curtis .
    Der Präsident ließ sich schwer in einen Sessel sinken. Seine Finger trommelten auf die Tischplatte. Nach einigen Augenblicken sah er auf. »Thor, würden Sie Mrs. Coffey hinzubitten? Mit Ihnen allen spreche ich später noch einmal. Inzwischen danke ich Ihnen für Ihren Rat.«
    ***
    Ihre Therapeutin, Mrs. Carmichael, hatte Alice einmal eine Geschichte erzählt. Später hatte Alice erfahren, daß jeder sie kannte. Vermutlich nahmen die Psychiater an, daß die Geschichte ihren Patienten guttat. Und vielleicht stimmte das sogar.
    Ein Autofahrer hat auf einer abgelegenen Straße spätabends eine Reifenpanne. In der Nähe sieht ihm jemand durch einen Gitterzaun tatenlos zu. Der Autofahrer sieht im Licht seiner Scheinwerfer ein Schild und begreift, daß er sich in unmittelbarer Nähe einer Heilanstalt befindet. Er löst die Muttern am Rad mit dem platten Reifen und legt sie in die Radkappe. Der Unbekannte sieht zu. Der Autofahrer nimmt das Reserverad aus dem Kofferraum. Der Unbekannte sieht zu. Der Autofahrer wird nervös. Was tut ein Verrückter so spät draußen? Warum starrt er so unverwandt herüber? Der Autofahrer rollt das Rad nach vorn, tritt im Dunkeln auf den Rand der Radkappe, und alle Radmuttern landen im Gras neben der Straße. Der Autofahrer sucht nach ihnen und findet eine einzige.
    Der Geisteskranke tut den Mund auf. »Schrauben Sie je eine Mutter von den drei anderen Rädern und tun sie sie an das vierte Rad. Dann haben Sie an jedem Rad vier, damit kommen Sie bis zur nächsten Tankstelle.«
    Der Autofahrer sagt: »Das müßte gehen.« Dann fährt er fort: »Augenblick mal, das ist ja genial! Warum, zum Kuckuck, sind Sie eigentlich da drin?«
    Der Patient antwortet: »Weil ich verrückt bin, aber nicht blöd.«
    Die Luftkanäle maßen etwa einen Meter im Durchmesser. In ihnen gab es keine Handgriffe. Zuerst war Alice haltlos durch sie getrieben; sie hatte Angst vor dem Fallen und meinte, ihr müsse schlecht werden. Jetzt ging es ihr besser. Jeri und Melissa genossen die geringe Schwerkraft sogar und hatten Alice gezeigt, wie sie sich bewegen mußte.
    Alice war früher zierlich gewesen und hatte mit ihrem blassen Gesicht und dem feuerroten Haar durchaus gut ausgesehen. Jetzt war sie dürr. Sie versuchte zu essen, hatte aber keinen Appetit, und diese Scheusale versuchten ihr Fleisch und unbekannte Pflanzen aufzudrängen. Die anderen aßen das merkwürdige Zeug der Außerirdischen, aber auch die Vitamintabletten , das Eiweißpulver und die Bierhefe, die sie mitgebracht hatte. Es ging ihnen glänzend dabei.
    Unter diesen Bedingungen war das Leben nicht lebenswert. Alice hatte sich schon einmal die Pulsadern aufgeschnitten, vor langer Zeit und aus Gründen, die ihr heute albern vorkamen. Sicherlich würde sie früher oder später einen scharfen Gegenstand finden. Dennoch war sie fast sicher, daß sie ihn nicht benutzen würde.
    Wer würde sich denn um sie grämen?
    Die kleine Melissa behandelte

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