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Fußfall

Fußfall

Titel: Fußfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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teilzunehmen. Wenn du endlich auf andere Gedanken kommen willst, kannst du mir bei der Beantwortung der Wählerpost helfen.«
    »Warum eigentlich nicht?«
    »Es ist mir ernst«, sagte Carlotta. »Ich kann die Hilfe tatsächlich brauchen. Es ist schwer, intelligente Menschen zu finden, die Kalifornien kennen und trotzdem in Washington leben.«
    »Kann ich verstehen.«
    »Und warum fährst du dann nicht einfach heim?«
    »Wir wollten sowieso alles tapezieren und streichen lassen, und als der Präsident Ed nach Washington beordert hat, haben wir uns gesagt, dann können wir auch gleich im Dachgeschoß noch ein Zimmer ausbauen lassen. Das Haus ist die reinste Baustelle und wimmelt von Handwerkern.«
    »Dann besuch doch Joel.«
    »Geht nicht. In seiner teuren Internatsschule werden keine Besuche von Muttis geduldet. Die stören nur.« Sie machte der Kellnerin ein Zeichen. »Bitte dasselbe noch einmal.«
    »Nicht für mich«, sagte Carlotta. »Zwei sind mehr als genug. Linda, sei vernünftig. Ed und Wes haben wirklich keine Zeit, das kannst du dir an fünf Fingern ausrechnen. Sie leben auf dem Stützpunkt …«
    »Ich könnte mir ein Hotelzimmer nehmen.«
    »Das käme dich ziemlich teuer, und er hätte trotzdem keine Zeit für dich.«
    Linda nickte. »Ich weiß. Aber es ist nicht recht.«
    Carlotta lachte leise vor sich hin. »Die Außerirdischen kommen , unsere Männer geben sich die größte Mühe, Kontakt mit ihnen aufzunehmen – und wir sitzen hier herum und jammern, weil wir sie in Washington nicht zu sehen bekommen, statt von ihnen in Houston ignoriert zu werden.«
    »Dir gefällt es doch selbst nicht.«
    »Stimmt. Gerade wenn Wes in den Orbit geht, beginnen die Parlamentsferien, und dann wird es mir noch viel weniger gefallen – aber ich kann es nun mal nicht ändern.« Sie erhob sich, fischte einen Geldschein aus der Tasche und legte ihn auf den Tisch. »Es ist mein Ernst, Linda, ich kann Hilfe gebrauchen. Wie wär’s, wenn du mich im Büro anriefst?«
    »Na gut.«
    »Die Begeisterung, mit der du das sagst, ist beeindruckend. Falls du es dir aber doch überlegen solltest – ich überhäuf dich hundertprozentig mit Arbeit. Mach’s gut.«
    Linda sah ihr nach und wandte sich dann wieder ihrem Glas zu. Ich sollte ihr helfen. Dann hätte ich etwas zu tun …
    »Woran denkst du gerade?«
    »Äh …« Sie hob den Blick und sah dort, wo gerade noch Carlotta gewesen war, einen Mann stehen. »Roger!«
    »In Lebensgröße. Hast du etwa an mich gedacht?« Er setzte sich, ohne ihre Aufforderung abzuwarten.
    »Nein.« Er ist bestimmt schon um die Fünfzig, sieht aber immer noch ziemlich gut aus. Mancher Vierziger könnte sich da ‘ne Scheibe abschneiden. »Wieso sollte ich – nach fünf Jahren?«
    Er lachte leise. »Weil du in meiner Stadt allein bist. Du hättest schon seit Wochen an mich denken müssen.«
    »So was Albernes.« Ich habe tatsächlich an dich gedacht, der Teufel soll dich holen! »Woher willst du wissen, daß ich nicht auf meinen Mann warte?«
    »Weil der in Houston hinter dem ehrenwerten Wesley Dawson herscharwenzelt. Bis vor einer Minute hast du hier mit seiner Frau Carlotta gesessen.« Er grinste sie breit an. »Ich hab mir die Gelegenheit entgehen lassen, sie zu interviewen, weil ich mit dir allein sein wollte.«
    »Und wenn ich mit ihr gegangen wäre?«
    »Hätte ich mein Interview gekriegt und mit der Frau des Botschafters der Vereinigten Staaten im Weltraum sprechen können . Jetzt muß ich mich mit der des Chauffeurs begnügen. Wie nimmt Ed es auf?«
    »Nicht besonders gut … Ich hab ihn noch nie so unruhig erlebt .«
    »Das sieht man ihm aber nicht an. Er wirkt ganz kühl und gelassen, wie alle Astronauten.«
    »Fürs Fernsehen«, sagte Linda. »Normalerweise ist Ed ja auch so, aber jetzt fühlt er sich übergangen … Überleg doch nur. Die Sache mit dem Raumschiff ist das Tollste seit der Erfindung des Rades. Seine Schwägerin hat es sogar entdeckt, und dann kommt ein Kongreßabgeordneter her und schnappt Ed die Sache vor der Nase weg.«
    »Du müßtest dich doch darüber freuen, daß es Wes ist. Wenn er es nicht wäre, hätte Ed den Auftrag trotzdem nicht bekommen«, sagte Roger. »Die Sowjets wollen keinen amerikanischen General, der hätte einen höheren Rang als Rogatschow. Das geht auf keinen Fall!«
    »Eigentlich ist das Ed auch klar«, sagte Linda. »Aber das Wissen hilft ihm nicht. Was willst du hier?«
    »Dich verführen.«
    »Roger!«
    Er zuckte die Achseln. »Stimmt aber. Ich hatte

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