FutureMatic
herum hochsteigt, weiß Laney, dass es wahr ist, dass Harwood jetzt verschwindet, dass er sich zu einem informationellen Wurmloch wie jenem umstülpt, in dem die Ummauerte Stadt existiert...
Und er greift hinab (es kommt ihm vor wie hinab, obwohl es an diesem Ort weder Richtung noch Ziel gibt), und ein ganzes Heer greift mit ihm hinab und findet...
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LOS PROJECTOS
ilencio erinnert sich an die rostigen brennenden Mülleimer Sin den Höfen von los projectos, an die Männer und wie sie da-stehen und ausspucken und sich die Hände wärmen. An so einem Feuer hat er Playboy und Raton kennen gelernt, und jetzt ist der Geruch der Mülleimer in diesem Raum, und er hat Angst, und selbst die Freundliche, die ihr eigenes Licht macht und mit ihm in der Sprache seiner Mutter spricht (aber freundlich), h ält die Angst nicht fern, und er möchte nur zu den Armbanduhren zu-rück, zu ihren Zifferblättern, ihrem Zustand und ihrem Wert, diesem Universum, das ihn entdeckt hat, dieser Daseinsweise, ohne die es nur die Angst gibt.
Als er hier mit der leuchtenden Freundlichen an seiner Seite auf dem Bett des schwarzen Mannes kauert, spürt er, wie die Angst kommt, sie kommt ganz gewaltig, und der schwarze Mann im Schrank wirft Sachen heraus, und Silencio will nur zu den Armbanduhren.
Ganz weit hinten in seinem Geist warten Männer mit Hundezähnen und Flügeln, deren Gesichter schwärzer sind als das Gesicht des schwarzen Mannes mit den Armbanduhren. Ihre Gesichter sind so schwarz wie die Droge, die sich Männer ins Zahnfleisch reiben.
»Holen Sie den Projektor näher heran«, befiehlt sie dem Mann, der Playboy und Raton stumm gemacht hat, und Silencio sieht, dass sie eine andere ist, während sie spricht – glattes, goldenes Haar, die Gesichtsknochen einer anderen. »Bringen Sie das Notebook herüber. Seien Sie sehr vorsichtig mit dem Kabel.« Und 329
der Mann zieht das silberne Ding, vor dem Silencio Angst hat (Silencio hat jetzt fast vor allem Angst), näher heran und bringt den noch verkabelten Uhrensucher zum Bett.
»Schließen Sie den Datenhelm an. Schnell!« Der Mann steckt den Draht vom Hut in den Uhrensucher und gibt Silencio den Hut. Drinnen sieht Silencio die Bilder, die vor die Augen passen, Bilder von der Armbanduhr auf dem Bildschirm des Suchers, und Silencio verspürt Erleichterung, die Angst weicht von ihm, zu-rück zum Rand der Dinge, wo die Männer mit den Hundezähnen sind. Er zieht sich den Hut über die Augen.
Und ist an einem anderen Ort, wo es weder Oben noch Unten gibt, sondern nur etwas, was sich endlos weit dehnt, weiter als die Höfe von los projectos und jeder andere Raum, den er je gesehen hat.
Aber die Leuchtende ist da, und neben ihr ein anderer, weniger deutlich.
»Das ist Mister Laney«, sagt sie in der Sprache von Silencios Mutter. »Du musst ihm helfen. Er muss eine Armbanduhr finden.
Diese Armbanduhr hier.« Und in der Hand hält sie die Armbanduhr, die Silencio auf dem Bildschirm gesehen hat. Es ist eine LeCoultre »Futurematic«, Zeigerstellung auf der Gehäuserückseite, schwarzes Zifferblatt, Gangreserveanzeige. Silencio kennt ihre Seriennummer, ihre Auktionsgeschichte, ihre Nummer bei der heutigen Auktion. »Jemand stiehlt sie, und du musst ihr folgen.«
Silencio schaut vom schönen Zifferblatt der Futurematic zum Gesicht der Frau.
»Du musst sie für ihn finden...«
Und weg ist die Uhr, und sie auch, und der andere mit ihr, sie lassen Silencio an diesem Ort allein, der nur groß ist, ohne Farbe und Form, und Silencio ist es, als müsste er gleich weinen.
Aber sehr weit entfernt spürt er sie, die Uhr. Er kennt sie, und sie ist noch da, wenn nur diese Entfernung nicht wäre, diese grauen Lichtfelder. Und wieder weg.
Nein. Da ist das System: das System aller Armbanduhren. Ähn-330
lichkeiten. Unterschiede. Die Worte. Eine Kodierung. Nichts geht innerhalb des Systems verloren, und die Futurematic steigt hoch wie durch klares Wasser. Sie ist in seiner Reichweite.
Und wieder weg. Leere.
Nein. Er will sie haben. Er geht erneut ins System.
Er durchquert die grauen Felder, sieht nur die Futurematic.
Sieht, wohin sie verschwunden ist...
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KABELTURM
ydell hatte in Knoxville ein relativ umfangreiches Aufstands-Rbek ämpfungstraining absolviert und wusste – jedenfalls in der Theorie – einiges über Brände und Naturkatastrophen, aber nichts hatte ihn auf die merkwürdige Lage vorbereitet, in der er sich nun befand: Er hockte hinten auf einem Geländefahrzeug und
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