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FutureMatic

FutureMatic

Titel: FutureMatic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Gibson
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er ihn von einem tief in ihm verborgenen Ort der Schmerzen heraufgeholt. »Gestern. Ich habe ge-träumt, ich hätte sie gesehen. Auf der Market Street.«
    »Vieles ist möglich, Konrad.«
    Rydell hatte eine pinkfarbene Hüfttasche aus seinem Matchbeutel geholt und band sie sich nun um. Vorne drauf war ein grinsender Comic-Drache abgebildet. Chevette sah zu, wie er den Reißverschluss aufzog und einen pinkfarbenen Latz auseinander faltete, den er um den Hals befestigte. Auf dem Latz stand in quadratischen, schwarzen Buchstaben LUCKY DRAGON SECURITY.
    »Was ist das?«, fragte ihn Chevette.
    »Kugelsicher«, sagte Rydell. Er drehte sich zu dem leuchtenden Mädchen um. »Laney sagt, der Projektor soll hier bleiben. Aber das heißt, dass wir dich zurücklassen...«
    »Genau das will ich«, sagte sie. »Wir stehen im Begriff, den Weg in den innersten Kern von Harwoods Plan zu finden. Und ihn zu ändern. Und alles zu ändern.« Dann lächelte sie Rydell zu, und Chevette verspürte einen Anflug von Eifersucht.
    Ein näher kommendes Geräusch drang an Chevettes Ohr, das Aufheulen und Wimmern überlasteter Elektromotoren. Metall krachte gegen Holz, und Fontaine sprang von der Tür weg. Drau-
    ßen kam ein dreirädriges Geländefahrzeug abrupt zum Stehen; Tessa saß breitbeinig auf dem Sitz des ATV hinter einem mond-gesichtigen Jungen, der eine schwarze, verkehrt herum aufge-setzte Netzkappe und ein schwarzes T-Shirt trug. Tessa hatte ihre Input-Brille auf der Nase und Kontrollhandschuhe an beiden Händen. Sie nahm die Brille ab und strich sich die Haare aus den Augen. »Los, komm, Chevette.«
    »Runter von dem verdammten Trike, Schätzchen«, sagte der Junge mit dem runden Gesicht. »Nicht viel Platz zum Wenden hier.«
    Tessa sprang ab, betrat den Laden und schaute zu Gottes kleinem Spielzeug hinauf. »Ich krieg keinen Ton rein«, sagte sie.
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    Der Junge brachte die in den hinteren Radnaben des ATV an-gebrachten Motoren auf Touren und schaltete einen davon in den Rückwärtsgang. Das Trike schwankte hin und her, vor und zurück, und drehte sich dabei, so dass seine Nase wieder Richtung San Francisco zeigte. »Na los, Schätzchen«, sagte er.
    »Ich hab Flammen auf zwei Kameras«, sagte Tessa. »Das verdammte Ding brennt.«
    »Wird Zeit, dass wir verschwinden.« Rydell legte Chevette die Hand auf die Schulter. »Mr. Fontaine, Sie fahren mit Chevette.«
    »Ich fahr nirgendwohin, mein Junge«, gab Fontaine zurück.
    »Die Brücke brennt, Mr. Fontaine.«
    »Ich lebe hier.«
    »Komm schon, Rydell«, sagte Chevette und packte ihn am Hosenbund.
    Tessa, die wieder hinter ihrem Netzkappenfahrer aufgestiegen war, setzte ihre Input-Brille auf. »Du lieber Himmel«, sagte sie, »einfach unglaublich, was ich hier an Bildern rein kriege...«
    Chevette zerrte Rydell durch die Tür hinaus und kletterte hinten aufs ATV. Sie setzte sich auf eine Art Seitensattel und machte Platz für Rydell. »Augenblick mal«, protestierte Rydell, »wir können sie doch nicht einfach hierlassen...«
    »>Wir    »Fahrt los«, sagte Fontaine. Er stand da und hatte dem Jungen mit dem Helm, dessen Augen Rydell mit einer Art animalischer Ruhe betrachteten, den Arm um die Schulter gelegt. »Fahrt los.
    Wir kommen hier schon klar.«
    »Tut mir Leid«, sagte Rydell. »Tut mir Leid, das mit Ihrem Laden...«
    »Dein Arsch wird dir Leid tun, wenn du nicht endlich ver-schwindest.«
    Chevette hörte eine Frau schreien, Richtung San Francisco, und zerrte heftig an Rydells Hosenbund. Der Knopf vorn an seiner khakibraunen Hose sprang ab. Er stieg hinten an der anderen 321
    Seite auf und hielt sich mit einer Hand fest. Die Chain Gun behielt er in der anderen.
    Das letzte, was sie von dem leuchtenden Mädchen sah, war, dass es etwas zu dem Mann sagte, den es Konrad genannt hatte.
    Dann trat Tessas Netzkappe aufs Gas, und sie fuhren los, Richtung Stadt. »Mach’s gut, Fontaine«, rief Chevette, aber sie bezweifelte, dass er es hörte.
    Sie erinnerte sich an die Nacht, als ein Feuer in den Hügeln oberhalb des WG-Hauses gewütet hatte. Überall im Buschwerk ums Haus herum waren die Vögel im Dunkeln erwacht, weil sie es spürten. All ihre Stimmen.
    Und durch das Sperrholz-Patchwork über ihnen hörte sie es jetzt auch: das dumpfe Brausen der Feuersbrunst.
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RATTEN WISSEN BESCHEID
    ontaine ist klar, dass die Brücke brennt, als er aus dem Laden Fschaut
     
    und

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