FutureMatic
mitgebracht.«
»Mit den Kindern alles in Ordnung?«
»Haben Angst«, sagt sie. »Sind bei Tourmaline.«
»Da hätt ich auch Angst.«
Ein Lächeln zuckt um ihre Mundwinkel. Sie kommt näher, nimmt die Tüte beiseite. Ihre Lippen streifen die seinen.
»Danke«, sagt er und nimmt die schwere Tüte, aus der angenehme Düfte emporsteigen. »Danke, Ciarisse.«
359
Er sieht Tränen in ihren Augenwinkeln. »Mistkerl«, sagt sie, »wo sind meine Puppen?«
»Tut mir Leid«, sagt er so ernst, wie es ihm möglich ist, »aber die sind dem schrecklichen Feuer zum Opfer gefallen.«
Und dann brechen sie beide in Gelächter aus.
360
73
SILENCIO
o hast du die gefunden?« Treasure Island«, lügt der Junge Wund
schiebt die Armbanduhr, ein festes braunes Plättchen aus Rost, über den Glastresen zu ihm hinüber.
Silencio späht durch seine Lupe auf den feuchten Metallkeks.
Er kratzt mit einer Diamantnadel am Rost. »Edelstahl«, gibt er zu.
Ihm ist klar, dass der Junge wissen wird, dass das gut ist, wenn auch nicht so gut wie Gold. Den Preis einer Mahlzeit wert.
»Ich will sehen, wie du sie reparierst«, sagt der Junge.
Silencio dreht die Lupe aus seinem Auge und schaut den Jungen an, als sähe er ihn zum ersten Mal.
»Ich will sehen, wie du sie reparierst.« Der Junge zeigt nach unten, auf die unter dem Glas aufgereihten Armbanduhren.
»Das Bett«, sagt Silencio. »Du warst mit Sandro hier, als wir die Vacheron restauriert haben.«
Silencio holt das Restaurierungsbett aus dem hinteren Teil des Ladens, ein quadratisches Kissen mit einer Kantenlänge von fünfundzwanzig Zentimetern. Er legt es auf den Tresen, und der Junge beugt sich vor, um die samtige grüne Fläche zu betrachten, die aus Millionen Manipulatoren besteht.
Silencio legt die Uhr auf das Bett. Vor ihren Augen stellt sie sich mit einer geschmeidigen Bewegung wie von selbst auf die Kante und scheint dann – ein Ding der Unmöglichkeit – zu sinken, als würde sie durch das flache Bett ins Glas darunter hinab-gleiten. Verschwindet wie eine Münze in weichem Schlamm...
Silencio wirft einen Blick auf die Armbanduhr an seinem 361
Handgelenk, eine Jaeger-LeCoultre-Militäruhr von der Royal Australian Air Force. »Neun Minuten«, sagt er. »Kaffee?«
»Ich will zusehen«, sagt der Junge.
»Gibt nichts zu sehen.«
Im Innern des Bettes wird die verrostete Scheibe der Uhr gelesen und zerlegt. Moleküle bewegen sich. In neun Minuten wird sie wieder emporsteigen, glänzend und perfekt wie an dem Tag, als sie die Fabrik in der Schweiz verlassen hat.
»Ich will zusehen«, sagt der Junge.
Silencio versteht. Er geht den Kaffee holen.
362
DANK
An alle, die sogar noch geduldiger als sonst auf dies hier gewartet haben, besonders an meine Verleger, die von Susan Allison und Tony Lacey ganz wunderbar repräsentiert werden.
An Deb, Graeme und Ciaire, in Liebe, weil sie sich mit weit mehr Kel-leraufenthalten ah üblich abgefunden haben.
An Julia Witwer, weil sie die erste Leserin dieses Textes ist und noch mehr.
Die folgenden sind spezielle Freunde dieses Buches: Gordon Begg, Judith Beale, Jessica Eastman, Karl Taro Greenfeld, Mark Hafyk, Richard Kadrey, Kevin Kelly, Lueza Jean Lamb, Roger Trilling, Jack Womack. Mein Dank geht an euch alle.
Und an das Post-Cyberpunk-Kontingent in Mexico City, dessen Mit-glieder mir, obschon ich ihr aufmerksames Angebot der definitiven alternativen Tour abgelehnt habe, mit ihrer warmherzigen Begeisterung immer wieder Mut machten, als ich im Hotel Camino Real ein entscheidendes Kapitel schrieb.
10. Mai 1999
Vancouver, B.C.
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