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FutureMatic

FutureMatic

Titel: FutureMatic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Gibson
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Dragon aussah, nur kleiner.
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    Rydell hörte einen Elektromotor aufheulen. Mit einem knarrenden Geräusch setzte sich die kleine Gondel mit Chevette darin in Bewegung und kam herunter.
    Er stand auf, und der Rauch geriet ihm in die Lungen. Seine Seite stach jedes Mal, wenn er hustete.
    »Da oben war jemand«, sagte sie, als sie unten ankam. »Das sieht man am Schmierfett. Ich bin vorhin schon mal hier gewesen und hab mich umgeschaut, und da war Staub drauf.«
    »Wahrscheinlich wohnt da jemand«, sagte Rydell und ließ den Blick über die dunklen, dünnen Wände schweifen, die den Turm von der Plattform aus, auf der er stand, bis auf dreieinhalb Meter Höhe umschlossen. Er stieg in die Gondel, und Chevette drückte auf einen Knopf. Die Gondel ächzte und knarrte und setzte sich am Träger aufwärts in Bewegung.
    Das Erste, worauf Rydell nicht vorbereitet war, als sie über die abschirmende Wand hinauskamen, war das Ausmaß des Brandes.
    Es sah aus, als stünde das Ende an der Bryant komplett in Flammen; riesige schwarze Rauchwolken stiegen in den Nachthimmel auf. Durch sie hindurch sah er die Lichter von Rettungswagen – es waren Dutzende, wie es schien –, und über dem Knarren des Zahnrads hörte er immer noch das Konzert der heulenden Sirenen. »Du meine Güte«, sagte er. Er schaute in die andere Richtung, nach Treasure hinüber, und dort brannte es ebenfalls, wenn auch anscheinend nicht ganz so stark, aber vielleicht lag das bloß an der Entfernung.
    »Hast du ‘ne Taschenlampe?«, fragte Chevette.
    Er zog den Reißverschluss seiner Lucky-Dragon-Hüfttasche auf und fischte eine kleine Lucky-Dragon-Wegwerfleuchte heraus, die er sich noch in L. A. beschafft hatte. Chevette drehte sie an und stieg die Leiter zum Loch im Boden des kleinen Würfels auf dem Turm hinauf, ihrem Zuhause in jener Zeit, als Rydell sie kennen gelernt hatte. Nur eine quadratische Öffnung da oben, und er sah, wie sie mit der Lampe hineinleuchtete. »Ist offen«, sagte sie nicht allzu laut, und das veranlasste Rydell, ihr nachzuklettern.
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    Als er durch das Loch in den einzelnen Raum stieg, ließ sie gerade den Lichtstrahl der Taschenlampe umherwandern. Hier war nichts, nur Abfall. In einer Wand ein rundes Loch, und Rydell erinnerte sich, dass dort früher ein altes Buntglasfenster gewesen war.
    Er sah ihren Gesichtsausdruck im Lichtschein der Taschenlampe. »Es ist wirklich nicht mehr da«, sagte sie, als könnte sie es selbst nicht recht glauben. »Ich hab wohl gedacht, es wäre noch da.«
    »Hier wohnt momentan keiner«, sagte Rydell, ohne so recht zu wissen, warum.
    »Die Deckenluke ist auch offen«, sagte Chevette und leuchtete mit der Taschenlampe hinauf.
    Rydell ging zu der alten, an die Wand geschraubten Leiter und kletterte hoch. Er spürte feuchtes, splittriges Holz an den Handflächen. Allmählich beschlich ihn das Gefühl, dass es vielleicht doch keine so gute Idee gewesen war, hier heraufzukommen, denn wenn die ganze Brücke brannte, würden sie es wahrscheinlich nicht überleben. Er wusste, dass der Rauch ebenso gefährlich war wie das Feuer, und er fragte sich, ob ihr das klar war.
    Und das Zweite, worauf er nicht vorbereitet war: Als er den Kopf durch die Luke schob, wurde ihm der Lauf einer Waffe ins Ohr gesteckt.
    Sein Freund mit dem Schal.
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MAGISCHES ZEICHEN
    nd als Harwood samt allem anderen inmitten dieser sich Uau sbreitenden Kälte entschwindet und Laney seine Beine in dem Gewirr aus Schlafsäcken und Bonbonpapier wie von fern in Krämpfen zucken fühlt, ist Rei Toei da und gibt ihm dies magi-sche Zeichen, eine Uhr, rundes Zifferblatt, die zwölf Stunden des Tages und die zwölf der Nacht, schwarzer Lack und goldene Ziffern, und er legt es auf den Raum, den Harwood eingenommen hat.
    Und sieht, wie es eingesaugt, ins Unendliche weggesaugt wird, dorthin, wo Harwood hingeht; eingesaugt vom Mechanismus der Umstülpung selbst, und dann ist es fort.
    Und Laney geht ebenfalls fort, wenn auch nicht mit Harwood.
    »Hab dich«, sagt Laney zur Dunkelheit in seiner stinkenden Schachtel, tief unten inmitten des Unterschallseufzens der Pend-lerzüge und des fortwährenden Geklappers vorbeieilender Füße.
    Und ist auf einmal im Sonnenschein von Florida, auf der breiten Betontreppe, die zum nüchternen Eingang eines staatlichen Waisenhauses hinaufführt.
    Ein Mädchen namens Jennifer ist dort, genauso alt wie er, in blauem Jeansrock und weißem T-Shirt, die schwarzen Ponyfran-sen glatt und glänzend, und sie geht

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