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Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Fricke
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Schweigen als Erster.
    „Erzähl mir von deinem Exfreund. Er scheint dir ja mehr Kopfschmerzen zu bereiten, als ich anfangs dachte.“
    Wie kam er denn jetzt da drauf? Wollte er nur seine Möglichkeiten ausloten?
    „Was soll ich da erzählen?“, fragte ich verwirrt.
    „Was war er für ein Typ? Wie habt ihr euch kennengelernt? Wieso genau ist es zerbrochen?“
    „Ähm… okay, also er ist Informatiker…“ Ich erzählte ihm von Jasper, von seinen Eigenarten, die ich so liebte… geliebt hatte? Von seinem Projekt, das mich eigentlich nur berührte, weil er mein Freund war und von unserem ersten Treffen auf dieser Berufsmesse. 
    „Echt? In so einen hast du dich verliebt? Also, wenn du so von eurem ersten Treffen erzählst, hört sich das nach allem an, aber nicht nach Liebe auf den ersten Blick.“, bemerkte er.
    „Ah ja… naja solche sind wir auch nicht. Naja… also ich fand ihn schon toll irgendwie. Ich wusste, wenn er sich erst mal überwinden würde, hätte er großes Potenzial.“, erklärte ich.
    „Na, aber Potenzial ist nicht gleich Liebe, oder?“, harkte er nach.
    „Nein… Ich glaube ich habe mehr in ihm gesehen, als er selbst… Ich habe eine Schwäche für schwierige Fälle, wahrscheinlich mein größtes Manko. Jedenfalls im Bezug auf mein Glück.“ Ich sah ihn mit einem bekennenden Lächeln an. Ja ich wusste, wo meine Schwächen lagen.
    „Okay, dann jetzt zu der Trennung, sonst werde ich noch zu eifersüchtig.“ Er lächelte und ich wusste nicht, ob ihn das, was ich erzählt hatte, abschreckte oder bestärkte. Er erschien mir wie ein Kämpfer, aber auch wie jemand, der weiß, wann er sich zurückziehen musste.
    „Also… jetzt, wo ich weiß, dass du im Clan bist… Ich will dich erst etwas fragen: Was hat deine Bestimmung dir gezeigt?“ Ich sah ihn direkt an, im Wissen, dass das wirklich eine intime Frage war.
    „Hm… Sie zeigte mir beziehungsweise meiner Mutter ein Mädchen. Ihrer Beschreibung nach kommst du ihr ziemlich ähnlich. Deswegen bin ich auch auf dich aufmerksam geworden. Meine Mutter sagte, sie sei wichtig in meinem Leben, aber sie habe sie nur kurz gesehen und könne nicht mehr dazu sagen.
    Sie hat auch viele andere Dinge gesehen. Eine große, aber einsame Karriere an der Uni als einen Weg und ein Leben als Familienvater auf dem Land als anderen Weg. Sie sagte die Waage hinge lange in der Schwebe und die Richtung, in die sie kippen würde, hinge mit dem Mädchen zusammen, das sie sah.“ Er pustete halb lächelnd, halb resignierend die Luft aus, „sie hat natürlich auch noch andere Dinge gesehen, andere Menschen, andere Situationen. Vieles davon habe ich schon erlebt. Aber ich war immer auf der Suche nach der Person, die mein Leben so gravierend beeinflussen sollte.“ 
    Stille.
    „Wow…“, flüsterte ich. Ich hatte vorher noch nie mit einem anderen über seine Bestimmung gesprochen und nun, da ich es tat, erschien es mir äußerst intim und privat. Wir hätten uns auch in aller Öffentlichkeit gegenseitig ausziehen können, das hätte mich ähnlich in Verlegenheit gebracht.
    „Jetzt du.“, forderte er, wohl wissend, dass ich ihm das nun nicht mehr verweigern konnte.
    „Ja. Genau da liegt das Problem. Als ich die Vision meiner Mutter hörte… Sie hat nur ein einziges Bild gesehen, das von einem jungen Mann. Sie wusste nicht, wer das sein sollte, aber ich fand ihn. Mein Freund war dabei, als ich davon erfuhr und alles, was meine Mutter sagen konnte, war, dass nicht er der Mann in der Vision war.“ Ich sah Alex mit festem Blick an.
    „Das ist hart.“, sagte er nur, aber es reichte. Ich wusste, dass er die Tragweite dessen begriffen hatte, etwas, was Jasper nie hatte… Und genau das erklärte ich Alex dann. Es war, als wäre ein Knoten geplatzt, der seit zwei Wochen in meinem Magen anschwoll.
    „Ich bin in der Nacht rausgegangen, als Wolf. Ich habe das blaue Licht gesehen, kennst du das blaue Licht?“, fragte ich unsicher.
    „Nein.“
    „Hast du schon mal mit Schafen gesprochen?“, fragte ich weiter.
    „Nein. Ich bin kein Gestaltwandler und habe keine andere Zunge als die angeborene.“
    „Das macht nichts. Alle die eingeweiht sind, können mit ihnen sprechen. Das gehört zu unseren uralten Wurzeln. Unser Clan hat das alles vor langer Zeit vergessen. Ich habe nicht mal Bücher darüber in unseren Archiven gefunden. Nur Andeutungen. Aber ich habe mit ihnen gesprochen. Sie sind seltsam, wirklich seltsam.“
    Ich erzählte ihm von Zweiundsiebzig und dem blauen

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