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Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Fricke
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Licht. Ich berichtete von den Vermutungen und von dem, was am Sendemast mit dem Bock passiert war. Ich erzählte viel und lange und öfter überkamen mich die Gefühle.
    Mittlerweile lagen wir beide auf dem Rücken. Wie langjährige Freunde drückte Alex mich an sich, wenn die Tränen sich wieder ihren Weg über mein Gesicht bahnten und tapfer hielt er jeden Wutanfall von mir aus, wenn ich über die Ungerechtigkeit von Schicksal und Zufall schimpfte. Als ich geendet hatte, sagte er eine Weile lang nichts.
    „Glaubst du, es war Zufall, dass wir uns getroffen haben? Gerade jetzt?“, fragte er und sah mich von der Seite her an. Ich erwiderte seinen Blick.
    „Ich… ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll.“, erwiderte ich verzweifelt.
    „Wenn meine Bestimmung von dir sprach und davon bin ich mittlerweile überzeugt, dann war es bestimmt kein Zufall. Ich möchte dir helfen, ich mag dich nämlich wirklich.“ Er wirkte so ehrlich, so ganz anders als Allan.
    „Ich wünsche mir genau so was…“, gestand ich ihm.
    „Dann lass es zu. Vielleicht können wir das zusammen erledigen.“
    „Das wäre so schön…“, flüsterte ich vollkommen befreit von jedem selbst auferlegtem Zwang. Alex richtete sich auf und beugte sich über mich.
    „Hör zu, ich weiß nicht, was man da tun kann, aber ich werde mir Gedanken machen. Ich werde recherchieren und zur Not dein Auffangnetz sein, das verspreche ich dir.“ Seine Stimme klang sanft.
    „Wieso tust du das?“, fragte ich flüsternd.
    „Ich weiß es nicht so genau. Ich höre auf mein Gefühl.“
    „Wie kann ich sicher sein? Wie kann ich dir vertrauen, nach alledem?“, fragte ich aufrichtig. Ich wollte ihm trauen. Ich wollte mich am liebsten in ihm verlieren. Aber wie konnte ich das nach so einer Enttäuschung?
    „Ich weiß es nicht. Aber ich schwöre dir, dass ich nichts Böses im Schilde führe.“ Er kam mir immer näher, nur langsam, sodass ich immer die Chance hatte, dem entgegen zu wirken.
    „Es könnte schwierig werden und… unschön… Und ich bin im Moment so unausgeglichen und schwierig…“ Nun spürte ich seinen Atem in meinem Gesicht und nahm sein Aftershave in mich auf. 
    „Sag nein, wenn du es nicht willst.“ Seine Hand berührte zärtlich meine Wange, streichelte darüber und fuhr zu meinem Kinn. Er wartete einen Moment, dann drückte er es vorsichtig nach oben, sodass unsere Lippen auf gleicher Höhe lagen.
    „Letzte Chance. Wenn du nicht willst, sag nein.“, hauchte er kaum hörbar.
    Ich bewegte mich nicht, denn Ich wollte es!  
    Als ich nichts sagte, senkte er schließlich seinen Blick, schloss die Augen und berührte meine Lippen zärtlich mit seinen.
    Er war sanft, vorsichtig und gefühlvoll. Ich war unsicher und nervös.
    Tausend Gedanken schossen mir durch den Kopf, aber ich wollte sie nicht hören, wollte nur den Moment genießen.
    Endlich fand ich den Mut den Kuss zu erwidern und sogleich wurde er fordernder. Ich öffnete meine Lippen einen Spalt breit, als Aufforderung, doch Alex löste sich von mir. Ein gutes Stück über mir schlug er die Augen auf und atmete einmal tief ein und wieder aus.
    „Du bist im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend.“ Er lächelte wegen seines Wortspieles und ließ seine Hand wieder über meine Wange gleiten. Ich selbst hatte auch Schwierigkeiten mit dem Atmen und nutzte die Gelegenheit mein trommelndes Herz wieder zur Ruhe kommen zu lassen. 
    „Ich werte das dann als eine Einverständniserklärung.“, informierte Alex mich, bevor er sich wieder auf mich sinken ließ und wir erneut in einem Kuss entschwanden.
     
    Eigentlich hätte ich mich freuen sollen. Ja, überglücklich wegen des Treffens mit Alex sein müssen. Es war alles passiert, was ich mir gewünscht hatte, und doch waren in der Nacht meine Gedanken bei Jasper.
    Ich knuddelte die Decke unter mir zusammen und ließ meine Hand auf seine Bettseite fallen.
    Was tat ich nur? Was wollte ich nur? Alex war so perfekt! Ich konnte ihm alles erzählen. Er hatte dafür Verständnis, nicht nur das, er war mitten drin! Er war alles, was ich mir von einem Mann wünschte.
    Ich konnte mein Glück kaum fassen, dass er sich auch noch für mich interessierte. Aber der ständige Gedanke an Jasper machte mich fertig. Wie sollte ich jemals glücklich werden, wenn ich nur an ihn dachte? Das konnte ich Alex ja auch nicht antun…
    Allerdings wusste er, auf was er sich einließ. Ich hatte nicht mit Details gespart, als ich ihm meine Geschichte erzählte.

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