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Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Fricke
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Atomkraftwerk.
    „Ich hätte mich umziehen sollen…“ Ich warf Alex einen angesäuerten Blick zu.
    „Stimmt.“, erwiderte dieser nur und grinste.
    „Nicht lustig.“ Ich versuchte böse zu klingen, musste aber einfach lächeln, wenn ich ihn ansah.
    Mittlerweile kam Leben auf die Bühne. Einige junge Männer in schrägem Outfit hatten Stellung bezogen. Das Publikum wurde ohne viele Worte begrüßt und sofort setzte die Musik ein.
    Es war nicht meine Art von Musik. Vor allem der Gesang war nicht so mein Ding, aber ich wartete geduldig. Alex schien es ähnlich zu gehen.
    Ich kam mir vor wie ein Außenseiter, denn fast der ganze Saal schien die Lieder zu kennen und grölte und jubelte an den richtigen Stellen.
    Als ich nach zehn Minuten wieder einen Blick zu dem Tresen mit dem Paradiesvogelpaar warf, hielt ich überrascht inne. Die beiden Jungen waren eng ineinander verschlungen und küssten sich, als gäbe es kein Morgen mehr. Etwas irritiert wollte ich versuchen an dem schmächtigeren Jungen weibliche Züge zu entdecken, aber es war vergeblich.
    Nach einigen Augenblicken schamlosen Starrens fiel mir auf, was ich da tat und wandte den Blick diskret ab.
    Ich suchte in der Menge wieder die Frau in dem schönen Kleid, doch sie saß nicht mehr an ihrem Platz. Ich fand sie wenige Sekunden später ausgedehnt tanzend in der Nähe der Bühne. Sehnsüchtig betrachtete ich ihre geschmeidigen Bewegungen, ihr wundervolles Kleid und ihr schönes Haar. Sie war nicht sehr schlank, aber sie hatte die Rundungen genau da, wo sie sein mussten.
    Missmutig blickte ich an mir herunter und widerstand der Versuchung mir mitleidig in den Bauch zu piken.
    „Was ist los?“, fragte Alex, der gemerkt hatte, dass meine Stimmung umgeschwungen war.
    „Siehst du die Frau da?“ Er drehte sich um.
    „In dem Kleid?“
    „Jap.“
    „Was ist mit der?“, fragte er, als er sich wieder zu mir umgedreht hatte.
    „Sie sieht wunderschön aus!“
    „Ja, sie ist auf jeden Fall ein Hingucker.“, bestätigte Alex nickend, „und?“
    „Wie und? Neben der sehe ich aus wie 'ne fette Seekuh.“, murmelte ich und senkte den Blick. 
    „So ein Quatsch. Du bist toll, so wie du bist. Basta. Kein Wort mehr darüber sonst fahren wir wieder nach Hause.“ Er sah mich strafend an und ich musste lächeln. Super Reaktion.
    Jede der Bands, die nun die Bühne betraten, hörte sich in meinem Kopf ziemlich gleich an. Nur eine war dabei, die eher die seichteren Töne anschlug, aber mitreißen konnte mich davon nichts. Ungeduldig wippte ich auf dem Stuhl auf und ab. Dann wurde endlich Schicksalsschlag angekündigt: 
    „Und hier die Band, auf die ihr sicher schon sehnsüchtig wartet. Lange war er nicht mehr hier, doch heute beehrt uns Max mit seiner Band Schicksalsschlag !“ Der Mann der die Band angekündigt hatte verschwand von der Bühne und an seiner statt trat ein Mann von stattlicher Größe aus dem Rauch, der langsam die Bühne verhüllte. 
    Das Gekreische und Gejubel war ohrenbetäubend. Ich wusste ja, dass Schicksalsschlag in dieser Szene eine bekannte Größe darstellte, aber dass die Massen so auf ihn abgingen war atemberaubend. 
    „Hallo!“, begrüßte uns der Sänger mit seiner wohlklingenden tiefen Stimme. Das Gejubel schwoll noch mehr an und zweideutige Zwischenrufe erfüllten die sehr kurzen leiseren Phasen.
    „Es ist schön wieder hier zu sein, in meiner Heimatstadt!“, rief Max laut, woraufhin tosender Beifall die Luft erzittern ließ.
    Ich fühlte mich ganz angesteckt von der Euphorie und wäre aufgesprungen, um mit zu jubeln, wäre da nicht Alex und mein minderes Selbstbewusstsein gewesen.
    „Ich höre schon, euch geht es gut. Das freut mich. Ich hoffe ihr seid bereit für den ersten Titel vom neuen Album Dunkle Euphorie ! Ab morgen wird es im Handel erscheinen und nur für euch verkaufe ich Sonderexemplare heute nach dem Konzert.“ Begeisterung brandete durch den Raum, abermals begleitet von Zwischenrufen. 
    „Die Nacht ist noch jung, Freunde. Zeit für die Toten.“ Musik erklang im Hintergrund und die Menge verstummte zu einem Untergrundsummen.
    Ich musste einen Moment innehalten und seine Worte Revue passieren lassen, bevor ich begriff, dass ‚Zeit für die Toten’ der Titel des Liedes war, welches er nun anspielte.
    Die sanften klänge eines Glockenspiels brachten die Masse vollends zum Schweigen. Zuerst langsam und unschuldig, dann immer schneller werdend, bis sich tiefe Basstöne und ein E-Piano dazu mischten, drangen die

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