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Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Fricke
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zu, bevor er wieder die Bühne ansteuerte.
    Zum Glück war es dunkel im Raum, sonst hätte jeder gesehen wie rot ich geworden war.
    „Wow…“, flüsterte Alex und drückte mich noch enger an sich.
    „Ich sagte doch, du bist eine tolle Frau.“
    „Danke. Du bist auch klasse.“, flüsterte ich zurück und richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf die Bühne.
    Max sang noch viele Lieder, die aus meinem Innern zu kommen schienen. Er sprach alles Menschliche an: Angst, Glück, Versagen, Liebe, Sex, Verlangen. Und er untermalte jedes seiner Lieder mit einer passenden Performance. Er spielte auch einige Lieder, die ich kannte, was mich tatsächlich dazu verleitete mitzusingen.
    Am Ende der fast zweistündigen Show war er völlig durchgeschwitzt. Schwer atmend stützte er sich auf seinen Mikrofonständer.
    „So meine Lieben. Die CDs gibt es an der Bar. Ihr bekommt jeweils einen Cocktail eurer Wahl dazu, ein persönliches Geschenk von mir. Ich mische mich jetzt noch ein bisschen unter euch. Ihr kennt das Spiel, wer mich einladen möchte an seinem Tisch Platz zu nehmen hat auch einen Stuhl dort stehen. Danke!“
    Plötzlich wurde die Bühne verdunkelt, sodass wir alle einen Moment völlig blind dasaßen.
    „Willst du noch bleiben?“, hörte ich Alex Stimme neben mir.
    „Ja gerne.“, erwiderte ich, leicht nervös.
    „Würdest du dann die nächste Runde Getränke holen?“ Nun, da sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah ich, dass Alex einen Schein in der Hand hielt. Ich nahm ihn dankend an und suchte mir einen Weg durch die Tische zur Bar.
    Auf dem Weg dorthin wanderte mein Blick zur Bühne. Im vermeintlichen Schutz der Dunkelheit hatte der Liedsänger eine hübsche und entgegen aller Gewohnheit blonde Frau zu sich geholt. Sie standen einander gegenüber und schienen zu reden. Sie sah aus, wie ich, so fehl am Platz. Dann streichelte sie ihm über das Kinn hinauf über den Kopf und küsste ihn. Erwartungsvoll wartete ich auf die Reaktion des Sängers. Falls ich innerlich gehofft hatte, er würde dieses schamlose vordringen in seine Privatsphäre vehement abwehren, so wurde ich enttäuscht. Er ließ den Kuss nicht nur geschehen, er sog ihn förmlich in sich auf. Tja Fynia, finde dich damit ab, er hat eine Freundin.
    Ich kam genau neben dem Paradiesvogelpaar zum stehen. Wie gebannt musterte ich nun die Tattoos des größeren. Es waren die verschiedensten Motive, die auf Anhieb keinerlei Zusammenhang bildeten, außer dass sie wahrscheinlich eine persönliche Bedeutung für den Träger hatten.
    „Ist was?“, fragte der Paradiesvogel auf einmal. Er klang nicht unfreundlich, wohl aber skeptisch. Er musterte mich genauso argwöhnisch, wie ich ihn gemustert hatte.
    „Nein, schon okay. Ich hab mir deine Tattoos angesehen.“, erwiderte ich bemüht gelassen.
    „Und?“, fragte er. Seine Stimme hing irgendwo zwischen Verachtung und Neugierde.
    „Ich finde sie toll.“, gestand ich. Die Mischung aus Tribal, Horror, Oldschool und Kindheitsmotiven faszinierte mich.
    „Danke. Hast du auch Tattoos?“, fragte er dann.
    „Nein, habe ich nicht.“

Eine Pause entstand und ich bestellte zwei Cola.
    „Darf ich… darf ich euch etwas fragen?“, fragte ich schüchtern.
    Beide drehten sich zu mir um und sahen mich vorurteilsfrei an.
    „Natürlich.“
    „Seid ihr… ein Paar?“ Ich wurde wieder rot, weil das so eine persönliche Frage war.
    Die beiden Jungen sahen sich an. Sie wirkten wie Teenager oder zumindest etwas jünger als ich selbst.
    „Ja, wir sind ein Paar.“, grinste der schmächtigere nun, „was dagegen?“
    „Ähm nein. Ich… ich hab nur Probleme hier zu unterscheiden wer männlich und wer weiblich ist.“, gestand ich und schob dem Barmann den Schein zu.
    Beide Jungen lachten.
    „Hi, ich bin Jack und das ist Phil.“ Jack, der größere, reichte mir seine Hand. 
    „Ja, Außenstehenden fällt es oft anfangs schwer solche Unterscheidungen wahrzunehmen. Aber merk dir eins. Hier ist es nicht so wichtig welchem Geschlecht du dich zuordnest. Wenn dir jemand gefällt dann küsst du ihn.“, klärte er mich auf.
    „Oh, okay.“, erwiderte ich leicht irritiert
    „Mach dir nichts draus, das ist nicht für jeden was. Und es gibt auch andere Bars in denen es anders läuft.“, fügte Phil hinzu.
    „Okay, danke. Ihr seid wirklich interessant.“
    „Und du fällst auf.“, grinste Jack und fing sich sofort einen kleinen Stoß von seinem Freund.
    „Ciao.“
    „Tschüss.“
    Ich wankte mit den Gläsern

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