Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Fricke
Vom Netzwerk:
verscheuchen, wobei er sich selbst treu bleib und typisch seine Stirn in krause Falten legte.
     
    "Guten Morgen, Schlafmütze!" wurde ich in unerhört fröhlichem Ton von meiner liebenden Familie begrüßt, als ich mit offenem Reißverschluss und auf links gezogenem T-Shirt in die Küche kam.
    "Nettes Outfit", kommentierte Kirk, Lunas Freund. Ich ließ mich zu einem halbherzigen Lächeln herab. Ich fühlte mich zwar immer noch schwer wegen der Vision, doch das Gewicht auf meiner Brust hatte nachgelassen.
    "Halt die Klappe…", grummelte ich und ließ mich verschlafen auf die Bank fallen, welche daraufhin ein ächzendes Stöhnen von sich gab. 
    "Brötchen?" Meine Mutter reichte mir eine Tüte. In diesem Moment erfasste mich ein kühler Luftzug und ließ mich frösteln.
    "Boa, Tür zu…", maulte ich leicht gereizt. Zu erwähnen, dass ich ein ziemlicher Morgenmuffel sein kann, ist denke ich überflüssig. 
    "Entschuldigung, Schatzi." Jasper schloss die Flurtür gewissenhaft und hauchte mir einen Kuss auf die Wange, dabei bespritzten mich seine noch feuchten Haare mit winzigen Wassertröpfchen.
    "Ihhiiih…", meckerte ich und wischte mir die Tropfen vom Gesicht. In diesem Moment merkte ich selbst, dass ich unfair war, und warf meinem Liebsten einen Luftkuss hinterher. 
    "Madame ist heute ja wieder besonders gut drauf." Jasper zog eine Augenbraue hoch und sah mich mit schief gelegtem Kopf an. Der Anflug von einem Lächeln, nein mehr, ein schelmisches Grinsen deutete sich in Jaspers Mundwinkeln an. Ich kannte dieses Gesicht. Er setzte es immer nach Streits auf, um abzuschätzen, wie ich auf ihn zu sprechen war. 
    "Sie bekommt bestimmt ihre Tage", kommentierte Kirk das Geschehen trocken und fing sich sogleich einen Seitenhieb von meiner Schwester ein.
    Meine Mutter und mein Vater blieben äußerlich ungerührt. Luna und Kirk waren seit zwei Jahren ein Paar und fast genau so lange wohnte er schon hier. Wir waren seine Kommentare gewohnt. Kirk war ein großer Typ, etwas bullig, er liebte Sport und hatte ein Händchen für Fitzelarbeit bei der man viel Geduld brauchte.
    Nach zwei Brötchen und einem Kakao, der mir liebevoll von Jasper unter die Nase gestellt wurde, war ich völlig wach und fähig zu kommunizieren. 
    "Ich möchte heute mal in das Stadtarchiv gehen. Da gibt es doch bestimmt irgendwelche Aufzeichnungen über unsere Vorfahren, oder?"
    "Bestimmt", meinte mein Vater nur und biss einen riesigen Happen aus seinem Brot. Er war übrigens ein Heiler. Das war sehr praktisch auf Fahrradtouren mit kleinen Kindern die wie wild in die Pedale traten, nur, um danach eine Massenkarambolage hinzulegen. 
    "Wieso? Willst du etwas Ahnenforschung betreiben?", fragte Kirk neugierig.
    Er war im Gegensatz zu Jasper etwas offener für unsere spirituellen Vorstellungen. Erneut fing er sich einen Stoß von Luna ein. Wie es aussah, hatte sie ihm gestern von meiner Bestimmung erzählt. Das war okay, Luna erzählte Kirk alles und ich Jasper, so wusste wenigstens jeder, woran er war. 
    "Ich weiß so wenig von unseren Vorfahren… Ich möchte wissen, was das für Menschen waren", antwortete ich möglichst gelassen, eine gewisse Anspannung ließ sich jedoch nicht aus meiner Stimme verbannen.
    Irgendwie hatte ich Angst, dass jemand das Thema Visionen oder spirituelle Reise oder etwas derartiges auf den Tisch brachte. Ich wollte einfach nicht darüber reden und außerdem würde es dann sicher Diskussionen mit meinem Freund geben. Eigentlich war ja nichts dabei etwas Ahnenforschung zu betreiben, dennoch kam es mir seltsam vor. Ich hatte mich nie für sowas interessiert. Außerdem machte sich diese Anspannung in meinem Bauch wieder breit, als ich an gestern dachte. 
    "Bring doch bitte auf dem Rückweg Erdbeeren mit, ich möchte einen Kuchen backen", meinte meine Mutter nur und goss Jasper eine Tasse Kaffee ein.
    Hehe, zuhause bekam er keinen Kaffee, das war eindeutig ein Luxusgut und außerdem trank ich selbst keinen, also lohnte es nicht wirklich welchen zu kaufen. Umso gieriger war er natürlich, wenn wir bei meinen Eltern waren. Naja gierig, er würde niemals unhöflich sein, er gab sich die beste Mühe ein guter Schwiegersohn zu sein.  
     
    Das Archiv war nicht besonders groß. Unsere Stadt war im Grunde immer gleich geblieben. Die Menschen lebten so vor sich hin, wählten mal einen neuen Bürgermeister, wenn der Alte in Rente ging, und gingen hin und wieder in die nahe größere Stadt.
    Alles in allem blieb hier einfach alles beim

Weitere Kostenlose Bücher