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Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Fricke
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haben. Von diesem Tag an hatten die jungen Menschen einen festen Platz in der Gemeinde, der anhand ihrer Vision gestaltet wurde. Hatte die Mutter zum Beispiel ihren Sohn als Tischler gesehen, dann wurden Vorbereitungen getroffen. In der Gemeinde wurden Kontakte geknüpft und so Anknüpfungspunkte geschaffen.
    Ich musste grinsen und gleichzeitig stach mit etwas in die Seite. Was passierte denn mit den Menschen, die keine so klare Ansage bekommen hatten? Darüber stand hier nichts. 
    Ich fand viele interessant klingende Überschriften, die ich mir bei Gelegenheit mal durchlesen wollte, aber vorerst war das genug. Ich musste ja noch die Erdbeeren kaufen. Außerdem wäre dafür einen ruhigen Ort und viel Zeit angebracht. Ich wollte nämlich nicht, dass irgendwer was von meiner Entdeckung erfuhr. Am Ende müsste ich das Buch dem Rat übergeben. Auch wenn Rhuni sehr weise und freundlich war, solange das Auftauchen dieses Buches und sein neuer Inhalt nicht geklärt waren, würde ich es nicht mehr in die Finger bekommen. 
    Entschlossen klappte ich das Buch zu und verstaute es wieder in meinem Rucksack. Ich kaufte unschuldig lächelnd einen Korb mit Erdbeeren und brachte ihn meiner Mutter. Sie zauberte einen wundervollen Erdbeerkuchen daraus, mein Lieblingskuchen.
     
    Am selben Abend packten Jasper und ich wieder unsere Sachen. Es waren zwar Semesterferien, doch mein Freund musste noch die nächste Woche arbeiten, dann hatte er sich zwei Wochen lang freigenommen. Das doofe Rechenzentrum hielt sich nicht an die Semesterferien…
    Meine Eltern fuhren in den Urlaub und Kirk und Luna waren in der Zeit mit Kirks Geschwistern campen. Wir waren also abberufen worden, um auf die Hunde aufzupassen. Eigentlich eine schöne Sache, denn ich war gerne hier. Das war meine Heimat und Jasper, der ursprünglich aus bescheideneren Verhältnissen kam, genoss das große Haus und besonders den Luxus von Kaffee. 
    "Ich lege euch den Schlüssel ins Versteck, okay? Falls ihr nicht mehr rechtzeitig kommt." Mama drückte mich etwas zu lange an sich.
    "Hey! Wir sind auch noch da!", blökte meine kleine Schwester sofort los.
    "Ihr hört die Klingel nie, wenn ihr da oben mit was weiß ich beschäftigt seid." Mama verzog das Gesicht und schielte zu Luna hinüber. Sie zog dabei die Augenbraue genau so hoch wie Luna und ich, wenn wir uns neckten.
    "Jaja…", grummelte diese nur.
    "Bis später dann, passt gut auf euch auf!"
    Mama und Papa winkten zum Abschied. Sie blieben immer noch in der Haustür stehen, wenn wir wegfuhren. Irgendwie süß, fand ich. 
    "Du, Jasper?" Die Autofahrt dauerte gut zwei Stunden und da wir nur Jaspers komische Bum-Bum-Musik dabei hatten, blieb das Radio aus.
    "Was ist?" Er schenkte mir einen kurzen Blick. Ich ließ mir mit meiner Antwort Zeit, zog erst Mal die Schuhe aus und kreuzte meine Beine unter mir. So war es schon viel bequemer. 
    "Glaubst du, da könnte etwas dran sein? Ich meine an meiner Bestimmung", fragte ich nun vorsichtig.
    Ich wusste, Jasper war sehr eifersüchtig. Und ich wusste auch, dass er das alles für Quatsch mit Sauce hielt, was mir nicht gerade behilflich war. Aber er konnte sich auf mich einlassen, manchmal. 
    "Ach Quatsch", meinte er nur. Aber das reichte mir nicht.
    "Unser Clan macht das seit Jahrhunderten, Jasper. Irgendwas muss da doch dran sein. Ich meine… naja bei Luna hat es doch auch gestimmt."
    Tränen stiegen in mir auf, meine Brust zog sich zusammen und mein Hals brannte, doch ich konnte es noch zurückhalten.
    "Ja, Luna hat einen intellektuellen, wenn man es so nennen will, Mann abbekommen und ihre Beziehung dauert auch schon eine Weile. Aber es könnte immer noch sein, dass sie sich irgendwann trennen und sie plötzlich einen Bauern heiratet. Du weißt nicht, was in drei Jahren sein wird.", antwortete er sachlich.  
    Manchmal wünschte ich, ich könnte die Welt genau so nüchtern betrachten wie er. Nur was ich sehen und anfassen kann, ist real. Alles andere tangiert mich nicht.
    "Und wenn nicht? Wenn ich mich wirklich in diesen Typen verlieben werde?" Ich wollte ihn etwas provozieren, es machte mich ein wenig wütend, dass er das alles so auf die leichte Schulter nahm.
    "Dann ist es halt so und es wird seine Gründe haben… Aber Fynia, wir haben unser Schicksal selbst in der Hand. Vielleicht, wenn du es so ausdrücken willst, sind wir beide ja füreinander bestimmt."
    Noch immer zeigte sich keine Gefühlsregung in seinem Gesicht. Aber das hieß nichts, er konnte seine Emotionen gut

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