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Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Fricke
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war ich erstarrt. Seltsamer Typ! Auch das Video, das ganze Lied war etwas verstörend. Aber nur auf den ersten Blick.  
    Neben dieser tiefgründigen Schiene hatte er noch eine zweite, von Verlangen und Lust geprägte Seite, die hier sehr hervorgehoben wurde. Das Lied handelte von einem Mädchen, das er begehrte und zwar mit Haut und Haaren.  
    Ich musste mir das Video direkt noch einmal ansehen, um es zu begreifen. Doch als ich mich von dem Schreck erholt hatte, fand ich das eigentlich sehr ansprechend. Schön mal so etwas zu sehen, nicht so vulgär wie Rammstein, aber trotzdem neben den Konventionen.  
    Allmählich begann ich mich für die Person hinter der Musik zu interessieren. Natürlich fanden sich auch einige Interviews von Szenekanälen auf Youtube. Ich fand heraus, dass der Liedsänger ein eher geheimnisvoller Typ war. Er sprach zwar gern über sich, hielt sich aber mit privaten Informationen bedeckt. Er sprach ansonsten aber offen über alles, was ihn gefragt wurde, und schämte sich nicht Stellung zu beziehen, wenn ihm etwas nicht gefiel.
    Ich war absolut fasziniert von dem Mann. Vielleicht würde ich ja mal auf eines seiner Konzerte gehen. Noch waren sie ziemlich klein und man hatte sowas wie einen persönlichen Afterglow.
    Wieder keimte diese eine Hoffnung in mir auf, dass ich vielleicht in ihm einen Ansprechpartner finden könnte, aber ich scholt mich direkt für diese Idee. Ich kannte den ja gar nicht und er hatte sicher andere Probleme als irgend so ein dahergelaufener möchtegern Groupie.  
    Kopfschüttelnd erstellte ich mir eine Playlist und nahm mir ganz fest vor das demnächst erscheinende Album ‚Dunkle Träume’ zu bestellen.  
    Vielleicht würde ich da ja mal auf einen grünen Zweig mit Jasper kommen, denn diese Musik ging schon eher in seine Richtung als der ganze Rock und Pop, den ich sonst zu hören pflegte.
    Zufrieden betrachtete ich den Computerbildschirm. Zwar hatte ich nichts über meinen Clan oder spirituellen Reisen herausgefunden, dafür aber etwas Honig für meine geschundene Seele bekommen, was immerhin ein Lächeln wert war.
    Ich wollte gerade den Computer herunterfahren, als ich den unglaublich nervigen Klingelton unseres Haustelefons hörte. Eilig hastete ich in das Wohnzimmer und nahm das alte Mobilteil von seiner Ladestation.
    "Williams?"
    "Fynia? Hi! Hier ist Clarissa!"
    "Issi! Wie schön, dass du anrufst."
    Issi war eine meiner Schulfreundinnen. Sie lebte viele Kilometer von mir entfernt und studierte an einer großen Universität Medizin. Sie war schon immer eine fleißige Arbeiterin gewesen und hatte diesen unglaublichen Drang anderen Menschen zu helfen, den ich sehr bewunderte.
    "Was hältst du von einem Ausritt? Jetzt gleich, sobald du da bist?", fragte sie aufgeregt, ihre Stimme zitterte voller freudiger Erwartung und ich konnte den Ausdruck auf ihrem Gesicht vor meinem inneren Auge sehen.
    "Was? Bist du gerade zuhause? Ich war gestern auch noch zuhause!", rief ich nun ebenfalls aufgeregt in den Hörer. Ich hatte die Angewohnheit bei Aufregung meine Hände in die Luft zu strecken und die Finger abzuspreizen, außerdem breitete sich gerade ein fröhliches Grinsen auf meinem Gesicht aus.
    "Ach was, mit dem Zug bist du in einer Stunde hier, bring deinen Helm und deine Hose mit." Issi hatte für alles eine Antwort. Natürlich hatte sie Recht. Ich konnte in meinen Gedanken ziemlich deutlich sehen, wie sie gerade aussehen musste, mit diesem breiten Grinsen im Gesicht. Sie war einfach ein Sonnenschein. Immer gut gelaunt, immer ein Lächeln auf den Lippen und immer voller Elan. 
    "Na gut, ich flitze sofort los. Ich will nur schnell noch was trinken, ich war vorhin noch in der Uni.", antwortete ich und ging mit dem Mobilteil schon mal Richtung Garderobe, wo unter anderem unsere Sportsachen zu finden waren. Man, hatte ich mein Reitzeug lange nicht mehr benutzt, wo war es nur…
    "Ich freue mich, du ich lege dann auch grad auf, morgen ist eine Anti-Atom Demo, da möchte ich schnell noch ein Plakat malen."
    Wie gesagt, immer voller Elan, natürlich hatte so eine Person auch immer etwas vor. Ich nahm mir vor, sie öfter mal anzurufen.
    "Alles klar, dann bis gleich." flötete ich gut gelaunt in den Hörer und legte auf.
    So, meinen Helm hatte ich schon mal gefunden. Und die Hose purzelte mir in den Schoß, als ich meine Inlineskater aus dem Schrank zerrte. Schnell noch alles in eine Tüte gestopft und einen Zettel für Jasper geschrieben, im Laufen eine 0,5-Liter-Wasserflasche

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