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Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Fricke
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2012
    Jasper war nicht zuhause. Als ich die Wohnungstür öffnete, hallte es seltsam leer in dem kleinen aber geräumigen Flur. Wie schön, er hatte die Umzugskartons endlich auf den Dachboden gepackt!
    Erschöpft von der Wärme ließ ich meine Tasche auf den Boden fallen und zog gerade die Stecker meines I-Pods aus den Ohren. Ganz automatisch schaltete ich meinen Computer an und ging in die Küche.  
    Mein Gehirn war immer noch vollgestopft mit den Ereignissen der letzten Stunden.
    Thomas Moch… Ein Wissenschaftler auf den Spuren der Kurenai. Vielleicht war es ja an der Zeit das Geheimnis in die Welt zu tragen? Hatten wir uns nicht lange genug versteckt? Es war doch eh überall so, dass sich die kleinen Gruppen Ausgestoßener zeigten und ihre Rechte forderten, wieso nicht wir?
    Gedankenverloren schmierte ich mir ein Brot. Ich nahm es mit zum inzwischen vollständig hochgefahrenen Computer und öffnete den Browser, während ich herzhaft in die Stulle biss.
    Wenn man nicht mehr weiter weiß, am besten Tante Wiki oder Onkel Google fragen. Die wissen auf alles eine Antwort. Ob die dann so stimmig war, war natürlich eine andere Frage.
    Ich zog den inzwischen zerknüllten Zettel mit den Namen und Daten aus dem Stadtarchiv aus meiner Jeans und legte die Karte von Thomas Moch dazu.
    Das geheimnisvolle Buch von dem geheimnisvollen Mann hatte inzwischen einen Platz auf einem Brett über meinem Schreibtisch bekommen. Diesen Luxusplatz teilte es sich mit ausgesuchten Werken wie Harry Potter und der Herr der Ringe Trilogie.
    Ich kombinierte alle möglichen Daten und Namen, jedoch spuckte das Internet nichts Brauchbares aus. War ja eigentlich klar…
    Wenn der Clan in Australien, nennen wir es naturverbunden , lebte und unser Clan kein Interesse an der Verbreitung der Geheimnisse hatte, würde man auch nichts davon im Internet finden.  
    Seufzend lehnte ich mich im Drehstuhl zurück. Blödes Internet. Vorsichtig ließ ich meinen Kopf kreisen, um die langsam einsetzende Starre im Nackenbereich aufzulösen und schloss die Augen. Ich versuchte meine Gedanken freizumachen und so vielleicht einen Weg zu finden, den ich vorher übersehen hatte. Doch egal wie ich mich bemühte, mir fiel nichts ein. 
    Und langsam aber sicher begannen meine Gedanken zu wandern, bis ich innerlich an einem Lied von gestern kleben blieb. ‚Der Moment’ hieß das Lied, das wusste ich noch. Von diesem Underground-Sänger.  
    Da ich eh nichts mehr zu tun hatte, googelte ich eben die Band. Natürlich wurden mir direkt drei Videos auf Youtube vorgeschlagen. Dort klickte ich mich durch verschiedene Songs. Viele davon waren Fan-Werke, nachgesungene Lieder, mal mit mehr und mal mit weniger Talent beschenkt.
    Die Videos von den Liveauftritten und den Musikvideo waren schön und ich fand viele Lieder, die mir erstaunlicherweise sehr zusagten.
    Die Texte hatten Tiefgang und schienen wie für mich geschaffen zu sein.
    Zu den Tönen von irgendwas zwischen Metall und Soul gab es Texte zu allen Lebenslagen und Stimmungen. Wundervolle Liebesballaden, aber nicht nur dieses schnulzige du-bist-die-Einzige-für-mich-Zeugs.  
    Er, übrigens mit einer wundervoll tiefen Stimme gesegnet, besang Momente in seinem Leben, die wichtig waren und dankte den Menschen, die ihm dabei geholfen hatten.  
    Dann stieß ich auf zwei Lieder, die nicht zweideutiger hätten sein können. Dazu fand ich auch direkt das erste Video, wo er selbst drin zu sehen war. Ein schlanker Mann irgendwo zwischen Ende zwanzig und Anfang dreißig schätzte ich.
    Er sah schon etwas gruselig aus. Er hatte sich die Seiten seines Haupthaares völlig kahl rasiert und trug mitten auf dem Kopf einen tief schwarzen Hahnenkamm. Der Kamm war nicht groß, nicht mal ein richtiger Irokese. Sein Bart war ebenfalls sehr individuell gestaltet. Eigentlich beschränkte er sich auf eine sehr feine Linie, die dafür unter den Ohren, über die Wangenknochen, am Kinn zusammenlief und quasi das Gesicht einrahmte.
    Ein seltsamer Typ. Dazu kamen, wie für die Szene anscheinend üblich, schwarz lackierte Fingernägel und dicker Kajal. Er trug einen schwarzen Mantel, der eher aussah wie ein Umhang und mit silbernen Schnallen verziert war. Doch das ging alles noch.
    Ich war zwar auf dem Land aufgewachsen und daher sehr behütet gewesen, doch die schwarze Szene hatte mich schon immer fasziniert.
    Der Schock überkam mich, als der Sänger direkt in die Kamera blickte und ich von zwei blutroten Augen durchbohrt wurde. Für den Moment

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