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Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Fricke
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weiter: "Mein Name ist Thomas Moch. Wie heißen Sie?"
    "Ähm.. Fynia Williams…" Bei dem Namen klingelte etwas in mir schrill und nervtötend. Woher kannte ich den Namen doch gleich?
    "Setzen Sie sich doch, ich habe in dem Gebiet geforscht, vielleicht kann ich Ihnen ja behilflich sein", bot er an. Und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Er hatte dieses Übersetzungsheftchen angefertigt!
    "Oh ja klar…"
    Ich setzte mich rasch. Wieso musste ich immer so unsicher werden, wenn ein gut aussehender Mann in meiner Nähe war?
    "Was wollen Sie denn wissen?", fragte er und lehnte sich lehrerhaft in seinem Stuhl zurück. Er schien es zu genießen, mir etwas von seinem Wissen mitteilen zu dürfen. Das rotbraune Buch behielt er allerdings in der Hand.  
    "Hm… eigentlich von allem etwas. Vor allem Legenden oder Mythen oder so etwas interessieren mich. Ein bisschen Geschichte." Meine Stimme klang dünn und ich wusste einfach nicht, wohin ich gucken sollte.  
    "Okay, das ist schwierig. Zuerst zu der Geschichte: Es gibt nicht viel, was sicher tradiert wurde. Aber ich denke, es begann mit einem großen Stamm. Es gab viele von Ihnen." Er lächelte wieder so umwerfend und nickte in meine Richtung, "Aber eine Naturkatastrophe ereignete sich, man weiß nicht genau was für eine, oder ob es vielleicht andere Ursachen gehabt haben könnte, aber der Stamm setzte sich in Bewegung und zog durch das Land. Welches Land ist auch nicht tradiert, nur, dass es in eher östlichen Regionen sein musste. Er legte weite Strecken zurück, auf der Suche nach dem Land, das ihnen prophezeit wurde. Es gibt Schriften die auch öffentlich zugänglich sind, in denen von einer Prophezeiung die Rede ist. Dort heißt es, dass das Volk irgendwann Ruhe finden würde.  
    Aber irgendwo auf ihrem Weg, auch da sind sich die Bücher und Forscher uneinig, kam es zu einer Spaltung. Man vermutet Uneinigkeit zwischen Führungspersönlichkeiten. Jedenfalls zog die eine Gruppe weiter, so wie es diese Prophezeiung sagte, aber die andere Gruppe siedelte sich nur wenige Kilometer entfernt an. Im Twellbachtal." Er machte eine Pause, vermutlich um mir Raum für Fragen zu lassen. In der Tat, ich hatte Fragen.
    "Es gibt noch einen Clan?", platze es aus mir heraus. Ein seltsames Gefühl durchströmte mich. Als hätte ich sowas wie einen lange verschollenen Cousin gefunden.
    "Ja und er lebt sehr ursprünglich und weit entfernt von hier. In Australien, um genau zu sein."
    "Er ist über das Meer gefahren? Wow!", staunte ich, "kann man sie besuchen?"
    "Sicher, aber sie mögen keine Fremden. Ich habe einige Monate bei ihnen gelebt, aber ich kenne kein Volk, das so verschlossen ist, wie dieser Clan. Es ist so gut wie unmöglich etwas über sie herauszufinden. Den Alltag, die Riten kann man beobachten. Ich habe Geburtstagsfeiern gesehen, habe Eheschließungen beigewohnt und Trauerfeiern besucht. Aber nichts ließ irgendeine Vermutung über ihren inneren Kult anklingen.
    Die Mythen und Legenden, die Sie eben erwähnt haben… sie verlieren kein Wort darüber. Natürlich Religionsforscher und Psychologen haben sich darum bemüht, aber mehr als eine grobe Klassifikation wie "schamanistischer Kult" oder "Monotheismus" lassen sich einfach nicht machen. Sie sind sehr geheimnisvoll. Da war es sogar leichter längst verschollene und in verschiedenste Büchereien verstreute Einzelschriften zu finden."
    Er klang schon etwas verzweifelt, aber mindestens genau so aufgeregt, wenn er von dem australischen Clan sprach.
    "Ich kenne die Legenden nicht, also nicht viele", gab ich zu.
    Ich kam mir so dumm vor, immerhin ging es hier um meine eigene Kultur… Und dass ich sie mir von einem Fremden, einem Nicht-Angehörigen erklären lassen musste… peinliche Sache.
    "Ich kenne auch nicht viele. Aber ich habe Mal gehört, dass sich die Ur-Kurenai in wilde Tiere verwandeln konnten, wenn Gefahr droht, oder zumindest mit ihnen Kommunizieren konnten. Ich denke, da sie ein Naturvolk sind, könnte da etwas Wahres dran sein. Sie hatten sicher einen guten Draht zu ihrer Umwelt.  
    Und ich kann mir auch vorstellen, dass sie für Feinde überraschende Fähigkeiten und Umweltkenntnisse hatten, die von unschätzbarem Wert waren."
    Thomas Moch starrte durch mich hindurch. Er schien wie in Trance zu sein, als sei er gerade wieder in Australien und beobachtete sie. Sie…. uns… was auch immer.
    "Und? Gab es noch etwas?", harkte ich nach.
    "Was? Ach so, ja sie verehren auch heute noch Schafe. In vielen Ritualen

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