Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)
aufmüpfig.
Ich fand Allan zwar auch nicht so toll und Jasper hatte schon recht, aber ich mochte es nicht, wenn er so über andere herzog, wo er doch selber so ein kleiner seltsamer war.
Computerfreak halt… Das war nicht abwertend gemeint. Ich war auch immer so eine Einzelgängerin mit wenigen Freunden und viel Freiraum und einigen nervigen Schrullen. Trotzdem sollte er dann andere nicht so verurteilen, gleiches Recht für alle bitte…
"Was soll das eigentlich heißen? Du kennst ihn? Wieso hast du das nicht früher gesagt?", fragte ich empört. Toll, er hätte mir aber auch ein wenig helfen können.
"Ich hatte das gar nicht auf dem Schirm. Er war in einem Tutorium, das ich mal auf der Schule geleitet hatte, in Mathe. Eigentlich ein schlaues Kerlchen, aber halt… komisch.
Ich mag ihn nicht. Früher schon nicht und jetzt erst recht nicht, wenn er sich so an dich ran macht.", fauchte Jasper. Mittlerweile sprach er so laut, dass ich Angst hatte, jemand würde uns hören.
"Er hat keine Chance bei mir… Er ist wirklich komisch.", versuchte ich ihn zu beruhigen.
"Bitte Fynia, lass es auf sich beruhen…", bat er nun ruhiger.
"Das kann ich nicht, Schatz, versteh das doch. Es geht mich persönlich etwas an. Es geht hier um meine Zukunft und ich will wissen, was es damit auf sich hat, okay? Bitte vertrau mir einfach. Dann wird alles gut, okay?"
Sag bitte einfach ja…
"Ich kann das nicht, Fynia. Entscheide dich bitte.", forderte er in rauem Ton und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Entscheiden? Zwischen was denn bitte?"
"Entweder ich oder Allan."
"Die Entscheidung ist doch schon gefallen! Ich bin mit dir zusammen, nicht mit ihm!" Langsam wurde es mir zu bunt. Meine Stimme wurde lauter aber gleichzeitig traten mir Tränen in die Augen. Ich konnte nicht mal sagen, ob es sich um Tränen der Wut oder Trauer handelte, denn ich spürte beides in mir.
"Dann hör auf mit dieser beschissenen Bestimmung!", brüllte Jasper nun laut.
Sein Gesicht hatte dieses alarmierende Rot angenommen, das immer da war, kurz bevor er explodierte.
"Nein!"
Nun waren wir an dem Punkt angelangt, wo beide versuchten den anderen durch Lautstärke zu übertrumpfen. Aber ich konnte das genau so gut wie er. Und vor genau dieser Situation hatte ich Angst gehabt.
"Wieso nicht? Was ist daran so wichtig?"
Er verstand es nicht… Und ich glaubte, er würde es auch nie verstehen.
"Das verstehst du nicht! Lass mich doch einfach machen, dann wird alles gut!"
Ich würde diese Schafe eigenhändig umbringen, wenn durch diese Sendemastscheiße meine Beziehung kaputt ginge! Sie waren doch die große Weltenseele oder was auch immer, konnten sie das mit Jasper nicht bitte eben kitten?
"Dann erklär es mir doch!" Er zog das doch übertrieben in die Länge.
"Das hab ich doch versucht, aber du willst es nicht mal verstehen können. Tut mir leid, aber dann bleibt dir nur, mir einfach zu vertrauen."
Vertrauen, dieses verdammte Wort…
"Und wenn ich das nicht will? Ich will nicht im Ungewissen leben!"
Ja, du kleiner Idiot, ich auch nicht! Aber das sagte ich lieber nicht, er würde es eh wieder falsch auffassen.
"Wieso Ungewissen? Ich liebe nur dich, okay? Was ist daran zweideutig? Was ist daran ungewiss? Ich will einfach nur, das mit dieser Bestimmung klarstellen. Für mich abklären."
"Abklären? Also gucken, ob dieser Typ doch toller ist als ich?"
Arrrrrghhhh!!
"Boa, nein! Lass mich halt einfach. Mehr kann ich dazu nicht sagen."
Und das war leider die reine Wahrheit.
"Wieso nicht? Hm?"
"Weil… man! Weil du so verbohrt und uneinsichtig bist! Tut mir leid, aber was soll ich denn machen. Ich kann nicht okay? Entweder du vertraust mir endlich, nach über zwei Jahren, die ich dir schon nicht weggelaufen bin, obwohl da draußen viele tolle Kerle rumlaufen, oder du sagst mir jetzt bescheid, dass es keinen Sinn hat!"
Tränen krochen über meine Wangen. Ich versuchte sie aufzuhalten, aber es gelang mir nicht, deswegen wischte ich sie mit einer ruppigen Bewegung fort.
"Machst du gerade Schluss mit mir?", fragte er angriffslustig.
"Nein? Ich gebe dir die Möglichkeit dich zu entscheiden. Entweder du vertraust mir endlich mal, oder es hat einfach keinen Sinn!"
Ich wollte nicht Schluss machen, nie, nie, nie wollte ich das.
"Du… du… Was soll das? Du stellst mich vor ein Ultimatum und egal wie ich mich entscheide, mir geht es scheiße dabei."
Jasper weinte nicht. Er weinte nie, dennoch war er unglaublich in Wallung. Seine Angst und
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