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Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Fricke
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und lauschte nur, wie sich der alte Schlüssel in dem Schloss drehte und noch feuchte Füße über die Fliesen im Flur tappten, nur um dann halb erschrocken auf die Küchentür zu starren, als Jaspar den Raum betrat und die Tür grob wieder zu stieß. Er hatte sich noch nicht abgeregt.
    "Es tut mir Leid…", flüsterte ich leise. Unterschwellig, ich wusste nicht, ob es überhaupt hörbar war, schwang leises Schluchzen mit. Ich hatte viel geweint gestern. Und heute Morgen.
    "Mir auch… irgendwie…", seufzte Jasper, ich blickte nun zu ihm auf.
    "Frieden?", fragte ich voller Hoffnung.
    "Nur, wenn du mich endlich mit diesem Trottel in Ruhe lässt."
    Seine Stimme wurde wieder so fest wie gestern. Ich hatte gehofft, dass er über Nacht wenigstens ein wenig Einsicht gewonnen hätte.
    "Können wir nicht einen Kompromiss finden? So, dass ich etwas über den Clan und über die Vision herausfinden kann und dass du nicht so eifersüchtig sein musst?", fragte ich und ruderte hilflos mit meinen Armen umher. Kompromisse waren immer gut. Allerdings hatten wir da verschiedene Ansichten. Meine: Bei einem Kompromiss kann jeder nur gewinnen! Seine: Bei einem Kompromiss kann jeder nur verlieren.
    Ja, schwer vereinbar solche Ansichten. 
    "Wie stellst du dir das denn vor?"
    Er knotete seinen schwarzen Bademantel zu und ließ sich auf den Stuhl mir gegenüber sinken. Er sah mich nicht an, sondern schmierte sich Honig auf sein Brötchen und griff dann langsam hinter sich, um den frisch gebrühten Kaffee zu holen. 
    "Ich weiß nicht… Du lässt mir den Freiraum, den ich brauche, und dafür tue ich irgendwas, damit du dich besser fühlst.", schlug ich vor. Meine Stimme klang sogar in meinen Ohren schriller als gewöhnlich.
    "Und was soll das sein?" Er klang wieder gereizt. 
    "Das weiß ich doch nicht. Ich kann nicht in dich hineinschauen! Das kannst nur du mir sagen!"
    Manchmal ärgerte mich seine Verschlossenheit und sein so offensichtliches Desinteresse etwas für die Lösung des Problems zu tun. Ich gab mir doch nun wirklich Mühe ihm entgegen zu kommen. Wieso sah er das denn nicht?
    "Ich weiß es doch auch nicht! Am liebsten wäre es mir, du würdest es einfach lassen!" Nun klang er wie ein quengelndes Kind, was mich nur weiter reizte. 
    "Man, Jasper, wie soll ich dir denn helfen, wenn du mir nicht dabei hilfst? Ich versuche doch gerade einen Weg zu finden, wie wir beide damit leben können. Ich kann leider nicht in deinen Kopf gucken, verstehst du das nicht?"
    Wollte er es wirklich bis zur Spitze treiben und sehen für was beziehungsweise wen ich mich entschied? Für ihn oder für die Vision? Oder aus seiner Sicht, für Allan….
    "Fynia… Du tust mir damit unglaublich weh… Verstehst du das denn nicht? Ich möchte nicht, dass du überhaupt zu anderen Männern gehst…" Er klang wirklich traurig, aber auch bockig und uneinsichtig, wie man es von Kleinkindern kennt und das nervte mich tierisch. 
    "Du tust mir auch weh, Jasper. Es geht hier um einen wesentlichen Teil meiner Geschichte. Ich will wissen, was es damit auf sich hat. Wie es weitergehen kann. Was ich tun kann, damit ich nicht mehr so enttäuscht von der ganzen Sache bin."
    Hatte es überhaupt einen Zweck ihm das zu sagen? Er wollte es doch gar nicht verstehen…
    "Ich verstehe es nicht. Reiche ich dir nicht mehr? Wieso willst du dem nachgehen, wenn du mich hast?"
    Ja klar, ich konnte seine Seite schon verstehen, ich würde wahrscheinlich ähnlich denken, an seiner Stelle. Aber ich war nun mal nicht an seiner Stelle, sondern an meiner…
    "Doch sicher. Ich liebe dich doch… Aber diese Vision - ich habe da mein Leben lang drauf gewartet und daran geglaubt. Kannst du nicht verstehen, wie das meine Welt erschüttert hat, als ich sie gehört habe?" Ich sah ihm direkt in die Augen "stell dir doch mal vor irgendein grundlegendes physikalisches Gesetz stellt sich als völligen Blödsinn heraus. Obwohl alles danach aussieht, dass sich nichts verändert hat, bringt irgend so 'ne These von irgend' so einem wichtigen Professor Doktor, Doktor Irgendwer alles durcheinander. Würdest du da nicht auch nachforschen wollen? Gucken wollen, ob er vielleicht einen Fehler gemacht hat?“  
    Verzweifelt sah ich über den erhobenen Kakao in meinen Händen hinweg zu meinem Freund. Bittend, flehend…
    "Ja schon… irgendwie… Aber ein physikalisches Gesetz ist kein Date mit einem anderen Mann.", schloss er stur. 
    "Du hast recht, aber kannst du jetzt vielleicht verstehen, warum das so

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