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Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Fricke
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hervor, so dass er mein Grinsen sehen konnte.
    „Du verarscht mich doch.“
    „Und du hast keine Ahnung, wovon du redest.“
    Er schüttelte den Kopf.
    „Siehst du. Aufrichtigkeit ist der erste Schritt. Für was interessierst du dich denn jetzt wirklich?“, fragte ich und war ehrlich an einer Antwort interessiert.
    „Keine Ahnung, guck ruhig erst weiter.“ Er deutete mit seinen Händen auf die ganzen Stände, die wir hinter uns gelassen hatten.
    „Ich bin fertig, nun zu dir.“ Ich deutete mit einer Hand voll Flyern auf ihn und nickte ihm aufmunternd zu.
    „Ich ähm… Ich weiß sowas nicht…“
    „Hast du keine Interessen oder Hobbys?“, fragte ich und muss wohl ziemlich schockiert geklungen haben.
    „Doch doch, viele sogar. So viele, dass ich nicht weiß, welches ich am liebsten zum Beruf machen würde.“, beeilte er sich zu sagen. 
    „Zum Beispiel?“, fragte ich
    „Zum Beispiel…“ Ihm fiel nichts ein, auch nach mehreren Anläufen nicht.
    „Macht nichts. Was kannst du denn gut?“, fragte ich stattdessen. Ich hatte keine Vorurteile. Natürlich hatte ich ihn bereits kategorisiert und in eine Schublade mit dem Schildchen „Freak“ gesteckt. Aber ich wollte ihn verstehen. 
    „Ähm…“ Er wurde rot im Gesicht und ich ahnte, dass das kein gutes Ende nehmen würde.
    „Oder mal so rum, in was bist du gut in der Schule?“
    „Informatik.“ Kam es wie aus der Pistole geschossen. Er begann mir auch sofort von seiner neusten Errungenschaft, einer wundervollen eins bei irgendwelchen Programmierungsdingern zu berichten. Ich hörte nur halb hin, aber es erschien mir so, dass er sich wirklich dafür interessierte und diesen kleinen Funken Hoffnung wollte ich nicht zerstören. 
    „Dann guck doch mal auf dem Plan nach den Ständen für Informatik und sowas.“, sagte ich, als Jasper endlich mal eine längere Atempause machte. 
    Leicht irritiert von dem Themenwechsel starrte er auf den Lageplan in seiner Hand.
    „Ähm… hier in der Halle gegenüber sind welche. Ich weiß nicht genau, was das sein soll, aber es hat mit Computern zu tun.“ Er deutete mit seinem Finger etwas unterhalb eines großen Ds.
    „Du bist der Chef.“, antwortete ich abwehrend.
    „Okay…“, murmelte er und setzte sich langsam in Bewegung.
    Wir schlenderten gemächlich an vielen Ständen vorbei, auf denen Computer und Einzelteile davon rum lagen. Einige Stände repräsentierten die Universität, andere eine schulische Ausbildung. Die Auswahl reichte von einer einfachen Einzelhandelsausbildung im Bereich Computer bis zu einem Stand über Promotionen im In- und Ausland. Dennoch schien nichts davon wirklich Jaspers Interesse zu wecken.
    „Du musst doch irgendwas davon wenigstens okay finden!“, rief ich frustriert und aus heiterem Himmel, als wieder am Eingang angekommen waren.
    „Nee… das ist irgendwie… Ich will keine Computer bauen, oder… Roboter.“, sagte Jasper mit einem Blick auf einen Stand von der Universität, auf dem ein kleiner scheinbar Intelligenter Roboter mit den interessierten sprach und sie einlud auf der Homepage zu surfen, die er dann reichhaltig kommentierte. 
    „Was denn?“, fragte ich, nun sichtlich genervt.
    „Was weiß ich…“ Er zuckte mit den Schultern und sah auf seine Schuhe.
    „Alter…“ Ich griff wie in einem zornigen Rausch nach Jaspers Hand, erwischter aber seinen Arm, krallte mich darin fest, so dass er empört aufschrie und ich spürte, wie sich meine Fingernägel in sein Fleisch gruben und zerrte ihn aus der Halle. Dort angekommen, ließ ich meinen Blick schweifen und ignorierte Jaspers Gezeter. In meinen Ohren hörte er sich an wie ein Kleinkind.
    Dann fiel mir ein Stand ins Auge. Er war klein und wirkte improvisiert, was dem Ganzen eine charmante Note verlieh. Ein einziger Mann stand dahinter und schaute gelangweilt in die Menschenmenge. In diesem Moment war mir egal, zu welchem Fachbereich dieser Stand gehörte, ich würde Jasper dorthin schleppen und er musste tun, was auch immer man tun musste und sich so etwas informieren oder einen Test machen oder IRGENDWAS! 
    Ich schubste ihn unsanft an den Stand, sah wie der Mann sich überrascht und stirnrunzelnd aufrichtete und sagte:
    „Hallo, das ist Jasper. Er möchte gerne später mal nicht Arbeitslos werden, haben Sie irgendwas für ihn?“ Ich klang sogar in meinen Ohren äußerst gereizt.
    „Ähm…“ Der Blick des Mannes wanderte von mit zu Jasper und dann wider zu mir.
    „Mein Name ist James. Ich erzähle am besten

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