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Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Fricke
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erst mal etwas über das Rechenzentrum.“ Er wirkte leicht verwirrt und suchte Halt in seiner eingeübten Rolle als Repräsentant seines Ministandes.
    Ich nickte aufmunternd, als sich die entstehende Pause in die Länge zog.
    „Nunja. Also das Rechenzentrum stellt neben einem großen Raum zur freien Nutzung entweder für gewerbliche, schulische oder private Zwecke auch einen Forschungszweig bereit und arbeitet eng mit der Universität zusammen. Wir sind relativ klein aber haben sehr gute Fachkräfte bei uns. Derzeit arbeiten wir an vielen kleinen Projekten. Das letzte große Projekt…“ 
    Ich hörte ihm nicht mehr zu, denn dieser ganze Informatikkram interessierte mich nicht. Dafür betrachtete ich diesen James etwas näher. Er war ein Mann mittleren Alters. Ich schätzte ihn auf Ende dreißig. Er sah ziemlich gut aus, sehr gepflegt. Er trug einen schwarzen Anzug, der im starken Kontrast zu Jaspers Schlumpfpulli stand. James Gesicht war sympathisch und von markanten Falten um Augen und Mund gezeichnet. Sie ließen erkennen, dass er ein fröhlicher Mensch war, der viel lachte.
    Was auch immer er da von sich gab, es schien tatsächlich Jaspers Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
    „Hier, du kannst ja mal einen Test machen, ob du Talent hast. Das ist unser Bewerberbogen. Wenn du den bestehst, kannst du den auch gleich für eine Bewerbung benutzen.“ James hielt Jasper einen Stift und mehrere Bögen Papier hin. Dieser nahm ihn zögernd und begann ihn auszufüllen. James stoppte die Zeit mit einer Stoppuhr. 
    „Und was kann ich für dich tun?“, fragte James mich, während Jasper in meinen Augen völliges Kauderwelsch unter die Fragen schrieb.
    „Ich bin sein Anstandswauwau.“, erklärte ich.
    „Achso?“ Er sah mich lächelnd an und ich lächelte zurück.  
    „Interessierst du dich denn schon für sowas? Studium und Beruf?“, fragte er dann. Ich sah ihn schief an.
    „Für wie alt halten Sie mich?“, fragte ich dann und legte die Stirn in Falten.
    „Oh, ich wollte dir nicht zu nahe treten, aber du siehst schon ein wenig jünger aus als dein Begleiter.“ James hob abwehrend die Hände. Ich konnte ihm nicht böse sein, dafür war er ein viel zu süßer Typ. Normalerweise wurde ich immer ganz nervös, wenn mir ein Mann gefiel, aber bei James war etwas Undefinierbares anders.
    „Fertig.“, kam es auf einmal von Jasper. James drückte automatisch auf die Stoppuhr und starrte dann wie vom Donner gerührt auf das Display.
    „Wirklich?“ Er griff skeptisch mit einer Hand nach dem Bogen, den Jasper ihm hinhielt. Er überflog die Aufgaben. 
    „Ich würde gerne ein paar Worte dazu sagen…“ Jasper wartete gar nicht auf eine Einverständniserklärung seitens James, er begann einfach in einer Sprache zu sprechen, die sich für mich wie Aliensprache anhörte (vor allem weil viele Zahlen drin vorkamen). Ich beobachtete lieber James Gesicht, das von einer misstrauischen Skepsis zu Verstehen und dann zu gnadenloser Verblüffung wanderte. Ich musste innerlich breit grinsen. Anscheinend war Jasper doch kein Bildungsmuffel. Zumindest im Bereich Computer schien er ordentlich was auf dem Kasten zu haben.
    „Wann willst du denn anfangen zu studieren?“, fragte James dann.
    „Studieren?“, fragte Jasper und seine Stimme überschlug sich.
    „Natürlich, ein Mensch mit deinem Potenzial!“, rief James aus.
    „Ich hatte eigentlich nicht vor, also ähm… was muss ich denn für ein Abitur haben, um genommen zu werden?“, fragte er dann. 
    „Bei uns zählt nur die Aufnahmeprüfung und die hast du bestanden, aber wir bilden nicht in dem Umfang aus, wie du es bräuchtest… Wir könnten aber dein Betrieb sein, wenn du ein Duales Studium machen würdest.“ 
    „Duales Studium?“, fragte Jasper verwirrt.
    „Ja, wie eine Ausbildung. Ein paar Tage bist du im Rechenzentrum, wirst da mit allem vertraut gemacht und so und die anderen Tage bist du an der Uni und machst deine Kurse.“, erklärte James, dessen Augen inzwischen Feuer gefangen hatten.
    „Ich… und was brauche ich, um für das Studium zugelassen zu werden?“, fragte Jasper dann vorsichtig nach. 
    „Der NC schwankt von Jahr zu Jahr. Letztes Semester war er bei 1,9 für das Grundstudium Informatik. Hier ist eine ziemliche Hochburg für sowas. Ich finde es eigentlich ziemlich unglaublich, dass gerade ich dich am Harken habe und nicht meine sehr geschätzten Kollegen von der Fakultät für Informatik, oder die Hochschule für angewandte Informatik

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