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Fyrgar - Volk Des Feuers

Fyrgar - Volk Des Feuers

Titel: Fyrgar - Volk Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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erhalten sie am Leben, das ist ihr einziges Ziel und alles, was sie erstrebt. Fühlst du dich zu ihr hingezogen? Würde mich nicht wundern, schließlich bestätigt sie dich als Einzige und treibt dich sogar noch an. Ich bezweifle, dass du ohne sie so weit gekommen wärst.
    Nun. Mit deinen Kriegern werden wir noch vor Ende des Jahres fertig sein.
    Es liegt an dir, ob du noch mehr Schuld auf dich laden willst. Ja, wie die am Tod von Efrynns Eltern, deren Leid dein Schützling ertragen musste!
    Willst du dir auch noch die Auslöschung eines ganzen Landes aufbürden, nur um Rache an mir zu nehmen? Wundert es dich nicht, warum dir keiner der Alten zur Seite steht? Alle wissen, dass du den falschen, zerstörerischen Weg eingeschlagen hast.
    Ich bitte dich, Aldavinur. Komm zu mir und höre mir wenigstens ein einziges Mal zu, was ich dir zu sagen habe.
    Glaube mir, dass ich dir nichts vorgespielt habe, als du mich gepflegt hast. Meine Freundschaft war echt, und meine Liebe zu dir ist ungebrochen.
    Beende es, bevor es zum alles vernichtenden Blutvergießen kommt. Komm her. Schau mich an und hör mir zu. Öffne deinen Geist, der so unendlich klug und wissend ist. Lasse alles in dich hinein, denke darüber nach. Und dann entscheide.
    In aufrichtiger Liebe und Freundschaft,
    dein Gondwin
 
    »Was hat er geschrieben?«, wollte Zuran wissen.
    »Dasselbe wie Nansha«, antwortete Aldavinur und riss den Brief in tausend kleine Fetzen, die er in seiner Handfläche in Flammen aufgehen ließ, bis nichts blieb als Asche, die der Wind aufnahm und forttrieb.
    »Und was antworten wir?«
    Aldavinur lehnte sich zurück. »Was möchtest du gern antworten?«
    »Ich habe nur eine Antwort.«
    »Das ist auch die meine.«
    In Zurans Augen entzündete sich ein wildes, gieriges Licht. »Dann gebe ich mal den Befehl«, zischte er. »Und die Krakenwölfe schicke ich an vorderste Front!«
    Aldavinur stand auf und richtete den Blick auf den verhüllten Wolkenreiter. Es ist kein Wunder, dass du dich vor mir verbirgst, dachte er. Ich vergieße Blut, ich töte gnadenlos, und es ist mir egal. Ich habe mir diese Schandgestalt nicht freiwillig auferlegt. Ich bin ein Mensch geworden, also teile ich auch deren Wahnsinn und Mordlust.
    Noch vor dem Morgengrauen war das Heer bereit. Zuran ließ das Signal weithin hörbar aus hundert Hörnern erschallen, dann stürmten seine Krieger los.
    Das Schlachtenglück wogte hin und her, doch letztendlich kämpften die Verteidiger von Luvgar verbissener und unnachgiebiger. Die Befallenen besaßen nicht diesen starken Willen, sie kämpften nur auf Befehl, ohne zu begreifen, was sie da taten. Lediglich die Netzritter zeigten mehr Entschlossenheit und Grimm, doch ihnen gegenüber standen die Flammenritter, weitaus geringer an Zahl, aber umso mächtiger. Sie waren die Beherrscher des Feuers, und noch war das Feuer stärker als die Macht des Netzes.
    Aldavinur kämpfte mit der Kraft seines früheren Baiku. Er wurde zum Schrecken der Schattenweber, und selbst die Netzritter wichen vor ihm zurück, wenn sie ihn erblickten. Er benutzte sein Schwert und einen Kriegshammer; ein Morgenstern steckte noch dazu in seinem breiten Gürtel. Er ging stets zu Fuß, vorwärtsdrängend wie ein Rammbock. Seine Schläge hatten die Wucht einer Felslawine, und er bewegte sich mit katzenhafter Geschmeidigkeit und Schnelligkeit. Sogar Pfeilen konnte er ausweichen, und wenn ihn doch einmal einer traf, prallte er an seinem Kettenhemd, am Helm oder an den Arm- und Beinschienen ab. Die Schmiede der Barastie waren nicht umsonst berühmt für ihre Kunst. Die Zahl der Gegner wurde Aldavinur nie zu viel, seine Arme schienen sich zu vervielfachen, sobald er angegriffen wurde.
    Und weil die Verteidiger Luvgars sahen, dass ihr Oberbefehlshaber stets an vorderster Front stand und der beste der legendären Flammenritter war, kämpften sie ohne Furcht. Sie wollten sein wie er.
    Oft genug stürmte Zuran mit seiner neuen Reiterei aus erbeuteten Pferden voran, mitten in die vordersten Reihen des Feindes hinein, und schlug dort zu mit der Wucht eines Unwetters, bevor er sich ebenso schnell wieder zurückzog. Er machte den Weg frei für den bronzehäutigen, schwarzhaarigen Fyrgar, der ihm auf dem Fuße folgte und mit schrecklicher Gewalt unter dem Feind wütete.
 
    »Wir sind gar nicht so schlecht«, grinste der Mann mit dem mächtigen Hörnerhelm, als sie eines Abends erschöpft zum Lager zurückkehrten. Er ging neben Aldavinur, das schweißnasse Pferd am Zügel

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