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Fyrgar - Volk Des Feuers

Fyrgar - Volk Des Feuers

Titel: Fyrgar - Volk Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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auf eine weitere Bemerkung.
    Gondwin wusste nun, dass die Flammenritter frei waren und gegen ihn zogen; Aldavinur selbst forderte ihn immer wieder offen heraus, indem er Botschaften an ihn richtete. Auch die Späher riefen über das Land, dass der Anführer der Flammenritter den Halbkrahim zum Kampf forderte. Doch der ließ sich nicht darauf ein. Aber er schickte seine Netzritter und Kampftruppen, um den Fyrgar aufzuhalten. Als sie das Felsgebirge verließen, trafen sie zum ersten Mal aufeinander.
    Sie schlugen mehrere Schlachten, je weiter sie vorrückten, oft begleitet von Hunger und Verzweiflung. Zumeist waren es Grabenkämpfe, Angriffe aus dem Hinterhalt; ein offener Marsch gegeneinander und die Bildung einer Frontlinie waren bei dem zumeist stürmischen Wetter und in dem nach wie vor unwegsamen Gelände nicht möglich. Der Feind konnte seine Reiterei kaum einsetzen und hatte dadurch keinen Vorteil. Diese Scharmützel dienten eher dazu, sich gegenseitig zu zermürben und aufzureiben, einander zu jagen.
    Nun war nachvollziehbar, weshalb das Hauptheer der Schattenweber in Hasad stand, denn dieses Land hier hatte kaum mehr etwas. Obwohl Aldavinur jeden einzelnen Händlerkarren abfing, bevor er das Schloss erreichen konnte, war er gezwungen, Nachschub aus Dörfern und Städten zu holen, obwohl diese inzwischen selbst verarmt waren. Die Schattenweber hatten an vielen Orten Schutztruppen eingesetzt, die ebenfalls essen und trinken mussten. Die Kämpfe zwischen den Schattenwebern und den Verteidigern Luvgars wurden erbittert geführt, manch einer aus Aldavinurs Streitmacht wurde schließlich vom Netz befallen, weil er aus Schwäche keinen Widerstand mehr leisten konnte. Des Nachts liefen vereinzelt Krieger, die keine Hoffnung mehr sahen, zum Feind über.
    Andererseits errang Zurans Heer auch mehrere Siege, die ihnen neue Waffen und Pferde sowie Vieh einbrachten.
    Trotz Schnee und Eis kamen sie dem Schloss langsam, aber unaufhaltsam näher. Der Handel kam schließlich wegen des anhaltend harten Winters vollends zum Erliegen, sodass die Mittel nicht nur für Schloss Barastie, sondern auch für Aldavinurs Truppen knapp wurden. Das mitgeführte Vieh wurde immer weniger, und dann mussten sämtliche Tiere einschließlich der erbeuteten Pferde geschlachtet werden, weil sie zu geschwächt waren, um noch länger durch den Schnee zu stapfen. Immerhin gefroren das in dünne Scheiben und Streifen geschnittene Fleisch und die Innereien sofort und blieben dadurch haltbar. Die Soldaten kauten es während des Marsches. Sie waren fast unablässig unterwegs; eine Möglichkeit zum Lagern gab es in dem unwegsamen Land kaum.
    Schließlich erreichten sie den mit Nefreta vereinbarten Ort, an den der Schlafende Vulkan nun schon nah herangerückt war und den halben Horizont einnahm, und hier hatte das Wetter auch endlich ein Einsehen, und es wurde milder. Aldavinurs Herz zog sich schmerzhaft zusammen, als er die gewaltige Bergkette sah, die sich Richtung Norden auftürmte. Normalerweise müsste der strahlende Gipfel des Wolkenreiters weit hinten erkennbar sein, doch dort lag alles unter dichten, niemals abziehenden Wolkennetzen. Seine Heimat verbarg sich vor ihm, für ihn gab es dort keinen Platz mehr. Es sei denn, er brachte Efrynn nach Hause.
    Die einsetzende Schneeschmelze brachte allerdings kaum Erlösung, nein, es machte ihren Weg sogar noch beschwerlicher. Nun versank alles in Schlamm und Matsch, es ließ sich kaum eine trockene Stelle finden, und viele ohnehin geschwächte Menschen wurden krank und bekamen Fieber. Es wurde immer schwieriger, voranzukommen und vor allem Nahrung und sauberes Wasser aufzutreiben.
    Aldavinur und die Flammenritter rüttelten die Menschen immer wieder auf, spendeten ihnen Wärme, so viel sie geben konnten, machten ihnen Mut. Und die Soldaten hielten durch. Es gab für sie keinen Ort mehr, wohin sie gehen konnten, erst recht kein Leben in Freiheit. Als Gefangene ihres eigenen Landes mussten sie jetzt kämpfen oder sich der Seuche ergeben. Doch das lehnten die Meisten ab. Sie wussten, dass die Unterwerfung nichts besser oder leichter machen würde. Sie würden ihren Willen, sich selbst und den Glauben an alles verlieren und trotzdem kämpfen müssen - gegen ihre eigenen Freunde und Brüder und Schwestern.
    Zu Aldavinurs großer Freude trafen auch immer wieder neue Freiwillige ein - die meisten von den Alten Völkern, die aus der mittleren Bergregion herabkamen oder von Nefreta geschickt wurden. So erfuhr

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