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Fyrgar - Volk Des Feuers

Fyrgar - Volk Des Feuers

Titel: Fyrgar - Volk Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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was er sagen sollte, es war so viel und doch so wenig, und der Zeitpunkt war denkbar schlecht. Aber irgendetwas musste er sagen, und so fing er an: »Nefreta ...«
    Es klirrte leise, als sie ihren metallverstärkten Handschuh auf seinen gepanzerten Arm legte. Ein heißer Strom durchfuhr ihn, und er fühlte sie plötzlich an seiner Haut, ganz nah. »Alles ist gut«, sagte sie nur zu ihm, niemand sonst konnte sie hören. »Wir sind zusammen.«
    »Alles bereit«, unterbrach Andun und deutete auf die Säcke, die nun vor dem Tor aufgestapelt waren. »Das wird einen ordentlichen Bums geben.«
    »Hat das eigentlich schon einmal einer von euch versucht?«, fragte Arenhel.
    »Ich weiß nur, dass es zündet und knallt«, gab Svenlin zur Antwort. »Dieses schwarze Zeug gibt es hier massenhaft beim Vulkan, und die Nekramanten verwenden es für eine besondere Zeremonie, deswegen lagern sie es.«
    Und deswegen waren Aldavinur und Nefreta damals während der Planung in der Totenstadt übereingekommen, es mitzunehmen, auch wenn sie unterwegs keine Möglichkeit fanden, die Wirkung auszuprobieren. Aldavinur vertraute darauf, dass die Nekramanten die Flammenritter nicht falsch informiert hatten.
    »Hoffentlich fliegen wir nicht alle in die Luft, weil es zu viel ist«, murmelte Wyndrit.
    Aldavinur winkte ab. »Für dieses massive Tor brauchen wir schon einiges.«
    »Ja, aber wenn wir die Wirkung nicht kennen, wie wollen wir das berechnen?«
    »Wenn wir das nicht schaffen - wer sonst?«, fragte Nefreta in die Runde, und alle lachten.
    Aldavinur fühlte sich ein wenig unbehaglich und fragte sich, ob der Plan nicht zu kühn war. Fyrgar hielten einiges aus, aber vielleicht war es doch besser, Deckung zu suchen? Aber wie wollten sie dann aus der Ferne Feuer schlagen?
    Immer noch wurden Wurfgeschosse auf sie geschleudert, doch diese zischten hinter ihnen vorbei, ohne Schaden anzurichten. Ab und zu holte ein Flammenritter einen feindlichen Soldaten mit einem Pfeil von der Mauer. Etwa zehn Speerwürfe entfernt tobte die Schlacht, und Zuran schlug sich tapfer. In der Mauer klaffte inzwischen ein Loch - wenngleich es noch kein Durchbruch war -, und Gondwin schickte die Krahim, die als Erstes einen Geschützturm zum Einsturz brachten. Doch sofort waren die Krakenwölfe zur Stelle.
    Sollte es mit der Zündung klappen, würde Zuran es nicht überhören können und dann erst recht alles aufbieten, was sie hatten.
    »Also dann.«
    Sie streuten ihr kostbares Glutsteinmehl über die Säcke, dann wichen sie zurück, so weit es möglich war, und drängten sich dicht zusammen. Sie verstärkten ihre jeweilige Aura, damit das Feuer sich nicht an Rüstungen und am Stoff festhalten konnte, und streckten eine Hand aus, gegen das Tor und die Säcke, die davorlagen.
    »Auf mein Zeichen«, sagte Nefreta.
    »Haben wir noch Zeit, zu beten?«, plapperte Svenlin nervös dazwischen.
    »Stützt euch gegenseitig, haltet euch fest«, mahnte Aldavinur. »Stemmt euch in den Boden gegen die Druckwelle.«
    Die Anspannung stieg, in jedem von ihnen baute sich das Feuer auf, und zugleich sogen sie Energie aus den Vulkanadern, die überall verliefen, im Boden unter ihnen, in den Felsen.
    »Ich hoffe, irgendjemand weiß, was wir da tun!«, rief Arenhel.
    »Das hoffe ich auch«, sagte Andun unruhig.
    »Konzentriert euch«, befahl Nefreta. »Nehmt Verbindung zueinander auf. Die Aura ist jetzt stark genug, also geht es ans Feuer.«
    Ihr bester Verbündeter. Der Gefährte, der sie nie im Stich ließ.
    Aldavinur schloss halb die Lider und spürte die Anwesenheit der anderen, sah viele kleine Lichter vor seinem inneren Auge tanzen. Seine Gefährten. Flammen, die frei sein wollten - und die vernichten wollten, denn dafür waren sie gedacht. Angereichert mit Wut und Hass und dem unbezwingbaren Willen, den Feind niederzuwerfen. Zerstörung, nichts sonst.
    »Jetzt!«, schrie Nefreta, und augenblicklich reagierten sie, als wären sie nur ein Körper, ein Geist. Gleichzeitig ließen sie das Feuer in sich frei, es schoss aus ihren Händen und traf in gewaltigen Strahlen auf das Glutsteinmehl. Dieses entzündete sich sofort, und die Flammenritter drängten sich noch dichter zusammen, um sich gegenseitig zu stützen und zu halten, die vereinten Auren umgaben sie mit leuchtendem Glanz.
    Unwillkürlich hielt Aldavinur den Atem an.
    Das aus dem Glutsteinmehl geborene Feuer zischte, fraß sich in die Säcke, hielt für einen Augenblick inne, wie um Atem zu holen - und dann gab es eine gewaltige

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